SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt
Lupe
genommen werden. Gebt mir Zeit bis zum Morgengrauen !«
»Und was für ein Haus ist das, von dem du eben
gesprochen hast, Sohnemann ?«
» Rosewood Avenue 124 ... dir
wohlbekannt ...«
»Ich habe es mir fast gedacht. Du kannst dich auf uns
verlassen, Larry...«
Mehr sagte die Schwedin nicht. Der Kontakt wurde
unterbrochen.
Larry Brent konnte Morna nicht sehen. Sie saß da mit
versteinerter Miene, aber nicht im Bett ihres Hotelzimmers, sondern auf dem
Rücksitz eines Taxis, mit dem sie Richtung Los Angeles fuhr.
Sie hatte die innere Unruhe nicht mehr unter Kontrolle
bringen können. So hatte sie dem ruhelosen Drängen schließlich nachgegeben. Es
zog sie beinahe magnetisch in die Rosewood Avenue
124, obwohl sie keine Erklärung dafür hatte. Sie war in keiner Hinsicht
parapsychologisch begabt und verfügte über keine besonderen übersinnlichen
Fähigkeiten. Aber diese Unruhe musste eine Ursache haben ...
»Bitte, fahren Sie schneller«, bat sie den Taxifahrer.
»Es eilt...«
»Jawohl, Madam.«
*
Er betrat den Lift in dem Moment, als die Tür der
gegenüberliegenden Wohnung aufgerissen wurde. Es schien, als hätte der
Beobachter nur darauf gewartet, bis der einsame Besucher dieses rätselhaften
Hauses sich in der Enge des Aufzugskorbes befand.
Ein Beobachter? Nein - das waren zwei, drei! Und was
für welche! Ausgeburten der Hölle sprangen Brent entgegen.
Der PSA-Agent drückte geistesgegenwärtig noch auf
irgendeinen Knopf, um die Lifttür zugleiten zu
lassen. Aber sie funktionierte nicht!
Im nächsten Moment ging es drunter und drüber.
Larry riss die Smith & Wesson Laser aus der
Halfter, er sah keine andere Chance, sein Leben zu verteidigen.
Er drückte ab. Der grelle Lichtstrahl bohrte sich
genau zwischen die Augen eines Angreifers. Der warf mit gurgelndem Aufschrei
die schuppigen, mit Krallen bewehrten Arme hoch und brach in die Knie. Da war
der zweite schon heran. Larry erhielt einen Stoß gegen die Brust. Das Ungeheuer
mit dem gewaltigen Hornschnabel klatschte ihn gegen die Rückwand des Aufzuges
und schlug ihm die Laserwaffe aus der Hand.
Noch während Larry verzweifelt kämpfte und versuchte,
aus engstem Raum zu entkommen, sah er, dass das zuvor durch den Laserstrahl
gefällte Monster sich schon wieder zu regen begann. Das Laserlicht hatte es nur
kurzfristig außer Gefecht gesetzt. Mit normalen Waffen kam man bei den
Höllengestalten nicht weiter.
Das Kreuz, dachte er...
Es gelang X-RAY-3 die Rechte in die Tasche seines
Jacketts zu schieben. Er fühlte die flache, schmale Schachtel. Ein Griff, und
sie sprang auf. Das handgroße geweihte Kreuz fiel
beinahe von selbst zwischen seine Finger. Er riss die Hand heraus, donnerte dem
Gegner das Knie in den Leib, ohne dass der reagierte, und schaffte es, das
Kruzifix einzusetzen. Er presste es mit harter, ruckartiger Bewegung mitten auf
die holprige Stirn seines Gegners.
Ein wilder Schrei hallte durch den Korridor des
Hochhauses, in dem sich außer ihm und den drei Monstern kein Mensch befand und
niemand geweckt wurde, ihm aber auch niemand zu Hilfe eilen konnte.
Der Unheimliche taumelte zurück und riss seine
Krallenhände vor die Augen, als hätte jemand ihn geblendet. Die Stelle, die
Larry mit dem Kreuz berührt hatte, wurde schwarz. Der genaue Eindruck des Kruzifix'
war zu erkennen. Er vertiefte sich rasch, als würde eine hochprozentige Säure
wirken.
Gleichzeitig ging eine unheimliche Veränderung mit der
Höllengestalt vor. Im Zurücktaumeln wurde sie
Das Wesen löste sich blitzschnell auf. Von ihm blieb
nicht mehr übrig als eine mehrere Zentimeter dicke Staubschicht, die sich zum
Teil in der Aufzugskabine, zum Teil draußen auf dem Gang absetzte.
Der zweite Gegner ließ sich nicht davon abhalten,
trotz des Unterganges seines Begleiters, seinen Angriff zu forcieren.
Das schwere, schuppige Bein mit den Krallenfüßen kam
ruckartig in die Höhe. Die Krallen legten sich wie Peitschenschnüre um Larrys
Unterarm und rissen ihn halb nach vorn. X-RAY-3 taumelte. Er schaffte es nicht,
das Kreuz noch mal einzusetzen. Sein Angreifer erhielt Unterstützung durch den
ersten, der nur kurzfristig ausgeschaltet worden war.
Der Griff nach der Smith & Wesson Laser, die auch
in Larrys Reichweite lag. Er war durch den Griff seines Gegners gehandicapt.
Der erste Unheimliche aus Luzifers Höllenwelt
erwischte die Waffe. Brent, der die Fallbewegung nach vorn noch abfangen
konnte, schaffte es aber nicht mehr, dem Schlag mit der Waffe
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