Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
entsprechenden Realität erfahren wollt.
Bei physischen Erfahrungen habt ihr es mit einer Umgebung zu tun, mit der ihr vertraut seid. Ihr habt das Chaos und die unvorhersehbare Natur völlig vergessen, welche sie für euch darstellte, bevor die Lernprozesse in bestimmte Richtungen kanalisiert wurden. Ihr lerntet, die Realität auf eine höchst spezialisierte Art wahrzunehmen. Wenn ihr es mit inneren oder grundsätzlich nicht physischen Realitäten zu tun habt, müsst ihr wieder unspezialisiert werden und dann ein neues Set von Prinzipien erlernen. Ihr werdet zum Beispiel bald lernen, euren Wahrnehmungen zu vertrauen, ob die Erfahrungen nun einen logischen Sinn zu machen scheinen oder nicht.
Bei einer Projektion werden die Probleme andersartig sein. Die Gestalt eines Menschen könnte zum Beispiel eine Gedankengestalt oder ein Fragment sein, das von einem anderen Individuum, dem sie gleicht, völlig unbewusst geschickt wurde. Es könnte ein anderer Projizierender, wie ihr es seid, sein. Es könnte eine mögliche Form oder auch jedes andere mögliche Objekt sein … eine wieder und wieder abgespielte Aufzeichnung einer Form.
Es könnte auch eine andere Version von euch selbst sein. Wir werden darüber sprechen, wie man all dieses voneinander unterscheiden kann. Ein Mann verschwindet vielleicht plötzlich, um durch ein kleines Mädchen ersetzt zu werden – eine für den logischen Geist unsinnige Entwicklung. Doch das Mädchen könnte die Gestalt des früheren oder zukünftig reinkarnierten Selbst sein.
Die Einheit unterscheidet sich. Grundsätzlich ist die Wahrnehmung der geräumigen Gegenwart von Natur aus möglich. Es sind eure nervlichen und physischen Mechanismen, die sowohl als beschränkende wie auch als fokussierende Vorrichtungen agieren. Indem sie viele sonst zugängliche Wahrnehmungen beschränken, zwingen sie euch, euch mit größerer Intensität auf das zu fokussieren, was ihr wahrnehmen könnt .
Eure mentalen Prozesse werden als Resultat dieser Konditionierung geformt und entwickelt. Die intuitiven Teile der Persönlichkeit werden nicht so geformt, und sie werden auf jeder inneren Forschungsreise vorteilhaft agieren.
Grundsätzlich seid ihr fähig, einen beliebigen Ort so zu sehen, wie er vor tausend Jahren in eurer Vergangenheit existiert hat oder wie er in tausend Jahren in eurer Zukunft existieren wird. Die physischen Sinne dienen dazu, viel mehr Aspekte der Realität auszublenden, als sie euch wahrnehmen lassen… Doch auf vielen inneren Forschungsreisen werdet ihr automatisch die Erfahrungen in Begriffe übersetzen, welche die Sinne gebrauchen können… Eine jede solche Übersetzung ist aber stets nur ein Abklatsch des Originals – ein Punkt, den man nicht vergessen darf.
Die Bilder und Formen, über die Seth in jener Sitzung spricht, verschwänden nicht , würde man, wie an früherer Stelle beschrieben, die eigenen Halluzinationen vertreiben. In der nächsten Sitzung führte Seth seine Erklärungen über die Wurzelannahmen weiter aus, und hierbei erwähnte er auch zum ersten Mal psychedelische Erfahrungen in Verbindung mit Projektionen.
Auszüge aus Sitzung 285, 12. September 1966
Wurzelannahmen stellen die Grundvoraussetzungen dar, auf denen ein Existenzsystem basiert. Es sind sozusagen Grundregeln. Eure physischen Mechanismen sind daher so ausgerüstet und funktionieren auf eine Art und Weise, dass die Realität durch die Linse bestimmter Grundannahmen wahrgenommen wird. Werden allein die physischen Sinne gebraucht, ist es beinahe unmöglich für euch, die Realität auf eine andere Weise wahrzunehmen.
Physisch betrachtet, werdet ihr nichts finden, das diesen Annahmen widerspricht, denn sie sind alles, was ihr erfahren oder wahrnehmen könnt. Diese Wurzelannahmen sind das Grundgerüst eures Camouflagesystems. Wenn ihr andere Realitäten erforscht, interpretiert ihr beinahe automatisch solche Daten im Sinne der Wurzelannahmen eures eigenen Systems.
Natürlich werden solche Daten so in höchstem Maße verfälscht. Die inneren Sinne sind jedoch nicht an jene Wurzelannahmen gebunden… Darum scheinen so viele übersinnliche oder subjektive Erfahrungen den physikalischen Gesetzen zu widersprechen. Innere Erfahrungen scheinen oft chaotisch oder sinnlos zu sein, weil ihr versucht, sie entsprechend den Wurzelannahmen der physikalischen Realität zu interpretieren. Ihr müsst die Gesetze ‚lernen‘, die für andere Systeme gelten.
Die Wurzelannahmen, welche die physische Realität regieren,
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