SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele
einsam. Keine Sau rief ihn an, niemand interessierte sich dafür, wie es ihm ging. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, in den letzten fünf Jahren nur für den Job zu leben, sämtliche Freundschaften einschlafen zu lassen und Frauen immer auf Distanz zu halten. Wütend zog er den goldenen Ring vom Ringfinger der rechten Hand und warf ihn auf den Glastisch. Mit einem Klirren rollte der Ring über die Platte und fiel schließlich auf den dicken weißen Teppich. Was hatte ihn bloß geritten, als er meinte, das sei eine gute Idee? Glaubte er wirklich, das Klischee, jede Sekretärin versuche nur, sich an ihren Chef ranzuschmeißen, um gesellschaftlich aufzusteigen, hätte irgendetwas mit der Wirklichkeit zu tun? Wieso hatte er Karin Balnack jahrelang nur als graue Schreibmaus und intelligente Ratgeberin erlebt, und plötzlich sah er in ihr eine begehrenswerte Frau? Eine verdammt begehrenswerte sogar!
Was sollte er nur anfangen mit diesem Samstagabend? Was würde Karin Balnack tun? Bestimmt war sie mit Freunden unterwegs. Tanzen, essen, Kino. Kino. Ja, das könnte er auch mal wieder machen. Für die Spätvorstellung in seinem Programmkino müsste es gerade noch reichen. Lucas Schönherr warf einen Blick auf seine Uhr und brach in plötzliche Geschäftigkeit aus. Schnell die legeren Joggingklamotten gegen Jeans und T-Shirt tauschen, Lederjacke drüber, kurz mit Gel durch die Haare fahren, ein prüfendes Schaben über das schon wieder stopplige Gesicht; egal, zum Rasieren hatte er jetzt keine Zeit mehr.
Was für ein Film lief, wusste er nicht, aber sein Kino hatte ihn da noch nie enttäuscht. Dort wurden seltene, aber immer sehr anregende Filme gespielt. Anregend für den Geist, für das Gemüt und manchmal auch für die Libido. Sollte Letzteres zutreffen, nahm Lucas sich vor, dann würde er, wie schon so oft, noch in seiner Bar vorbeischauen und versuchen, irgendeine Tussi für die Nacht abzuschleppen. Bis jetzt hatte er das noch immer geschafft. Unkomplizierter Sex zur beiderseitigen Befriedigung, das war es, was er dringend mal wieder brauchte. Allein bei dem Gedanken, dass er vielleicht schon in wenigen Stunden seinen Schwanz in einer warmen feuchten Grotte versenken würde, regte sich dieser in freudiger Erwartung.
Mit ausgreifenden Schritten ging Lucas Schönherr die Straße hinunter in Richtung Kino. Ein weiterer Vorteil war, dass es nur wenige Minuten zu Fuß entfernt lag.
Vor dem Schaukasten blieb er stehen, um sich über den Film zu informieren. Als er das Plakat sah und den Filmtitel las, stockte ihm der Atem. Secretary . Der kurze schwarze Rock und die Beine in Nahtstrümpfen und in High Heels machten seinen Hals trocken und lösten eine schmerzhafte Erektion aus, die sich innerhalb von Sekunden aufgebaut hatte. Mit klopfendem Herzen kaufte er sich eine Karte und wartete auf den Einlass. Das konnte ja heiter werden!
Obwohl die Schauspielerin im Film überhaupt keine Ähnlichkeit mit Karin Balnack hatte und obwohl der größte Teil des Films eher problembeladen war, stellte sich Lucas Schönherr seine Sekretärin in jeder der heißen Szenen vor, die da über die Leinwand flimmerten. Wie er hinter ihrem herausgestreckten Po stehen würde, während sie die Unterarme auf der Schreibtischplatte abstützte, wie er ihr den Rock hochschöbe, die Strumpfhose und den Slip nach unten, wie er dann sich selbst befriedigen würde angesichts des wohlgeformten Gesäßes, o ja! Er würde sie nicht schlagen, wie dieser kranke Typ aus dem Film, und er war sich sicher, dass Karin Balnack dabei auch kein Vergnügen empfinden würde wie diese kranke Frau aus dem Film, aber sich zu siezen, während man täglich im Büro miteinander zu tun hatte, das war schon irgendwie geil. Zu wissen, man musste sich zusammenreißen – schließlich konnte jederzeit ein Kunde oder Mitarbeiter hereinkommen –, und gleichzeitig daran zu denken, dass die Sekretärin, die da gerade so engagiert auf ihre Tastatur einhämmerte, unter dem Rock keinen Slip trug …
Als er aus dem Kino wieder auf die Straße trat, dürstete er nur nach zwei Dingen: nach einem hochprozentigen Drink und nach einem weiblichen Wesen, in das er sich hineingraben konnte. Beides hoffte er in seiner Stammbar zu finden, die zum Glück nicht weit vom Kino entfernt war. Als er um kurz vor Mitternacht die Tür aufstieß, umfing ihn sofort der typische Duft von Parfüm, vermischt mit den Ausdünstungen schwitzender erregter Körper.
Er sog die Luft tief ein und war wieder
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