Sex Fuer Koenner
mehr – weil wir dort, wo manche nur ein Loch sehen, so viele zusätzliche Erregungszonen besitzen. Gute Güte, Muschi, Vulva und Pforte sind voll davon! Wohl jener Frau, die einen Mann hat, der sich immer und immer wieder mit ihrem Funpark beschäftigt. Ja, deswegen lieben wir auch das Vorspiel: Weil wir ein derart großes Potenzial an erogenen Zonen haben. Liegt das brach, werden wir frustriert.
Wenn Sie auch nicht das ganze Potenzial bei jedem Liebesspiel ankicken, so ignorieren Sie bitte niemals die Klitoris. Sorgen Sie für Reibung und Liebkosung nach den individuellen Wünschen Ihrer Lady (fest, zärtlich, drückend, kreisend, hauchend, schnell, langsam, hochkant …), egal ob Sie vögeln oder bevorspielen. Die Klitoris ist und bleibt die Quelle des weiblichen Orgasmus und der physischen Erregung; dem weiblichen Orgasmus reicht bereits der kleine Finger auf der Klit.
Kurzschluss mit dem Hypothalamus
Okay, gleich haben Sie den Anatomiekurs überstanden. Danach geht’s mehr ans Wie, nachdem wir die Warums geklärt haben und ich Sie hoffentlich überzeugt habe, dass die Möse einer Frau nicht einfach nur ein bequemes Schlupfloch ist, sondern ein Universum der Lust.
Was unsere Freundin, die Klitoris, noch so einzigartig (und launisch und trotz aller Reibereien zickig) macht, ist folgender Umstand: Sie hat eine funktionierende oder auch gestörte Standleitung zum Hypothalamus. Oder anders ausgedrückt: Ein guter Liebhaber vermag es, Klitoris und Zwischenhirn kurzzuschließen und den Verstand und damit die Selbstkontrolle auszuschalten.
Italienische Forscher erhalten – im Gegensatz zum Rest der Welt – Forschungsgelder, um die weibliche Lust zu ergründen. In Amerika ist die Beschäftigung mit dem weiblichen Genital nicht so erwünscht; aber das ist eine andere Geschichte. Die Geschichte von Zwischenhirn und Klitoris dagegen geht nach den Italienern so:
Es war einmal ein Paar namens Klitoris und Hypothalamus. Sie genossen einander sehr; denn Hypo, der das vegetative Nervensystem steuerte, war ganz auf Lust und Leidenschaft eingestellt und ermöglichte dem Körper, den Orgasmus auszulösen. Er fand Sex prima, Ekstase großartig, und wäre er ein Tier, so wäre er ein dem Liebesspiel hoffnungslos verfallener Nacktschneck und würde den ganzen Tag rummachen. Ein Druck auf die Klitoris, und er sprang an; ein Wink des Hypo, und sie leitete nach drei, vier Minuten Stimulation den Höhepunkt ein. Ja, Frauen können genauso schnell wie Männer kommen. Oder, vielmehr, könnten: Wenn der Verstand nicht wäre.
Irgendwann wurde aus dem Paar – dank der Evolution und der Entwicklung des Gehirns – ein Terzett: Der Verstand funkte zwischen die Liaison von Klitoris und vegetativem Nervensystem. Jetzt wollte der Intellekt mitmischen und störte die Standleitung. Zwar brachte er die Fähigkeit zur erotischen Phantasie mit, aber letztlich ist der menschliche Intellekt ständig damit beschäftigt, seine Vorherrschaft zu behaupten. Aus dem Primaten wurde der Homo sapiens mit Aktentasche, Handy und künstlich verkompliziertem, leicht gestörtem Sexualleben. Unsere Intelligenz hat uns weit gebracht, aber leider auch von der Lustfähigkeit ohne Hemmungen entfernt.
Fakt ist, dass bei Frauen im Augenblick des Orgasmus Bereiche des Gehirns abgeschaltet sind – und zwar jene, die Angst und Furcht, aber auch andere Gefühle kontrollieren und auch logisches Denken (grinsen Sie nicht so – bei Männern waren die Orgasmen bei den Studien nicht lang genug, um das Lahmlegen von Gehirnbereichen festzustellen).
Natürlich gefällt das dem Verstand gar nicht, für ein, zwei Minuten (so lange können weibliche Höhepunkte dauern) vom System abgeklemmt zu werden. Er nölt: »Boah! Kontrollverlust! Das geht gar nicht!« Deswegen grätscht er ständig dazwischen, behindert das vegetative Nervensystem, will den Orgasmus verhindern.
Diese Hemmung befällt nicht nur weibliche Intelligenzbestien. Es ist vielmehr ein Schutzreflex des Gehirns, alles zu vermeiden, was es in Gefahr bringen könnte. Und bei Frauen ist diese Gefahr unter anderem der Orgasmus in Anwesenheit eines anderen Menschen (Mannes): Kontrollverlust vor fremden Augen wird vom Gehirn quasi als tödliche Gefahr aufgefasst.
Manche legen den Wächter des Verstands mit Alkohol in ein Nickerchen. Das hat leider den Nachteil, dass auch der Rest der Nervenenden sediert wird und keine Lustsignale mehr ans Zwischenhirn schickt. Andere versuchen es mit Marihuana, aber da dies
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