SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele
einmal froh, dass seit dem Rauchverbot nicht noch Schwaden von Nikotin die anderen Gerüche überlagerten.
Es war voll. Lucas ging zuerst zur Theke, wo er sich einen Martini bestellte, den er auf ex austrank. Jetzt ging es ihm schon besser, er entspannte sich allmählich und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Auf der kleinen runden Tanzfläche drückten sich einige Paare aneinander, und die Musik war für sie nur ein Alibi dafür, dass sie auf Tuchfühlung gehen konnten. Beim Tanzen merkte man sofort, ob die Chemie stimmte, ob man sich riechen konnte. Lucas hatte es sich zur Regel gemacht, erst an mehr zu denken, wenn dieser Test zur Zufriedenheit ausgefallen war.
Auch die meisten der kleinen runden Tische waren besetzt, einige Frauen kannte er, die Männer streifte sein Blick nur flüchtig. Es gab auch ein paar Frauen, die noch keinen Mann gefunden zu haben schienen. Eine davon stand nicht weit von seinem Platz an der Bar und hielt sich an einem Glas mit blauer Flüssigkeit fest. Er hatte sie noch nie hier gesehen, die schulterlangen blonden Haare fielen ihr ins Gesicht, so dass er zunächst nur die Figur einer Musterung unterziehen konnte. Was er sah, entlockte ihm ein anerkennendes Grunzen. Jetzt warf sie den Kopf in den Nacken, als ob sie spürte, dass jemand sie betrachtete. Das Profil war klassisch, sie war nicht mehr die Jüngste, aber auch er war ja nicht mehr ganz jung. Er war längst davon abgekommen, Frauen abzuschleppen, die seine Töchter sein könnten. Die hatten sich nur allzu oft als totale Katastrophe entpuppt. Keine Erfahrung und jede Menge Skrupel und Hemmungen. Nichts, was Spaß brachte. Er wollte nicht länger überreden müssen, als die ganze Sache dann dauerte. Er wollte schnellen, unkomplizierten Sex. Diese Blonde sah so aus, als suchte sie genau dasselbe. Ein bisschen sophisticated, diesen Touch mochte er. Umso mehr befriedigte es ihn, wenn diese abweisenden Kühlen dann im Bett schrien und kreischten und nach „mehr, mehr“ bettelten. Zum Glück hatte er keine lärmempfindlichen Nachbarn.
Nachdem er der Dame einen Drink bestellt und ihr zugeprostet hatte, stand er auf und ging zu ihr. Ihr Lächeln hatte zumindest nicht abweisend ausgesehen.
„Hi, ich bin Lucas. Ich habe Sie hier noch nie gesehen. Sind Sie zum ersten Mal hier?“
Er hielt nichts von gespielt originellen Anmachsprüchen; damit war er schon ziemlich aufgelaufen. Er schien den richtigen Ton getroffen zu haben.
„Ja, Sie haben recht. Ich bin heute zum ersten Mal hier. Ich heiße übrigens Astrid. Danke für den Drink.“
„Wollen wir tanzen?“
Lucas Schönherr hielt auch nichts von unnötigen Gesprächen, schließlich waren die meisten aus einem anderen Grund hier. Das schien die Blondine genauso zu sehen, denn sie folgte ihm bereitwillig zur Tanzfläche. Sie zierte sich nicht, als er sie an seinen Körper drückte. Ihr Busen war weich und doch straff. Er hatte gerade die richtige Größe. Lucas mochte es nicht zu klein, aber die richtig großen Brüste schreckten ihn eher ab, als dass sie ihn erregten. Sie roch auch gut. Nicht zu viel Parfüm, das mit ihrem Körperduft genau die richtige Verbindung eingegangen war.
„Du riechst gut“, flüsterte er ihr ins Ohr. Ihre Haarsträhnen kitzelten ihn an der Nase. Sie sagte nichts darauf. Gut. Er mochte es nicht, wenn Frauen zu viel quatschten. Man musste nicht immer alles ausdiskutieren. Es reichte, wenn beide wussten, was sie wollten. Und wenn es dasselbe war, umso besser. Jetzt musste er nur das richtige Timing hinkriegen. Nicht zu früh fragen, das konnte alles kaputt machen. Er brachte sie zurück zur Bar und fragte sie, was sie wünschte.
Sie überraschte ihn. „Hast du zu Hause auch was zu trinken?“
Als sie sein entgleistes Gesicht sah, huschte ein spitzbübisches Grinsen über ihre Mundwinkel.
„Ähmmm, ja klar, meine Hausbar ist gut sortiert.“
„Na dann lass uns doch zu dir gehen!“
Das ließ sich Lucas Schönherr nicht zweimal sagen. Er zahlte seine und ihre Getränke, und beide verließen die Bar.
Kaum eine Stunde hatte es gedauert. Persönlicher Rekord, beglückwünschte er sich. Der Rest dürfte ein Kinderspiel sein. Sie gingen zu Fuß das Stück bis zu seinem Apartmenthaus, und Lucas überschlug schnell, ob es in der Wohnung arg chaotisch aussah. Aber nein, erst gestern war seine Putzfrau da gewesen; die Unordnung dürfte sich in Grenzen halten. Schon im Fahrstuhl küssten sie sich. Auch hier ging die Initiative von ihr aus. Seltsam,
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