Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

dass man träumt. Diesbezügliche Suggestionen vor dem Schlafen vereinfachen dieses Erkennen. Das Wissen verwandelt den Traumzustand automatisch in einen anderen Zustand, in welchem die kritischen Fähigkeiten geweckt werden und funktionieren. Traumaktionen werden dann nicht länger einfach als gegeben hingenommen. Die Erfahrung wird hinterfragt. Man kann zum Beispiel im eigenen Haus „aufwachen“. Falls das geschieht, soll man die Zimmer mit ihrer normalen Einrichtung vergleichen. Alles, was normalerweise nicht hinein gehört, kann eine Halluzination sein, ein Teil des gewöhnlichen Traumprozesses. Wenn man solchen Bildern befiehlt zu verschwinden, dann werden sie das und lassen die grundlegende, nicht halluzinierte Umgebung zurück. Wenn man aber für solche Elemente eine plausible Erklärung sucht oder sie einfach unkritisch akzeptiert, kann man wieder in das normale Träumen zurückfallen.
    Als Nächstes muss man erkennen, dass man aufmerksam, bewusst und wach ist, während der eigene Körper schläft. Dann kann man die Umgebung, in der man sich befindet, erforschen oder an einen anderen Ort reisen. Statt im eigenen Heim „zu sich zu kommen“, kann es aber auch sein, dass man an einem anderen Ort aufwacht, in einer anderen Stadt, in einem anderen Haus oder in einem unbekannten Gebiet, wo es praktisch unmöglich ist, einen Vergleich mit den normalen Gegebenheiten herzustellen.
    Hier muss man sich auf den eigenen gesunden Menschenverstand verlassen. Wenn man zum Beispiel auf einer winterlichen Straße einem Mädchen in einem Badeanzug begegnet, muss der eine oder andere Teil verschwinden. Wenn das Mädchen das unpassendste Element ist und der ganze Rest passt, dann befiehlt man dem Mädchen zu verschwinden. Und das macht man mit allen solchen Bildern, die einem begegnen. So bleibt man erneut mit der grundlegenden Umgebung zurück und kann nach Belieben weitermachen. Man kann aber solche Bilder auch akzeptieren und mit ihnen spielen oder sie beobachten und schauen, was sich daraus entwickelt, aber nur, wenn man sie als Halluzinationen erkennt. Hierbei gibt es jedoch Ausnahmen, wie Seth im nächsten Auszug zeigt.
    Um irgendwo anders hinzureisen, muss man sich dorthin wünschen. Oft scheint eine solche Reise sofort stattzufinden. Manchmal fühlt man sich aber, als ob man fast ganz ohne Kontrolle von Ort zu Ort gerissen würde. Es kann vorkommen, dass man sich an nicht-physischen Orten oder Plätzen findet, an denen sich Materie nicht in der üblichen Weise verhält. Seth erklärt das in Sitzung 284 vom 7. September 1966 sehr gut.
    Auszüge aus Sitzung 284, 7. September 1966
    Ihr einigt euch, gewisse Daten im physischen Universum zu akzeptieren. Ihr verständigt euch darauf, diese in bestimmte Muster zu formen, und ihr einigt euch darauf, andere Daten völlig zu ignorieren. Diese aber, die Wurzel– oder Grundannahmen, bilden die Hauptbasis für die scheinbare Beständigkeit und den Zusammenhalt eures physischen Systems.
    Auf euren Reisen in die innere Realität könnt ihr aber nicht mit den gleichen Grundannahmen vorgehen. Die Realität, per se, verändert sich völlig entsprechend der Grundannahmen, von denen ihr ausgeht. Eine der Grundannahmen, auf denen die physische Existenz basiert, ist, dass physische Objekte über eine Realität verfügen, die völlig unabhängig von jeglichem subjektivem Auslöser ist und dass diese Objekte innerhalb genau bestimmter Begrenzungen beständig sind.
    Diese Grundannahmen werden euch jedoch auf euren inneren Forschungsreisen nur verwirren. Objekte können in diesen anderen Systemen erscheinen und wieder verschwinden. Würden die erwähnten Grundannahmen als Basis auch der inneren Realität betrachtet, würde ein Beobachter darauf bestehen, dass die Objekte nicht real wären, da sie sich nicht so verhalten wie er weiß, dass sie sich verhalten müssten. Nur weil Traumobjekte erscheinen und wieder verschwinden, bedeutet das nicht, dass sie nicht wirklich existieren.
    Das innere Universum und die Systeme, die nicht grundsätzlich physisch sind, verfügen über einen Zusammenhalt. Aber dieser basiert auf einem völlig anderen Set von Wurzel- oder Grundannahmen, und diese stellen allein den Schlüssel dar, der es euch erlaubt, innerhalb anderer Systeme zu handeln oder diese zu verstehen.
    Es gibt einige Hauptgrundannahmen und viele untergeordnete:
     
Energie und Aktion sind grundsätzlich das Gleiche, aber keines von beiden muss sich notwendigerweise auf physische Aktionen