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SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fernhalten sollte, war wohl kaum dafür
verantwortlich zu machen, daß er diese Minuten noch erlebte. Er hatte einfach
Glück gehabt.
    Aber Glück war ein seltenes Ding und vor
allem nicht unbedingt wiederholbar.
    Mit Morrison und dem, was er mit auf die Erde
zurückgebracht hatte, bestand eine handfeste Gefahr, über die sie noch immer
viel zu wenig wußten.
    Er rannte den Gang entlang.
    Da sah er die Frau.
    Sie war groß, bewegte sich schnell, blieb vor
der Tür stehen, wollte anklopfen - und entdeckte, daß die Tür gar nicht
eingeklinkt war.
    »Hey, Cley ?« fragte
die fremde Besucherin überrascht und stieß die Tür vollends auf.
    »Nein, nicht !« rief
Kunaritschew da. »Gefahr!«
    Seine Stimme dröhnte.
    Die Frau blieb stehen und wandte schnell den
Kopf.
    Sie war höchstens zwanzig oder einundzwanzig
Jahre alt, hatte dunkles Haar und ein schmales, hübsches Gesicht.
    Kaum merklich hob sie die schmalen
Augenbrauen.
    »Warum nicht? Was ist denn los ?« fragte sie erstaunt.
    »Mister Morrison empfängt derzeit keine
Besuche«, erwiderte Kunaritschew atemlos.
    Da lachte das junge Mädchen. »Dann kennen Sie
Clay und mich schlecht... hat er Ihnen das aufgetragen? Und wenn schon«,
wartete sie erst gar keine Antwort ab, »mich empfängt er garantiert, und wenn
er keinen Menschen auf der Welt sehen möchte. Mich will er garantiert sehen,
wetten wir, Mister? Ich bin Gloria ... Gloria Dickens ...«
    Der Name sagte Iwan Kunaritschew nichts.
    Aber Larry Brent, wäre er in diesem Moment
Gloria Dickens’ Gesprächspartner gewesen, hätte etwas damit anfangen können.
Und er wäre mehr als überrascht gewesen.
    Er hätte geglaubt - Sharon Amroon vor sich zu
haben!
     
    *
     
    Sie vernahm leises Stöhnen. Es kam aus dem
Mund des Kranken.
    Morna Ulbrandson wandte den Kopf.
    Der Mann rührte sich!
    Die Schwedin nahm die handliche Lampe aus
ihrer Tasche und knipste sie an. Sie hielt den Strahl seitlich neben das Bett,
um den Patienten nicht zu blenden.
    »Haben Sie Schmerzen ?« fragte sie. Im indirekten Licht entging ihr nicht, wie das dünne Aderngeflecht
unter der durchscheinenden Haut leise pulsierte.
    Die Haut wirkte wie Glas!
    Der Kranke bewegte die trockenen Lippen.
    »Der Dschungel... der furchtbare
Dschungel...«, glaubte Morna zu verstehen. »Er ist so groß ... grau und
schwarz... er wuchert wie gigantisches ... Spinngewebe ...«
    Der Mann phantasierte.
    Morna legte ihre Hand auf seine glühend heiße
Stirn.
    Die Schwedin warf einen raschen Blick auf die
Infusionslösung. Sie lief noch.
    »Die Welt... ist nicht die Erde ... ich seh’
es genau ... aufpassen, ihr müßt aufpassen !«
    Die Stimme war nur ein schwaches, kaum
vernehmbares Flüstern.
    »Flieht, nehmt auch mich mit... ehe es mich
verdirbt...«
    Wovon sprach der Mann? Wußte er, was er
sagte, war das, was da aus ihm drang, so etwas wie eine Botschaft?
    Morna schluckte. »Können Sie mich hören ?« fragte sie, als der Mann wieder schwieg.
    Sie wagte es kaum zu glauben, als die
Reaktion erfolgte.
    »Ja...«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, sprach
Morna Ulbrandson beruhigend auf ihn ein. »Wir sind bei Ihnen. Es wird alles gut
werden...«
    »Fortbringen ... ihr müßt mich weit
fortbringen von hier ...« Das Sprechen strengte ihn an. »Ich fühle die
Veränderung ... wo es wächst, verbreitet es den Tod...«
    Morna Ulbrandson fuhr zusammen.
    »Was meinen Sie damit ?«
    »Der Dschungel... Staub und Tod ... und doch
Leben... wie ein Vampir, der auf andere angewiesen ist... ich sehe die
gigantischen, unvorstellbaren Ausmaße. Nichts sonst... wächst dort... es gehört
alles IH M, er selbst... ist alles ... die Kugeln sind wie Auswüchse ... sie
dehnen sich aus, sie wachsen ... zwischen den riesenhaften Lianen und Stengeln,
die ein wildes, verwirrendes Gebilde darstellen ... ein Körper, der alles
überzieht... die Kugeln blähen sich auf. Sie sind jetzt... fast durchscheinend
... nun platzen sie ... Myriaden von Sporen... dringen daraus hervor... der
orkanartige Wind peitscht sie in die höchsten Höhen der Atmosphäre... viele
gehen zu Grunde, sterben ab ... andere verkapseln sich, schwirren für alle
Zeiten in den äußersten Bezirken der Lufthülle, anderen gelingt... es, sich zu
lösen und auszuschwärmen ... hinaus ins All... sie sind tot und doch ... leben
sie... sie sind Pflanzen... und können doch denken, mit den Gedanken derer, die
sie suchen ... anderes, fremdes Leben, entstanden und bewahrt in den Sporen ...
es hat Zeit... Jahrhunderte,

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