Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

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Alle Objekte haben ihren Ursprung grundsätzlich in mentaler Aktion. Mentale Aktion ist gezielte psychische Energie.
Beständigkeit ist keine Frage der Zeit. Existenz besitzt Wert im Sinne von Intensitäten.
Objekte sind Energieblöcke, die auf eine höchst spezialisierte Art wahrgenommen werden.
Stabilität im Zeitablauf ist keine erforderliche Voraussetzung für ein Objekt, außer als Wurzelannahme innerhalb des physischen Universums.
Raum als Schranke existiert nicht.
Die geräumige Gegenwart ist hier für die Sinne wahrnehmbarer.
Die einzigen Schranken, die es gibt, sind mentale Schranken oder psychische Schranken.
    Nur wenn diese Grundannahmen als selbstverständlich betrachtet werden, werden eure Projektionserfahrungen Sinn für euch ergeben. Es gelten ganz einfach andere Regeln. Eure subjektive Erfahrung ist hier höchst wichtig. Die Lebendigkeit einer jeden Erfahrung im Sinne ihrer Intensität wird also weit wichtiger als alles andere sein.
    Elemente der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft können euch uneingeschränkt zugänglich sein. Ihr mögt dabei überzeugt sein, dass eine gegebene Episode das Ergebnis einer unterbewussten Schöpfung ist, und zwar nur, weil die Zeitelemente offensichtlich vertauscht oder die physikalische Stimmigkeit oder Sequenz nicht aufrechterhalten bleibt. Aber das könnte ein ganz schöner Fehler sein. Während einer Traumprojektion könntet ihr zum Beispiel eine Episode erleben, die sich offensichtlich in der physischen Vergangenheit abspielt, aber in ihr könnten Elemente vorhanden sein, die nicht hineinpassen. In einem altmodischen Zimmer des 17. Jahrhunderts könntet ihr etwa aus einem Fenster schauen und Autos vorbeifahren sehen. Offensichtlich, so würdet ihr denken, muss hier eine unterbewusste Verzerrung bestehen.
    Doch in einem solchen Fall kann es sein, dass ihr die Zeit überbrückt und das Zimmer so wahrnehmt, wie es, sagen wir, im 17. Jahrhundert existierte, und die Straße so, wie sie in eurer Gegenwart existiert. Diese Elemente können Seite an Seite erscheinen. Es kann sein, dass das Auto vor euren Augen verschwindet, um von einem Tier ersetzt zu werden, oder dass sich die gesamte Straße plötzlich in ein Feld verwandelt.
    ‚Das passiert nun mal in Träumen‘, denkt ihr vielleicht. ‚Das kann auf keinen Fall eine richtige Projektion sein.‘ Aber es kann sein, dass ihr plötzlich die Straße und auch das Feld, das ‚vor‘ der Straße existierte, wahrnehmt, und dass sich die Bilder überlagern. Wenn ihr versucht, eine solche Erfahrung im Sinne physischer Grundannahmen zu beurteilen, dann wird sie keinen Sinn ergeben. Ihr könnt, wie schon früher gesagt, die Form eines Gebäudes wahrnehmen, das niemals physisch existiert hat und in eurem Universum auch nie existieren wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Form eine Illusion ist. Ihr seid ganz einfach in einer Position, in der ihr das Energiemuster vor euch auffangen und übersetzen könnt.
    Wenn ein anderes Individuum unter den gleichen Umständen auf dieses gleiche ‚potenzielle‘ Objekt trifft, kann es dieses so wahrnehmen wie ihr es getan habt. Es kann jedoch sein, dass das Individuum aufgrund seines Charakters einen anderen Teil des damit verbundenen Musters wahrnimmt und übersetzt. Es sieht vielleicht die Gestalt der Person, in welcher der Gedanke des Gebäudes seinen Ursprung hat.
    Eure Gewohnheit, die Zeit als eine Abfolge wahrzunehmen, gestaltet zu einem großen Ausmaß die Art eurer Erfahrungen und schränkt die Erfahrungen auch ein, die ihr in der physischen Realität macht. Diese Gewohnheit verbindet die Erfahrungen aber auch. Die verbindenden und einschränkenden Aspekte aufeinander folgender Momente fehlen in der inneren Realität. Anders gesagt, man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Zeit Aktionen verbindet, denn die Abfolge existiert im Grunde gar nicht. Die verbindenden Elemente werden jene eures eigenen Verständnisses und eurer Fähigkeiten sein. Ihr seid daher innerhalb der inneren Realität nicht gezwungen, Aktion als eine Abfolge von Momenten wahrzunehmen.
    Episoden werden sich daher aufgrund völlig unterschiedlicher Methoden aufeinander beziehen, und die Methoden werden intuitiv und höchst selektiv und psychologisch sein. Ihr werdet euren eigenen Weg durch komplizierte Labyrinthe der Realität entsprechend eurer intuitiven Natur finden. Ihr werdet finden, was ihr zu finden erwartet. Ihr werdet das erfahren, was ihr von den zugänglichen Informationen der