Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
ich die Sitzung gelesen hatte. „Etwa darauf, was sie sind und wie sie funktionieren.“
„Aber du musst mindestens zugeben, dass er dein Interesse jetzt wirklich geweckt hat“, sagte Rob.
„Ich weiß.“ Plötzlich war mir ganz schwindlig und komisch zumute, da mich die seltsame Situation dieser ganzen Geschichte erneut überwältigte. „Zwei Erwachsene warten auf eine unsichtbare Persönlichkeit, damit sie ihnen von einer unsichtbaren Welt erzählt, und sie warten auf Anleitungen über das Funktionieren der inneren Sinne“, sagte ich. „Manchmal komme ich mir wie eine Forscherin vor, die dabei ist, Wege in eine uralte und längst vergessene Dimension der Realität zu vermessen. Ich kann sogar unter alltäglichen Aktivitäten einen Widerhall davon spüren, wie Hinweise, die ich nur fühlen, aber noch nicht richtig wahrnehmen kann. Und andererseits befallen mich manchmal dann wieder Zweifel.“
Und vor der nächsten Sitzung befiel mich wieder dieses seltsame Lampenfieber, ein Gefühl der Besorgnis und des Staunens. Mein Nachmittag in der Galerie war sehr arbeitsreich gewesen. Es schien, als ob ich mich mit dem Abendessen, dem Abwasch und den üblichen Hausarbeiten beeilen musste, um bis zur Sitzungszeit damit fertig zu sein. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was passieren würde. Wie sollte ich nur in einer halben Stunde oder so plötzlich mit einer Stimme, die nicht die meine zu sein schien, solch ausgefallenes Material liefern?
Ich war wirklich sehr müde, aber nach der Sitzung stellte ich erstaunt fest, dass Seth eine hervorragende Abhandlung über die physischen Sinne diktiert und bereits mit einer Beschreibung der inneren Sinne begonnen hatte. Rob erzählte, Seth habe sich äußerst lebhaft verhalten, sei wie üblich im Zimmer hin und her gegangen, sei stehengeblieben, um mit Rob zu scherzen oder habe innegehalten, um einen Moment aus dem Fenster zu schauen. Was für Energie auch immer genutzt worden war, so stellte ich fest, dass sie mit Sicherheit größer als jene war, die ich mir selbst in jener Nacht zugetraut hatte. Es war die 20. Sitzung am 29. Januar. Wie üblich begann sie um 21.00 Uhr und dauerte bis 23.40 Uhr. Ich bringe hier wiederum nur Auszüge. Seth begann, indem er über die physischen Sinne sprach.
Der Sehsinn, der hauptsächlich auf eure Augen konzentriert ist, bleibt fest an seinem Ort in eurem physischen Körper. Ohne dass sich die Augen vom physischen Körper wegbewegen, können sie etwas sehen, das weit entfernt liegt. Auf die gleiche Weise hören die Ohren Geräusche, die weit entfernt vom Körper sind. Tatsächlich hören die Ohren Töne außerhalb des Körpers besser als solche im Innern des Körpers. Da die Ohren sich mehr oder weniger im Körper befinden und ein Teil von ihm sind, wäre es für einen vernünftigen Beobachter logisch anzunehmen, dass die Ohren besser auf die inneren Töne eingestellt sind. Das ist, wie ihr wisst, nicht der Fall.
Die Ohren können bis zu einem gewissen Grad darauf trainiert werden, Töne zu hören, die vom Körper selbst stammen. So kann zum Beispiel das Geräusch des Atmens zu einem beängstigenden Grad verstärkt werden, wenn sich jemand darauf konzentriert, seinen eigenen Atem zu hören. Aber in der Regel hören die Ohren weder auf die inneren Töne des Körpers, noch empfangen sie diese.
Auch der Geruchssinn scheint nach außen zu greifen. Ein Mensch kann Gestank sehr deutlich riechen, auch wenn er nicht direkt unter seiner Nase ist. Der Tastsinn, so wie ihr ihn gewöhnlich wahrnehmt, scheint nicht in dieser Art hinauszugreifen. Nur, wenn ihr eure Hand direkt auf die Oberfläche eines Gegenstandes drückt, habt ihr das Gefühl, ihn berührt zu haben. Für gewöhnlich verlangt Berührung einen direkten Kontakt. Natürlich fühlt ihr den unsichtbaren Wind auf eurer Wange, aber zur Berührung gehört eine Unmittelbarkeit, die sich von der distanzierteren Wahrnehmung der Sicht und des Geruchs unterscheidet. Ich bin sicher, dass euch das auch selbst klar ist.
Die äußeren Sinne befassen sich hauptsächlich mit den Camouflage-Mustern. Die inneren Sinne, mein lieber Joseph, sind Sinne, die sich mit Realitäten unterhalb der Camouflage-Muster befassen und welche die Informationen dieser Realitäten, dieser inneren Realitäten, zum Körper hin tragen. Diese inneren Sinne sind also absolut fähig, in das Innere des Körpers zu sehen, und zwar auf eine Art und Weise, wie es den äußeren Augen nicht möglich ist.
So wie die äußeren Sinne des
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