SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt
Brents. Unter normalen Umständen wäre er in den Staaten mit seinem
auffallenden und einmaligen Super-Fahrzeug, einem speziell entwickelten Lotus
Europa, aufgekreuzt. Der Wagen befand sich jedoch zu einer Inspektion im Werk.
Außerdem sollten bei dieser Gelegenheit weitere Raffinessen ausprobiert
werden.
Die blonde Agentin mit den aufregend langen Beinen
schwang sich aus dem Wagen und überquerte die Straße zum Hochhaus. Ihr ging
nicht aus dem Sinn, was Larry mitgeteilt hatte. Der Gedanke, dass in diesem zwanzigstöckigen
Gebäude nur Menschen lebten, die eine einzige große Vereinigung bildeten, um
dem Satan zu dienen, die ihn verehrten, ließ sie nicht mehr los.
Alle Fenster waren dunkel, bis auf das gläserne
Portal. Beinahe einladend sah es aus. Auf dem Weg dorthin empfing Morna eine
Funkbotschaft. Iwan Kunaritschew meldete sich aus dem Hospital.
»Hallo, süße Kollegin! Da ich unseren gemeinsamen
Freund Towarischtsch Larry nicht erreiche, nehme ich an, dass er entweder tief
und fest schläft oder gerade mit etwas beschäftigt ist, was ihm eine Antwort
nicht ermöglicht .«
»Das Letztere ist der Fall .« Sie erklärte ihm, was X-RAY-3 entdeckt hatte. ,
»Verdammte Teufelei«, stieß Kunaritschew aufgebracht
hervor. »Wenn er wirklich meint, Bolsan gesehen zu
haben, dann hat dieser Bolsan auch diese Seuche
mitgebracht. Der Kerl ist gefährlicher als eine Zeitbombe. Larry soll jede
Berührung mit ihm vermeiden. - Warum meldet er sich denn nicht, wenn er sich
noch in dem Haus aufhält ?«
»Ich habe kein gutes Gefühl, Iwan...«
»Mir geht's genauso. Ich mache mich auf den Weg und
werde vorsichtshalber schon mal die zuständige Polizei verständigen. Wir
durchkämmen das Haus.
Wir werden ihn finden !«
*
Morna war noch zehn Schritte von dem Eingang entfernt,
als aus dem Dunkeln des Parkplatzes eine einsame Gestalt auf sie zukam.
X-GIRL-C nahm sie aus den Augenwinkeln wahr und
ignorierte sie absichtlich.
Noch fünf Schritte bis zum Glasportal des Hauses Nr.
124 ...
»Bitte, gehen Sie nicht weiter, wenn Ihnen Ihr Leben
lieb ist«, vernahm sie eine dunkle Männerstimme hinter sich.
Die Schwedin wandte sich um - und hielt wie
hingezaubert die Smith & Wesson Laser in der Rechten. Da musste sie
erkennen, dass der Mann vor ihr nicht bewaffnet war.
»Ich will Sie nicht bedrohen, sondern Ihnen helfen«,
sagte der Unbekannte ungerührt. »Sie befinden sich in tödlicher Gefahr. Alle
befinden sich in Gefahr, die das Haus betreten, seitdem »Er« sich dort
eingenistet hat. Ich habe eine Zeitlang gebraucht, um ihn ausfindig zu machen.
Doch nun habe ich ihn gefunden. Vielleicht wird das noch etwas ändern...«
Der Mann, der vor ihr stand und ganz in Schwarz
gekleidet war, hob sich aus der Düsternis kaum ab.
Morna Ulbrandson erkannte diesen Mann. Nie hätte sie
erwartet, ihn hier zu treffen.
» Chief -Inspektor Harold Stonefield aus Bristol !« entfuhr
es ihr überrascht.
*
Sie trat einen Schritt zur Seite, so dass die
Helligkeit aus dem Hausflur das Gesicht ihres Gegenüber traf.
Der Mann hätte ebenso gut Henry Bolsan sein können!
Zwischen Stonefield und Bolsan bestand kein Unterschied. Bis auf einen kleinen: Bolsan hatte an der Schläfe eine Narbe.
»So kreuzen sich unsere Wege nun zum zweiten Mal !« lächelte Stonefield müde.
»Damals in Verbindung mit meinem Bruder Henry, zu dem es mich immer hinzog. Es
kam zu dem Treffen - wie Sie wissen. Sie selbst waren dabei. Im Gefängnis von Exeter . Heute wiederum in Verbindung mit ihm, wo es darum
geht, ihn zu vernichten .«
Mornas Augen wurden zu schmalen Schlitzen.
Konnte so ein Mann sprechen, der das Gesetz vertrat?
»Ja, so kann ein Mann sprechen«, antwortete er darauf.
Die Schwedin fuhr zusammen.
»Sie können - Gedanken lesen ?« fragte die Agentin halblaut.
»Seit kurzem - ja! Unter anderem ... Es hat sich viel
ereignet während der letzten Wochen. Begonnen hat es mit der Begegnung zwischen
meinem Halbbruder und mir. Wir unterscheiden uns bis auf die Narbe nicht im
geringsten voneinander, wie Sie wissen. Was für eine Ursache die Narbe hat, ob
sie eine Bedeutung besitzt .. ?«
»Ja, eine große sogar. Ich weiß den Grund allerdings
auch erst seit ganz kurzer Zeit. Sie wissen, welchen Verbrechens mein Vater
sich schuldig gemacht hat. Er war der letzte Henker. Ich glaube heute, dass der
Tod der Menschen, denen er den Strick um den Hals legte, eine Genugtuung für
ihn war. Vielleicht war er seit seines Lebens auch
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