Sex in der Dose
Schaukelstuhl zurück.
Blair starrte mich hochroten
Gesichts an. »Das Negativ eines alten Pornofilms?« flüsterte er. »Ich habe
Ihnen gerade fünfzehntausend Dollar für einen alten Pornofilm bezahlt?«
»Er hat mich selbst fünftausend
gekostet«, sagte ich. »Aber ich war mir sicher, daß ich ihn schnell mit Gewinn
verkaufen konnte.«
Er ging auf mich los, bremste
aber schnell ab, als er den .38er in meiner Hand entdeckte.
»Jake«, sagte er langsam, »gib Holman drei Sekunden Zeit, seine Kanone fallenzulassen.
Wenn er’s nicht tut, brich dieser dummen Gans den Hals!«
»Kein Problem«, sagte Jake
gelassen. »Ist ja nur ein dünnes Hälschen!«
Lotti, die er immer noch gegen
seine Seite gepreßt hielt, schlug in wilder Angst mit allen vieren aus. Jake
grinste mich an. »Eins«, zählte er.
Ich öffnete die Finger und ließ
den Revolver auf den Boden plumpsen. Blair trat ihn verächtlich beiseite.
»Und jetzt möchte ich meinen
Scheck zurück«, sagte er.
Ich holte meine Brieftasche heraus
und wollte ihm den Scheck gerade überreichen, als ich sah, daß wir Gesellschaft
bekommen hatten. Die Neuankömmlinge waren zu dritt, und zwei von ihnen hielten
Waffen in Händen. Blair schnalzte ungeduldig mit den Fingern.
»Den Scheck!« bellte er.
»Ein alter Freund von Ihnen ist
da«, sagte ich. »Wollen Sie ihn nicht begrüßen?«
»Kommen Sie mir nicht mit
Fisimatenten«, fauchte Blair.
Der Mann in der Mitte, der
einzige ohne Waffe, machte eine knappe Handbewegung. Im nächsten Augenblick
sauste ein Pistolenknauf auf Jakes Hinterkopf nieder.
»Guten Abend, Russ «, sagte der mittlere Mann leise.
Jake ließ Lotti los, als er
langsam in die Knie brach. Dann traf ihn der Pistolenknauf ein zweitesmal .
»Daddy!« jammerte Lotti und
warf sich dem Mann in die Arme, der Henderson sein mußte. »Du glaubst nicht,
was sie Furchtbares mit mir machen wollten«, schluchzte sie hysterisch. » Russ wollte mich vergewaltigen, während der dreckige alte
Bock dort im Schaukelstuhl durch einen Trickspiegel zusehen wollte. Und nach Russ sollte Jake...«
»Schon gut, Liebling«,
unterbrach Henderson sie. »Es ist ja alles vorbei.« Er sah zu Paula hinüber.
»Können Sie ihr helfen?« fragte er. »Bringen Sie sie irgendwohin, wo sie sich
beruhigen kann.«
Paula nickte, legte Lotti den
Arm um die Schultern und führte sie ins Haus.
»Sind Sie Holman ?«
fragte Henderson mich.
»Der bin ich.«
»Ich bin Ihnen dankbar«, fuhr
er fort. »Wir sind wohl gerade zur rechten Zeit gekommen.«
Blair stand da wie vom Schlag
getroffen. Sein Adamsapfel tanzte auf und ab, als er mehrmals trocken
schluckte; dann wandte er sich langsam an Henderson.
»Hör zu, Rod«, begann er
heiser. »Es ist nicht so, wie du glaubst...«
»Soll das heißen, meine Tochter
hat mich angelogen?« fragte Henderson überrascht. »Du wolltest sie gar nicht
vergewaltigen, während der dreckige Alte dabei zusah und dieser Gorilla darauf
wartete, daß auch er drankam?«
Nervös leckte sich Blair die
Lippen. »Das hätte ich doch nie getan!« versicherte er. »Wir wollten Sanford
nur hinhalten, mehr nicht. Es sollte ein Experiment sein, Rod. Nur um zu sehen,
wie weit der alte Bastard gehen würde.«
Henderson sah nachdenklich auf
Jakes unförmige Gestalt nieder, dann gab er ihr einen plötzlichen Tritt, so daß
Jake auf dem Balkonboden herumrollte.
»Ich glaube nicht, daß er tot
ist, Chuck«, sagte Henderson. »Was meinst du?«
Chuck war der Mann, der Jake
niedergeschlagen hatte, ein junger Kerl mit dem Körperbau eines
Footballspielers und einem unaufhörlichen Grinsen. Er trat Jake gegen den Kopf,
dann zuckte er die mächtigen Schultern.
»Schwer zu sagen, Mr.
Henderson«, meinte er. »Aber ich glaube eigentlich nicht, daß er tot ist. Noch
nicht.«
»Rod...« Blairs Stimme
zitterte. »Du mußt mir glauben! Ich würde Lotti von keinem anrühren lassen! Sie
kam mit mir nach Los Angeles, weil sie mich liebt, und...«
Blair schrie unvermutet auf,
während Henderson schon wieder von ihm wegtrat, das Messer noch in der Hand.
Ein dünner roter Strich erschien plötzlich auf Blairs Wange und wurde immer
breiter.
»Du hast ein ordinäres
Mundwerk«, teilte Henderson Blair mit.
»Jake wird ein Problem sein,
Mr. Henderson«, meldete sich Chuck.
»Inwiefern?«
»Mit seinem Gewicht«,
erläuterte Chuck. »Wenn wir ihn tragen müssen, meine ich.«
»Wenn Schweine fliegen könnten«,
sinnierte Henderson. »Hast du dieses Sprichwort schon gehört,
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