Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
wirft den Hut nach hinten und guckt, ob jemand applaudiert. Oh, Mann, da unten ist echt alles in Bewegung!
Länge, Form und Sensibilität von Köpfchen und Schaft sind je nach Frau unterschiedlich (und auch von Tagesform, Gemütslage und ihrer Standleitung zum orgasmischen Schalthebel im Hirn abhängig; aber dazu gleich mehr). Manche sehen aus wie Bleistiftspitzen, andere wie winzige Erektionen, die nächsten erinnern an Ventile von Fahrradschläuchen, die übernächsten krümmen sich wie eine winzige Garnele, wieder andere sind kugelrund oder scheinen zwei Flügelchen an den Seiten zu tragen, und es wurden schon Klitorides gesichtet, die wie ein Triskel erscheinen. Eines jedoch trifft für alle Klitorides zu:
DAS, WAS wir nicht sehen, ist der weitaus längere Teil. Manche Klitorides erreichen Innenlängen von bis zu elf Zentimetern.
Wie der Ast einer circa ein Zentimeter breiten Wünschelrute oder eines umgedrehten Y reicht der Schaft in die Vulva hinein, an dem Skene-Schwamm entlang, um sich dann unterwegs in zwei Flügel zu spreizen und um die Vaginaltube zu schlingen.
Stellen Sie sich vor, Ihre Geliebte steht vor Ihnen. Dann reichen die Y-Beine der Klitoris Richtung Oberschenkel (und manche sogar hinein – was erklärt, warum manche Frauen durch das Aneinanderpressen der Schenkel kommen können), flankieren die Vagina im vorderen Drittel und streifen die vordere Scheideninnenwand. Ausgerechnet dort, wo der G-Punkt zu finden sei, wie der verblendete Doktor Gräfenberg einst rumtönte.
LETZTLICH STELLTE sich heraus, dass sich an der Stelle (rauh, großporig, »Komm-her-Finger …), die man für den G-Punkt hielt, die »Rückseiten« der Klitoris befinden. Und die verlaufen bei jeder Frau anders.
Damit können wir uns auch von Sigmund Freud und seiner Mär vom »erwachsenen«, weil »vaginalen« Orgasmus verabschieden. (Der Kerl behauptete, die klitorale Reibung sei infantil, allein der männliche Schwanz könne den reifen Genuss innerhalb der Vagina bringen – schöne Idee, nur leider Chauvi-Quatsch.) Die Umarmung der Klitorisbeinchen, in der die Vaginaltube ruht, macht es bei manchen Frauen möglich, durch ein Rein-Raus zu kommen, ohne dass jemand den Klitorisdocht massiert – aber auch das, Herr Freud, beruht nicht auf der Empfindsamkeit der Vaginaltube (die lässt das kalt), sondern ist dem reichen, verzweigten Innenleben der weiblichen Klitoris zu verdanken. In dem Sinne sind alle Orgasmen klitoral.
Ob und wie aber die Rückseiten der Klitoris reagieren, ist bei jeder Frau anders – und die meisten wissen nicht mal, dass ihre Klitoris so weit ins Becken reicht.
Aufgrund ihrer ausgedehnten und individuell unterschiedlichen Struktur im nichtsichtbaren Innenleben der Vagina ist der vordere Bereich des weiblichen Schoßes ein unerschöpfliches Gebiet für sexuelle Erregung. Wir reden hier von den ersten drei Zentimetern und der gesamten äußeren Vulva! Dort draußen finden achtzig Prozent des Spaßes statt – es würde sogar reichen, wenn Sie nur die Spitze Ihres Penis eintauchen.
Erforschen Sie die Vulva und den Klitoris-Bereich wie auch das erste Drittel ihrer Vagina, wo die K-Beinchen sich verästeln, ausführlich, mit Geduld und – ähem – Spucke. Mit der Zunge. Den Fingern. Ihrer Eichel. Reiben Sie den Skene-Schwamm von innen, von außen. Lecken und liebkosen Sie die Bartholinschen Drüsen. Bekunden Sie dem Klitorisköpfchen Ihre innigste Zuneigung, obenauf, an den Seiten, der ganzen Umgebung. Betören Sie äußere wie innere Schamlippen. Versuchen Sie herauszufinden, wo die Umkränzung des Scheideneingangs besonders empfindsam ist; ob eher unten in Richtung Pforte oder darunter oder eher oben in Richtung Harnausgang. Oder an den Seiten, wenn Sie mit zwei Fingern gleichzeitig um den Pfortenkranz streicheln. Gucken Sie mal, ob Madame es mag, wenn Sie ihren Damm massieren und gleichzeitig kleine Kreise mit der Fingerspitze am Scheidenvorhof (der Schwelle) drehen. Streicheln Sie die Innenseiten ihrer Schenkel, dort, wo äußere Lippen und Schenkel ineinander übergehen. Es gibt keine Standardklitoris: Jede Frau hat zwar das Y-Wunderwerk, doch wie es genau verläuft, können nur Sie und Ihre Göttliche selbst herausfinden.
Ach, gehen Sie einfach an jeden Millimeter ran, ganz gleich wie er heißt!
Ja, ich höre mich etwas aufgeregt an, aber so ist es immer, wenn Frauen Männern ein großes Geheimnis verraten wie einst Teiresias: Wir genießen die Lust drei-, vielleicht neunmal
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