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SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nichts anderes übrig, als die Wahrheit zu erzählen .«
    »Oh, Mann, bist du naiv .« Kaichen wollte dem noch etwas hinzufügen. Doch das Wort
erstarb ihm auf den Lippen.
    Durch die Erde unter ihren Füßen ging
ein Ruck. Horst Kaichen taumelte. Helmut Burger griff instinktiv nach einem
Halt. Aber da war nichts. Er stürzte.
    Die grauenerfüllte Atmosphäre war im
nächsten Moment so dicht, dass sie meinten, sie
körperlich zu spüren. Hier war das Böse, Menschenverachtende,
Menschenfeindliche daheim...
    Doch das allein war es nicht. Sie
registrierten in diesen furchtbaren Sekunden, da sie an ihrem Verstand zu
zweifeln begannen, noch mehr.
    Der Kessel zwischen den Felsen war
plötzlich verändert. Es lagen mit einem Mal mehr große Steine herum als vor
wenigen Augenblicken. Die Felswände waren höher, mehr Kiefern wuchsen auf
ihnen, und auch die Vegetation im Innern des Kessels war wilder, ungezähmter.
Da standen plötzlich uralte, mächtige Fichten und himmelragende Kiefern, die
den Rand der Felsen zu berühren schienen. Die Bäume wuchsen genau im Kreis um
eine freie Fläche herum, wo sie ihr Zelt aufgeschlagen hatten... aber das alles
war verschwunden!
    Das Zelt war weg, ihre Räder, das
Lagerfeuer, die Stangen mit den zum Trocknen aufgehängten Kleidern!
    Und Horst, der automatisch handelte,
rannte, so schnell ihn seine Füße tragen konnten , um
diesem verhexten Ort zu entfliehen. Er glaubte erneut seinen Augen nicht trauen
zu können.
    Seine Nackenhaare sträubten sich, als
er sich umwandte und einen Blick zurückwarf, als wolle er sich vergewissern, dass dieser Platz wirklich existierte.
    Unweit der Stelle, an der Ruth Bestner
verschwunden war, stand nun ein wild wucherndes Dornengestrüpp.
    Kleiderfetzen hingen darin, als wäre
jemand an den Dornen hängen geblieben , der versucht
hatte, sie in einem Anfall von Verzweiflung zu durchqueren.
    Da war noch mehr.
    Ruth!
    Wie eine schöne große Puppe, in
seltsam verrenkter Stellung, lag sie im Dornengestrüpp. Völlig reglos.
    In gespenstisch fahlem Licht, dessen
Quelle Horst Kaichen in diesen Sekunden völlig unwichtig war, konnte er
deutlich die tödlichen Wunden erkennen.
    Ein langer Schnitt über der Brust -
einen quer über der Kehle ...
     
    *
     
    Er rannte durch den schmalen Weg
zwischen den Felsen, stolperte über Stock und Stein, während der Boden unter
seinen Füßen noch immer leicht vibrierte.
    Horst Kaichen wollte nur noch weg,
weit weg...
    Alles in ihm wehrte sich gegen das,
was er gesehen und erlebt hatte, und er durchlitt Todesängste, als er daran
dachte, dass die Erde sich vor ihm plötzlich auftun
und er in den Spalt stürzen würde wie ein Stein.
    Ein Erdbeben! Er hatte darüber schon
gelesen, es im Fernsehen gesehen - aber noch nie eins miterlebt.
    In panischem Entsetzen war er auf der
Flucht. Das Grauen hockte ihm im Nacken, und er schrie wie von Sinnen und rief
nach Helmut Burger, den er aufforderte, es ihm gleichzutun und ebenfalls zu
verschwinden.
    Was aus Burger geworden war, wusste er nicht mal.
    Die Dinge hatten sich nach dem ersten
Erdstoß und der Tatsache, dass der Kessel zwischen
den Felsen eine Verwandlung durchmachte, in derartiger Eile entwickelt, dass er sich an Einzelheiten nicht mehr entsinnen konnte.
    Er keuchte, geriet außer Atem, stieß
den Namen der Freunde nur noch krächzend wie ein Rabe hervor und lief weiter,
ohne noch ein einziges Mal den Kopf zu wenden.
    Sein ganzer Organismus war so durcheinander, dass er nicht mehr mitbekam, wie er über seine
eigenen Füße stolperte und zu Boden stürzte. Er fiel so unglücklich mit dem
Kopf gegen einen Baumstrunk am Straßenrand, dass er
vor Schmerz und Schwäche die Besinnung verlor. . .
     
    *
     
    »Ich kann nicht schlafen«, murrte
Peter Gessler und verzog in der Dunkelheit vor
Schmerz das Gesicht. »Sämtliche Knochen tun mir weh .«
    Seit einer Stunde warf er sich von
einer Seite auf die andere und konnte kein Auge schließen.
    »Die Salbe wirkt auch nicht mehr«,
sagte er, während er sich erhob.
    Seine Frau seufzte. Auch ihr war die
Unruhe, unter der ihr Mann litt, nicht entgangen. »Vielleicht solltest du’s mal
wieder mit Gretels Tee versuchen«, schlug sie vor.
    Er winkte ab. »Er hat mir auch nicht
geholfen '...«
    »Am Anfang warst du begeistert...«
    »Aber dann war alles wieder beim alten .«
    »Du hättest ihn regelmäßig nehmen
sollen .«
    Gesslers Hand berührte den Lichtschalter. Die
altmodische Lampe auf dem Nachttisch flammte auf.
    Peter Gessler war

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