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SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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helfen soll, wäre es für mich
einfacher«, sagte er.
    »Er muß irgendwo hier sein ... der Wald ist
groß ... er muß sich dort versteckt halten .« Sie ging
nicht auf seine Frage ein, und Larry änderte seine Taktik. Es kam ihm vor, als
sei diese bedauernswerte Person schon seit Stunden unterwegs. Sie war von einer
starken Unruhe getrieben, blickte sich ständig nach allen Seiten um, lief
plötzlich von ihm weg, verschwand hinter einem Baum und behauptete, dort eben
eine Bewegung gesehen zu haben. Einen Schatten, einen Körper ...
    Vielleicht war sie wirklich getäuscht worden.
    Der heftig strömende Regen konnte im
Standlicht des Lotus den Eindruck erwecken, als ob sich im Halbdunkel zwischen
den ersten Baumreihen etwas bewege.
    »Wer sind Sie ?«
    Er blieb freundlich und sprach nicht zu laut,
um sie nicht zu erschrecken. Er mußte ihr Vertrauen gewinnen, wenn er ihr
wirklich helfen wollte.
    »Weiß nicht...«, stieß sie einfach hervor.
    »Wo kommen Sie her ?« Vielleicht wußte sie wenigstens das noch.
    Während X-RAY-3 fragte, blickte er
    sich unauffällig und doch aufmerksam um und
lauschte auf eventuelle Geräusche.
    Außer dem Platschen des Regens auf Waldboden
und Asphaltstraße und dem Raunen des Windes in den nächtlichen Wipfeln war
nichts zu hören.
    Keine Rufe, kein Bellen... Es war also
niemand unterwegs, der die Entflohene suchte.
    Dabei ging er von der Überlegung aus, daß das
Heim, aus dem sie geflohen war, nicht allzu weit von hier entfernt sein konnte.
Vielleicht lag das Haus jenseits des Waldes ... Wenn er sie dazu brachte,
einzusteigen, konnte er sie dorthin fahren. Irgendwo am Straßenrand würde wohl
ein Hinweisschild zu finden sein. Andernfalls konnte er in Glendon nachfragen.
    »Aus dem Gasthaus«, erhielt er endlich eine
Antwort auf seine Frage.
    »Aus welchem Gasthaus?«
    »Weiß nicht... so helfen Sie mir doch ... Wir
können doch nicht so lange fortbleiben, verstehen Sie? Wir müssen arbeiten.
Allein komme ich nicht weiter... er kennt sich besser aus, wenn die Leute
Fragen stellen ...«
    »Was arbeiten Sie denn ?«
    »Wir suchen Leute auf, die sich für ihren
Stammbaum, ihre Herkunft interessieren. Genealogische Forschungsgesellschaft
...«
    Das klang vernünftig.
    »Hatten Sie einen Unfall ?« hakte er aus dieser Richtung nach.
    »Nein. Wie kommen Sie darauf ?«
    Sie sah ihn aus großen Augen an.
    »Wenn Sie Ihren Begleiter suchen, schließt
das doch darauf ...«
    »Nein, nein, Sie mißverstehen mich«, fiel sie
ihm ins Wort. »Er hat sich versteckt ..., er hat sich bestimmt versteckt ... Er
muß hier irgendwo sein. Weit kann er sich nicht entfernt haben, verstehen Sie?
Er hat sein Auto nämlich zurückgelassen...«
    Der ganzen Situation haftete etwas
Rätselhaftes und Bedrückendes an.
    Was war erfunden? Was stimmte mit der
Wirklichkeit überein?
    Larry mußte sich eingestehen, daß die
Unterscheidung ihm schwer fiel. Die Fremde war ihm ein einziges Mysterium.
    »Was für ein Auto? Wo steht es ?«
    »Vor dem Gasthaus ... Es ist ein Pontiac .«
    Vorsichtig faßte er sie bei der Hand und
bemühte sich, die Bewegung nicht zu ruckartig und zu schnell zu machen.
    Sie riß sich nicht los.
    »Vielleicht ist er inzwischen dorthin
zurückgekehrt«, sagte er. »Sie haben es bloß nicht bemerkt... ist es denn weit
von hier ?«
    Er drehte den Spieß herum und versuchte sie
zu beschäftigen.
    Zwischen ihren Augen entstand eine
nachdenkliche Falte. Die Unbekannte dachte nach.
    »Sie sind bestimmt schon lange unterwegs,
nicht wahr ?«
    Da nickte sie. »Ja. Die ganze Nacht, und den
ganzen Tag - und jetzt wird es schon wieder Nacht... Und Mark ist noch immer
nicht zurückgekehrt...«
    »Er heißt also Mark ?«
    »Ja. Jetzt fällt es mir wieder ein ...«
    Larry war fast geneigt anzunehmen, daß ihre
Zeitangaben mit der Wirklichkeit übereinstimmten. Die Unbekannte sah müde und
erschöpft aus, sie war schmutzig und durchnäßt, was wohl kaum nur auf die
letzte Stunde Regen zurückging. Ihre Irrwanderung durch den Wald konnte ohne weiteres zwanzig Stunden und länger alt sein.
    Aber um so eher hätte man sie suchen müssen,
wenn sie aus einem Sanatorium entwichen war. Und durch einen Polizeibericht,
hätte er auf diese Weise inzwischen auch von einem derartigen Vorfall erfahren.
Einfach schon deshalb, weil jedes Vorkommnis in der Umgebung von Glendon und
Mountains von Bedeutung sein konnte ...
    Es gab demnach nur eine Erklärung: diese
junge Frau hatte durch ein furchtbares Ereignis, möglicherweise

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