Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
beispielsweise mal mit einem Spiegel an. Sonst würden sie bemerken, wie sich etwa die Farbe, Form oder Feuchte verändern, wenn sie erregt sind: Die inneren Labien schwellen um das Doppelte bis Dreifache an! Ein Bekannter von mir umschrieb es mal so: Er habe das Gefühl, wenn seine Geliebte gekommen sei, dass er mit der Hand über das weiche Maul eines Pferdes streichele, wenn er ihre Vagina liebkost. Ein anderer sagte, dass eine weibliche Scham mit nichts anderem vergleichbar ist, außer mit einer weiblichen Scham.
MÄNNER SIND zu beneiden: Ein Schwanz ist ein Schwanz. Nicht esoterisch, nicht klinisch, nicht poetisch, verniedlichend, sondern hart, herzlich und zutreffend. Und wir? Scheide hört sich wie Ausscheidung an, Fotze nach Schulhof, Möse wie das Örtliche; Buchse, Büchse, Fut nach Telekom-Anschluss. Yoni nach Batik-Kurs, Scham nach schämen, Vagina nach Frau Dr. Futberger bitte in den OP. Pussy, Bärchen, Mieze, Biber oder Pelz nach Tierasyl, Loch nach Nagel in der Wand, Tempel, Schoß und Marienkapelle nach Konfirmandenunterricht, Feige und Pflaume nach Gervais Obstgarten, Blumen und Blüten nach Adventsgesteck. Kein Wunder, dass wir im Angesicht dieser Wortverwaltung das Wunderwerk Vagina errötend »da unten« nennen. Chéri, kannst du mal da unten ein bisschen … ähh … also … Karussell …
Alles so schön feucht hier
Auf Liebkosungen reagieren die Schamlippen je nach Frau und Erregungszustand anders – aber gewaltig: Zärtlichste Berührungen am Beginn eines Liebesspiels inklusive leichtem Ziehen am Flaum der äußeren Labien, ein kreisender, sanfter Druck, ein zartes, rhythmisches Auseinanderziehen, ein Darüberpusten, ein Wasserregen lösen genauso Wohlgefühle aus wie das neugierige Liebkosen einer Zungenspitze, die alle Fjorde und Fältchen zwischen den Lippenpaaren erkundet. Hauptsache, die Berührung ist nicht trocken oder hektisch reibintensiv (autsch – brennt!) mit gespreiztem Finger auf und ab wie das Würstchen im Hotdog – davon werden die beiden Liebesmünder wund. Es ist hilfreich, wenn Sie vorher den Körper der Liebsten – Nacken, Hals, Mund, Brustspitzen, Seiten der Rippen, Innenschenkel, unteren Rücken, Füße und Leisten- wie Nabelgegend – entzückt haben, bevor Sie auch nur einen kleinen Finger zwischen ihre Beine legen. Auch hier der Hinweis an die Kenner von Pornofilmen: Dieses flache Rubbeln mit den steifen Fingerspitzen, als ob man einen Fleck vom Tisch reibt, tut weh, macht nicht feucht und ist Unsinn. Die Spitze einer Feder würde im Direktvergleich hundertmal mehr Lust bewirken.
Manche Männer fahren schon zu Beginn eines Spiels testweise mit den Fingern zwischen die inneren Labien ihrer Geliebten, um zu schauen, ob sie nach ein bisschen Küssen, Brustwarzengestreichel und Pomassage »feucht« genug ist. Die meisten finden in der Tat Feuchte vor – aber das ist nur der Selbstreinigungsfilm, der sich permanent zwischen den inneren Schamlippen befindet.
Dagegen fühlt sich jene Feuchte (Lubrikation), die durch sexuelle Erregung entsteht, auf der Fingerspitze anders an: gleitfreundlicher, schmatziger. Gießen Sie mal ein bisschen Essig in ein Gefäß mit ein wenig Wasser, und dann einen Tropfen Olivenöl in ein anderes mit Wasser gefüllte Gefäß. Beide sind feucht – aber das Essigwasser besitzt eine »trockene« Feuchte, das Öl eine gleitfähigere, geschmeidigere. So fühlt sich Lust an.
Dieser geschmeidige Stoff ist es, aus dem die Träume jeder Erektion angerührt sind; etwas zwischen flüssigem Warmwachs und öliger Honigmelange. Die Menge ist unwesentlich; eine Frau kann vor Lust auf Sex zittern, aber trotzdem nicht wallend zerfließen. Vor allem Frauen, die sich durch die Wechseljahre kämpfen, werden trotz tiefem Verlangen nicht mehr so schlüpfrig wie in der Blüte ihrer Östrogenjahre; da helfen Spucke oder Gleitmittel.
Doch egal ob Wasserbad oder Tröpfchen – diese herrliche Rutschigkeit entspringt mehreren Quellen: einerseits der Haut der Vaginatube, dem Ephitel, das im Normalzustand stetig, aber wenig und bei beginnender Erregung mehr und mehr wasserölartige Substanz mit dem prosaischen Namen Transsudat in den Schlupf entlässt, damit es drin gut rutscht. Diese Flüssigkeit, im Tao »Mondblumengewässer« genannt, legt sich wie ein cremiger Film auf die Innenwände der Vagina und soll sie davor schützen, dass sie verletzt wird, wenn stürmischer Besuch eintritt und dem Schlupf Kontur verleiht. Manchmal läuft ein
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