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SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Aussehen
... es wirkte so ... leichenhaft«, bemerkte Morna vorsichtig, ihre Worte
abwägend.
    »Seltsam«, schüttelte Schwester Belinda
nachdenklich den Kopf. »Mir kam er gerade heute so frisch und ausgeruht vor. Ich
habe dies ihm gegenüber noch erwähnt, als ich meinen Dienst antrat...«
    »Vielleicht habe ich mich auch getäuscht. Die
Beleuchtung draußen vor dem Gebäude läßt zu wünschen übrig .«
    »Das wird’s wohl gewesen sein .«
    Das Ärztezimmer lag wenige Schritte weiter vorn.
Dr. Haller hielt sich dort auf. Er hatte zwei Krankenakten vor sich liegen und
studierte die Eintragungen.
    Haller war Mitte Dreißig, breitschultrig,
athletisch.
    Er stand Morna Rede und Antwort und gab zu,
daß er sich um die Kranken, die nach dem Auftritt der Astronauten hier in
Glendon eingeliefert wurden, sorgte.
    »Wir warten sehnsüchtig auf weitere
Ergebnisse«, teilte Haller ihr mit. »Der bakteriologische Befund ist negativ
ausgefallen. Eine Grippe kann es nicht sein. Intern nennen wir die Krankheit das
„Astronauten-Syndrom“. Vielleicht sind wir mit dieser Bezeichnung der Wahrheit
näher, als manch einer denkt...«
    Die attraktive Blondine nickte. »Möglich, daß
Sie recht haben, Doc ... War Dr. Perkins vielleicht diesem Astronauten-Syndrom“
schon auf der Spur?« wurde sie direkt.
    »Dr. Perkins bezweifelte von Anfang an, daß
es sich um eine Grippeepidemie mit neuartigem Virus handelte. Darüber hinaus -
erwähnte er jedoch nichts .«
    »Wie kann ein Mensch zum Skelett werden, Doc ?«
    Hallers Lippen verzogen sich. »Die Antwort
darauf ist normalerweise sehr leicht. Aber ich weiß natürlich, daß Sie etwas
Spezielles damit ansprechen. Und hier - versagt jede medizinische Erklärung,
Miß Ulbrandson. Hier in Glendon ist etwas passiert, das eigentlich nicht sein
dürfte. Das Skelett ist im Krankenhaus in einem besonderen Raum
untergebracht...
    »Das seh’ ich mir auch noch an, Doc. Aber
zunächst möchte ich mir einen persönlichen Eindruck von den Kranken verschaffen .«
    Schwester Belinda begleitete sie allein bis
zum Ende des Ganges. Dr. Haller wurde über das Handfunk-Sprechgerät in eine
andere Abteilung gebeten. Ein Patient benötigte dringend Hilfe.
    Am Ende des Korridors befand sich ein Gitter,
das erst gestern eingebaut worden war. Die Löcher und Scharten in der Wand
waren noch nicht wieder verputzt worden. Nur das für diese Kranken bestimmte
Pflegepersonal und die Ärzte hatten dort Zugang.
    Hinter dem Gitter war eine UV-Schleuse
eingebaut worden. Die ultravioletten Strahlen sorgten für die Keimfreiheit der
Luft.
    Dabei, so ging es Morna unwillkürlich durch
den Kopf, war eindeutig geklärt worden, daß Bakterien und Viren die Krankheit
nicht ausgelöst hätten. Dennoch war Vorsicht geboten. Vielleicht gab es
Erreger, die sich im Blut und im Serum der Patienten nicht mehr feststellen
ließen. Dann aber wurde auch fraglich, ob die ultravioletten Strahlen die
Keimfreiheit in diesem Korridor gewährleisteten.
    »In jedem Zimmer haben wir einen Kranken
untergebracht«, erklärte Schwester Belinda. »Da noch niemand die Gefährlichkeit
der Krankheit abzuschätzen wußte, bestand Dr. Perkins auf Einhaltung dieser
Abgrenzung. Wie lange wir damit zu Wege kommen, steht allerdings auf einem
anderen Blatt. Unsere Aufnahmekapazität ist begrenzt. Kämen neue Fälle hinzu,
würde es kritisch werden...«
    »Das ist zum Glück bisher nicht der Fall,
nicht wahr ?«
    »Nein, die Zahl ist konstant geblieben .«
    Im Zimmer, das sie zuerst betraten, lag ein
Mann.
    Im Licht der Nachttischlampe, die ständig
brannte, wirkte der Mann blaß und starr. Unwillkürlich mußte Morna Ulbrandson
bei seinem Anblick an den Ausdruck und das Aussehen Gien Stouvens denken.
    Sie nahm sich in dieser Sekunde vor, ihn noch
mal gründlich aus der Nähe zu betrachten. Das Gefühl, daß in diesem Hospital
etwas nicht stimmte, machte sich wieder bemerkbar .. .
    Der Patient hatte hohes Fieber.
    »Es ist weiter gestiegen«, murmelte die
Krankenschwester. »Dabei hat der Doc ihm schon die höchstzulässige Menge
Antibiotika gegeben .«
    Sie faßte nach der Hand des Patienten, die
weiß und schlaff auf dem Bett lag.
    An der Seite stand ein Gestell mit einer
Infusion. Die Nährflüssigkeit tropfte langsam in die Vene des Bewußtlosen.
    Mornas Augen wurden schmal, als sie den Mann
aus der Nähe betrachtete. »Seine Haut ist fast durchsichtig, ist das nicht
merkwürdig ?« Sie beugte sich weiter nach vorn. Ein
Irrtum war ausgeschlossen.

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