SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen
aus
der Seele, Shea. Ich hab’ Lust auf ’ne gute Zigarette, und wenn ihr alle köpf
steht, zünd’ ich mir jetzt eine an .«
»Gib mir auch eine«, sagte die Ägypterin.
Iwan glaubte nicht richtig zu hören. Shea war die Wirkung seiner
Selbstgedrehten bekannt.
»Ich nehm’ auch eine«, sagte Larry Brent. Für
Kunaritschew stand die Welt köpf.
»Du machst dir in die Hose, Towarischtsch.
Ich warne dich !«
Larry lächelte und griff nach dem Stäbchen.
Irritiert sah Iwan seine Freunde an. Shea
Sumaile machte einen herzhaften j Zug. Auch Larry Brent inhalierte tief * und
zufrieden, lehnte sich gegen das Fahrzeug und sah glücklich aus.
Kunaritschew betrachtete seine Zigaretten,
schnupperte daran, hüstelte leise und schüttelte verwirrt den Kopf. Nein, das
waren seine Selbstgedrehten, die hatte niemand ausgetauscht durch andere,
normale Zigaretten.
Er vergaß das Inhalieren, hatte nur >
Augen für Shea Sumaile und Larry Brent, die sich angeregt miteinander "
unterhielten und frohgemut die verrufenen, bitterbösen Selbstgedrehten des , Russen verkrafteten.
Die Wirklichkeit sah anders aus.
Shea hatte tatsächlich den ersten Zug
genommen. Der reichte.
Die Ägypterin lehnte bleich und nach Atem
ringend am Fahrzeug, und Larry Brent stützte sie. Er selbst hatte die angebrannte
Zigarette mit der Stiefelspitze längst ausgetreten, um den beißenden Rauch
nicht einatmen zu müssen.
»Alles okay, Shea ?« fragte er besorgt, als er sah, daß die Frau grünlich anlief.
»Danke«, ächzte
Madame Hypno. »Daß Iwans Selbstgedrehte es in sich haben, war mir stets
bekannt. Aber daß sie so schmecken, habe ich mir in meinen schlimmsten Träumen
nicht vorgestellt. - Aber - wir lassen uns nicht unterkriegen, Larry - wir
vertragen die Dinger doch ausgezeichnet, nicht wahr! Davon jedenfalls - wollen
wir ihn - mit Todesverachtung - überzeugen .«
Ein Hustenkrampf schüttelte sie. Aber das sah
Iwan Kunaritschew nicht.
Er sah seine beiden Freunde strahlend und glücklich,
als sie rauchten - weil Madame Hypno es so wollte...
*
Harry Finnigan wurde zur Heilbehandlung
eingeliefert. Die Ärzte hatten ihre Bedenken, versprachen jedoch, ihr bestes zu
tun.
Am nächsten Tag kehrten Larry, Iwan und Adida
mit Verstärkung durch Militär und Polizei noch mal an den Ort des Geschehens
zurück. Die Berge wurden durchkämmt. Dort, wo sich die Stollen befanden, wurden
Dynamitladungen zur Explosion gebracht, die Hohlräume kamen zum Einsturz. Unter
Millionen von Tonnen Felsgestein wurden die Tempel des Bösen begraben
...
Bevor Larry und Iwan in die Staaten
zurückreisten, machten sie einen Umweg über Neu Delhi, weil Madame Hypno dort
auftrat.
Sie verabschiedeten sich von der schönen
Ägypterin, ohne deren Hilfe ein so schneller und durchgreifender Erfolg kaum
möglich gewesen wäre.
»Du hast uns und der PSA einen großen Dienst
erwiesen«, sagte Larry Brent.
»Eine solche Mitarbeiterin könnten wir
verdammt gut gebrauchen. Wir sind sowieso unterbesetzt«, lautete Kunaritschews
Kommentar.
»Ich würde sofort mitmachen, wenn man mich
ließe«, entgegnete die Frau.
Larry Brent hob kaum merklich die Augen.
»Top«, sagte er, »das Angebot gilt - ich werde bei unserem Boß X-RAY-1 ein
gutes Wort einlegen, Shea, und ihm deine Mitarbeit wärmstens empfehlen. Deine
Fähigkeiten wären ein Gewinn für uns, würden unsere Schlagkraft erhöhen .«
Er grinste gedankenversunken.
Larry hatte sich schon für Shea Sumaile
entschieden, denn er war außer X-RAY-3 auch der geheimnisvolle Chef im
Hintergrund, nämlich X-RAY-1.
Für ihn gab es keinen Zweifel, daß eine so
kluge und einsatzfreudige Frau wie Shea Sumaile die Tests zur Aufnahme bestand
und die Reihen der PSA- Agenten verstärken würde.
ENDE
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