Sex Fuer Koenner
wenn Sie jetzt bei ihr wären, und beschreiben, wo Sie sie hinführen, berühren, entkleiden, lecken, ansehen, zögern, beschlafen würden. Oder Sie können ihr verraten, was Sie beim letzten Treffen gedacht haben: »Erinnere Dich, wir saßen keusch im Kino, aber ich sah uns woanders, Deine Hand hatte sich in meinen Nacken gekrallt, während ich …« Sie können Ihr aufschreiben, was Sie beim letzten Sex alles genossen haben und wo und wie Sie sich eine Wiederholung wünschen. Sie können ihr mitteilen, wie sehr Sie von bestimmten Dingen extrem erotisiert wurden/werden – wenn sie ihre High Heels trägt, wenn Sie nach Ihrem Schwanz greift und ihn sich selber hineinsteckt oder was immer Sie persönlich am meisten anmacht.
Hatten Sie noch keinen Sex mit Ihrer Angebeteten? Oh. Dann gehen Sie einen Schritt zurück, bleiben bei den Komplimenten erotischer Natur und schreiben bildhaft auf, welche Sehnsucht Sie nach ihr verspüren, und träumen Sie schriftlich davon, wie es sein wird, wenn Sie sie erst mal richtig schmecken, riechen, berühren, zum Kommen bringen werden.
Der Abspann. Im letzten Teil könnten Sie noch schreiben, was Sie sich beim nächsten Mal wünschen, oder Madame auffordern, Ihnen eine Replik zu senden mit den Wünschen, die sie an Sie hat.
Der Gruß. Zeichnen Sie mit Ihrem Namen und einem Zusatz, wie »Der Dich lieben und ficken und lieben will«.
Das Postskriptum. Auch hier können Sie eine Einladung aussprechen, eine Frage nach dem nächsten Treffen stellen (»Empfängst Du mich am Samstag und, falls ich mir was wünschen darf, ganz in Schwarz?«), ein erotisches Angebot machen, etwa: »Ziehst Du Champagner aus der Kniekehle oder aus dem Glas vor?« »Darf ich Dich das nächste Mal als Erste zum Kommen bringen, bevor ich Dich ganz langsam und tief nehme?«
Chapeau – Sie werden sich mit einem Lustbrief unvergesslich machen, das schwöre ich Ihnen. Und so nebenbei: Eine solche erotische Korrespondenz, vom eigenen (Ehe-)Mann heimlich mit der Post geschickt, hat das Potenzial zur Neuauflage des ehelichen Sexlebens.
Natürlich geht es auch eine Nummer kleiner. Jede SMS, selbst der Einkaufszettel kann eine anregende Botschaft enthalten, die die Lust wachhält, die Spannung weitertreibt – und sei es mit Short Messages wie: »Jetzt. Genau jetzt will ich mit Dir schlafen!« – »Ich liebe es, wie Du stöhnst, wenn Du auf mir bist.« – »Wie willst Du mich heute Nacht?« – »Bitte süße Trüffel für süße Spiele kaufen, mon cher.« Oder auch: »Ich bin verzaubert von dieser Stunde, lass mich bald wieder in Dir kommen.« Oder: »Dein Liebhaber lässt fragen, ob Du heute Abend noch mal diese roten Stiefel anziehen könntest.« Doch gilt auch bei kurzen Einwürfen: Rechtschreibung, Interpunktion, keine drei Punkte, keine Abkürzungen. Nur dann entfaltet sich das provokante Wort in all seiner Pracht. Denn da Sie nicht zu sehen und nicht zu hören sind, müssen allein die Worte wirken. Beschneiden Sie nicht deren Flügel!
PS: Schicken Sie keine erotisierende SMS, wenn Sie die Dame eben erst kennengelernt oder sich das erste Mal dank Parship zum Kennenlernen getroffen haben. Das ist viel zu früh. Um genau zu sein, sind Sie drei Verabredungen zu früh dran! Ja, das gilt auch für den Fall, dass Sie sich bereits geküsst haben. Wir Frauen sind von SMS-Stalkern abgetörnt, die einen kaum kennen, aber schon Texte von der Sorte nachschicken: »Ich wünschte ich wäre jetzt bei Dir …« Oder: »Kann es kaum erwarten, Dich noch mal zu küssen und vielleicht noch mehr … *lol*?«
Anschluss unter dieser Nummer
Wenn Sie nicht gerade Prinz Charles sind, der sich bis heute die Mitschnitte seiner Telefonate mit Camilla (»Ich will dein Tampon sein!«) auf die prinzliche Nase binden lassen muss, können Sie davon ausgehen, dass ein Sextelefonat (oder ein neckendes, ein erotisierendes) nicht mitgehört wird. So heißt es sinngemäß bei Karl Krauss: Was die Dame von sich an ihren Liebhaber gab, wurde erst in dem Moment obszön, als es einem Dritten, einem Außenstehenden zu Ohren kam und ihn beleidigte. Sagen Sie demnach, was Sie wollen.
TÜCKEN DES Telefonsex: Irgendwann schläft beim Telefonsex die Hand ein. Schalten Sie den Lautsprecher an.
Der Nachteil des Telefonierens ist, dass Sie nicht mehr Ihre Blicke, Ihre Körpersprache, Ihre Anwesenheit (Geruch, Ihre Wärme, Ihre Umarmungen und Berührungen) einsetzen können, um die Wirkung der Worte zu unterstreichen. Jetzt achten wir zu
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