Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)

Bächlein gen Süden und benetzt Schwelle (beziehungsweise Scheidenvorhof, diesen rauheren Hubbel am unteren Ende des Eingangs) und innere Lippen. Ist die Vagina gesund und infektionsfrei, riecht der Mondsaft ganz zart säuerlich (wie Joghurt, Wein oder frisch aufgebrühter Kaffee; keinesfalls wie Zitrone oder gar Lachs mit Zitrone) und hat je nach Zyklustag der Frau eine transparente bis weißliche Farbe. Die Konsistenz reicht von klebrig bis dünnflüssig, austernartig oder cremig, wässrig oder so geschmeidig wie eine teure Luxuslotion. An manchen Tagen duftet diese Lotion anders als an anderen – ob Fisch oder Fleisch kläre ich gleich noch, wenn es um das Fachgebiet »Lecken« geht.
    Die zweite magische Nässe entsteht bei fortgeschrittener Erregung in den beiden Bartholinschen Drüsen, benannt nach ihrem dänischen Entdecker Caspar Bartholin. Sie sind erbsen- bis haselnussgroß, ihre winzig kleinen Mündungen höchstens mit einem Mikroskop zu entdecken; stippen Sie einen Kuli auf ein Blatt Papier – noch kleiner sind ihre Ausgänge. Sie befinden sich links und rechts neben dem unteren Ende des Scheideneingangs. Links und rechts dieser Schwelle (Sie erinnern sich an den knubbeligen Hubbel) entlassen die Bartholinschen Drüsen ihren Anteil zum Vergnügen. Ihre klare, geschmacksneutrale Flüssigkeit sorgt für die Befeuchtung des Scheideneingangs, der bei steigender Lust ebenfalls anschwillt, um seine Oberfläche zu vergrößern und mehr, mehr, mehr! der aufregenden Berührungen wahrzunehmen. Verweilen Sie eine lange Weile beim Scheideneingang und seiner schwellenden Pforte – dort berührt zu werden macht Frauen höchste Freude.
    Anstatt einzudringen, reiben und kreisen Sie doch mal vorsichtig mit einer oder zwei Fingerspitzen an der unteren Schwelle des Foyers herum und sehen/hören, was dann passiert. Oder lecken Sie mit Ihrer Zunge rund um den Eingang oder lassen die Zungenspitze hin und her zucken.
    Manchmal kann es sein, dass noch eine dritte Flüssigkeitszufuhr dazu kommt. Das Zauberwort: weibliche Ejakulation. Etwa ein Fünftel aller Frauen scheint es regelmäßig bis sporadisch zu überfallen, wie ein kleiner Wasserfall kurz vor oder während eines Orgasmus zu reagieren. Versteckt neben dem Harnröhrenausgang (der sich über dem Scheideneingang befindet, aber unter der Klitoris) befindet sich die sogenannte Skene-Drüse, benannt nach dem Schotten Alexander Skene. Sie wird von Wissenschaftlern als Äquivalent zur männlichen Prostata gesehen, unter anderem deshalb, weil die Skene-Drüse von Krebszellen heimgesucht werden kann wie die männliche Prostata und ein ähnliches Fluidum bildet. Ihre beiden Ausgänge befinden sich links und rechts des Harnröhrenausgangs.
    Diese Skene-Ausgänge sind mit einem schwammartigen Polster verbunden, das sich unter der Harnröhre Richtung Vagina befindet; das liegt in etwa dort, wo viele den ominösen G-Punkt ausmachen, nämlich an der vorderen Scheideninnenwand (Zeichnung wäre hilfreich, nicht wahr? Stellen Sie sich vor, Sie dringen mit dem Zeigefinger in die Vagina ein, Handfläche nach oben. Machen Sie eine Komm-her-Bewegung und krümmen den Finger zu sich hin; die Fingerspitze liegt nun auf der Stelle, hinter der sich dieser Schwamm verbirgt. Die Stelle fühlt sich mit steigender Erregung etwas rauher, grobporiger an als der Rest der glatten Scheide. Merken Sie sich diese Stelle, wir brauchen sie später noch – es handelt sich auch um die beiden Rückseiten der Klitoris …)
     
ES KANN bei zwanzig Prozent aller Frauen regelmäßig bis überraschend zu einer rhythmischen Entleerung der Skene-Drüse kommen, die der männlichen Ejakulation ähnelt – schwallartig, spritzend, überfließend. Manche nennen es auch den »nassen Orgasmus«. Es ist kein Urin.
    Die Flüssigkeit, die in dem Schwamm unter der Harnröhre gebildet wird, ähnelt der wasserartigen Substanz der Prostata und kann eine Menge Handtücher verschleißen. Sie riecht neutral.
    Doch bevor Sie denken, wow, das muss der absolute Supergral aller Orgasmen sein, wenn ich meine Süße zum »Nassen« kriege: Der weibliche Wasserfall ist nicht das absolute Gütesiegel höchster Lust. Solche genialen Orgasmen sind auch ohne Skene-Ausbruch zu erleben.
    Bitten Sie Ihre Göttliche, vor dem Liebesspiel auf die Toilette zu gehen. Spielen Sie beim Liebesspiel an der vorderen Scheideninnenwand herum (Sie wissen schon, der Komm-her-Finger – kreisen Sie, drücken Sie rhythmisch, reiben Sie zart hin und