SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt
ihm
zugeschnürt.
Unter dem halb zurückgeschlagenen Laken bewegte es
sich noch. Schwer und zäh tropfte eine weiße-gelbe Masse hervor und quoll über
den Rand.
Es war die gleiche Masse, die Iwan zum ersten Mal
gesehen hatte, als der unheimliche Fahrer den Buick verließ.
Der Keim der Vernichtung war weitergegeben worden!
Der Taxifahrer, im Würgegriff eines unfassbaren
Geschöpfes, hatte den Keim die ganze Zeit in sich getragen. Nun hatten die
Zellen begonnen, sich zu verflüssigen.
Von dem Mann blieb nichts übrig als eine große, helle
Lache, die den Boden rings um die Bahre bedeckte ...
*
George Coogan befand sich
auf dem Weg nach Exeter . Der Helikopter landete mit
Einbruch des Abends im Hof des Polizei-Hauptquartiers. Dort wartete schon
Reverend Small.
Inspektor Hopkins begrüßte den Agenten und erklärte
sich bereit, die beiden Herren umgehend zum Städtischen Gefängnis zu begleiten.
Seltsam, dass die PSA nicht locker ließ. Was erwartete
man eigentlich von einem neuen Besuch? Es stand doch eindeutig fest, dass Henry Bolsan in seiner Zelle saß ...
Die Tatsache, dass man unbedingt einen Geistlichen
dabei haben wollte, zeigte Hopkins allerdings, dass man dem Problem von anderer
Seite beizukommen versuchte. Offensichtlich gab es einen Grund anzunehmen, dass
Hexerei im Spiel war. Die Vorgänge kürzlich in Dartmoor ließen einen solchen Schluss auch zu. Aber Hopkins konnte sich beim besten
Willen nicht vorstellen, dass der hinter Gittern sitzende Henry Bolsan eine Gelegenheit gehabt hatte, irgendwelche okkulten
Praktiken anzuwenden.
Diesmal irrte die PSA ...
»Ich würde vorschlagen, dass wir beide zuerst
hingehen«, meinte George Coogan . Er war ein drahtiger
Mann mit dunklen Augen und überragte den untersetzten Hopkins um Haupteslänge.
»Sie, Reverend, kommen nach, wenn ich Sie rufe .«
»Einverstanden«, nickte der Geistliche.
So kam es, dass Hopkins an diesem Tag zum zweiten Mal
das Gefängnis betrat.
Reverend Small blieb am Ende des düsteren Korridors
zurück, während der wachhabende Beamte, Inspektor
Hopkins und George Coogan sich der Zellentür näherten.
Der Uniformierte warf zuerst einen Blick durch das
Guckloch und nickte dann. »Alles unverändert«, flüsterte er.
Hopkins und Coogan verschafften sich ebenfalls einen Eindruck.
Der Inspektor fand, dass Henry Bolsan etwas nervöser wirkte. Diesmal saß er
nicht an dem kleinen, primitiven Tisch und las, sondern ging in seiner Zelle auf
und ab, als beschäftige ihn ein Problem.
»Schließen Sie auf !« Hopkins
trat zur Seite.
Die Schlüssel rasselten. Die schwere Tür bewegte sich
quietschend in den angerosteten Angeln.
Bolsan stand mitten in seiner Zelle, als die Besucher
eintraten.
Verwundert blickte der Häftling auf Hopkins. »Oha«,
sagte er spitz, »scheint ja heute ein ganz besonderer Tag zu sein. Was
verschafft mir die Ehre, dass Sie zum zweiten Mal meine bescheidene Hütte
betreten, Inspektor? Und diesmal haben Sie sogar einen Besucher mitgebracht.
Ist das ein Anwalt? Der der Gegenseite? Oder hat man entschieden, mich endlich
auf freien Fuß zu setzen ?«
»Weder das eine noch das andere, Mister Bolsan «, schaltete George Coogan sich ein. Er ließ sich seine Verwunderung nicht anmerken. Er kannte nur Bolsans Beschreibung und einige Fotografien, die er in
Hopkins' Büro zu sehen bekam.
Dieser Mann war Bolsan mit
Haut und Haaren - nicht nur auf den ersten Blick ... »Das ist auch der Grund,
weshalb wir noch jemand mitgebracht haben .«
»Noch jemand? Was für ein Grund? Und wer sind Sie
eigentlich ?«
»Mein Name ist George Coogan .«
»Das sagt mir nichts .«
»Ist auch nicht wichtig. Vergessen Sie den Namen am
besten ganz schnell wieder. Hallo - Reverend! Sie können jetzt kommen !«
»Reverend? Versteh' ich nicht... ich habe doch keinen
Geistlichen verlangt. Und für den letzten Trost ist noch ein bisschen Zeit,
denke ich doch. Ich fühl' mich bis auf die Tatsache, dass es mir hier nicht
gefällt, ansonsten recht wohl. Nein, ich bin nicht interessiert. Schicken Sie
den Schwarzkittel nur ganz schnell wieder weg ...«
Reverend Small tauchte an der weit offen stehenden Tür
zur Gefängniszelle auf. Coogan und Hopkins traten
etwas zur Seite, so dass Bolsans Blick direkt auf den Mann fallen musste. Genau so hatten sie sich ihr Vorgehen
abgesprochen.
Deutlich sichtbar trug Small sein geweihtes Kreuz an
einem dünnen Kettchen um den Hals und hielt ein Gebetbuch in der Hand.
Henry Bolsan befand sich
noch
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