Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
Vaginatube auf, der tiefliegende Teil pumpt und reagiert erst dann auf festen Druck, sprich: auf etwas, was tief in ihr drinsteckt.
08/15-Sex zielt an der Physiologie des weiblichen Genitals völlig vorbei: Über Stunden tief und kraftvoll zuzustoßen, bringt nichts. Nada. Niente. Gar nichts. Es würde sogar reichen, wenn Sie die Klitoris reiben und erst dann eindringen, wenn die Frau kommt.
KURZ GESAGT: Den Nagel immer wieder in die Wand zu hauen, aber dabei die Klitoris oder die besondere erogene Sensibilität der Vulva und der ersten zwei Zentimeter des Scheideneingangs zu ignorieren, ist für Frauen und ihren Orgasmus nutzlos.
Falls Sie sich fragen, warum Frauen aber in Pornos immer so schreien, wenn sich über Stunden mehrere Meter Penisröhre in ihrer Vaginatube vor- und zurückbewegen: Das ist Satire.
Erdbeermünder und Liebeslippen
Nähern wir uns vorsichtig: Zunächst über die Schamlippen, die aus einem doppelten Lippenpaar bestehen: den äußeren und den inneren. Die äußeren, die labia maiora, reichen vom Venushügel bis zum Damm (dem kirschengroßen Stück zwischen Scheideneingang und Darmausgang), sind behaart (ab der Pubertät) und bestehen aus hormongesteuertem Fett, Bindegewebe und einem saugfähigen Blutschwamm. Der füllt sich bei Erregung, die Schamlippen reagieren auf Östrogene, die bei Lust durch den Körper rasen; die äußeren Lippen heben sich, schwellen an wie zu einem erhofften Kuss und öffnen das Tor zu der zweiten Pforte, den inneren Schamlippen.
Der äußere Schammund kennt die Renitenz, die Ihnen sicher aus Ihrer Jugendzeit bekannt ist: als sich der Penis mit Blut füllte, ohne dass Sie etwas dagegen tun konnten. Und er schon höflich aufstand, wenn die Chemielehrerin mit dem kurzen Rock reinkam. Sie fanden die Lehrerin nicht mal scharf, Ihr Penis aber sah das anders.
So ähnlich sind die äußeren Schamlippen: Sie können anschwellen und erregt sein, obgleich ihre Besitzerin das ganz anders sieht. Beim Pornogucken beispielsweise: Ihr gefällt gar nicht, was sie sieht, ihre emotionale Erregung ist auf dem Gefrierpunkt. Aber die äußeren Schamlippen puckern. Die sind ganz und gar amoralisch. Der äußere Lustmund umarmt die inneren Lippen, jene oft mehrfarbigen Hautfältchen, die den Scheidenvorhof – das Eingangsfoyer zum Vaginaschlupf – umkränzen. Sie werden poetisch Nymphae genannt und sind Namensgeber für den Begriff Nymphomanie (bei Männern heißt die exzessive Geschlechtslust übrigens Satyriasis). Sie fühlen sich, wenn man sie sachte auseinanderspreizt und ihre helleren, oft roséfarbenen Innenseiten berührt, wie Flügelchen an: sehr glatt, leicht feucht und seidig. Außerdem erspürt man feine Pünktchen unter der dünnen Haut: Das sind die Talgdrüsen, die einen der natürlichen Reinigungstrupps der Muschel bilden, die die Auffahrt zum Palast der Freude sauber und feucht halten.
Ihr Nymphenfilm hält die zarte Haut der Nymphae geschmeidig, schützt die Lippen vor Austrocknung und Falten, reinigt sie und sorgt dafür, dass Madame sich weder beim Schwimmen, Saunieren oder Sport unangenehme Besucher einfängt, die ihr eine Infektion mitbringen. Praktisch: Sie können sich sicher sein, dass eine gesunde Frau, die keine kontraproduktiven Intimlotionen oder Handwaschseifen benutzt, dank der Selbstreinigungskräfte zu jeder Tages- und Nachtzeit appetitlich ist.
Die Nymphae sind bei jeder Frau individuell geformt und gefärbt; selten symmetrisch, kann die eine innere Schamlippe länger, unregelmäßiger umsäumt oder gekräuselter als die andere sein; hell oder dunkel, rosafarben oder bräunlich, alle Schattierungen von Himbeerrot bis Lila oder Blaumokka. Sie können länger sein als die äußeren und vorwitzig hervorlugen – aber kaum eine Vulva sieht aus wie ein trockenes sauberes Brötchen mit senkrechtem Schlitz. Bei den gespreizten Models der einschlägigen Hefte sorgt Photoshop für den makellosen Look, die Realität bietet alles – von rosenartigen Blüten bis zu einer auf links gedrehten Papaya.
IN POLYNESIEN tätowieren sich Frauen die Schamlippen mit allerlei Farben zum Schutz vor Unglück. In Ägypten war es Mode, gepiercte Lippen zu tragen. Und der Stamm der südafrikanischen Kgatla hält nur extrem lange Schamlippen für wirklich schön; weswegen die Mädchen sehr früh anfangen, wie verrückt an ihnen herumzuziehen. Alles eine Frage der kulturellen Modeerscheinungen.
Die wenigsten Frauen wissen, wie ihre Vulva aussieht, und sehen sie
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