Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
verlassen. Ich bin nervös. Du weißt, dass ich dich zurückhaben möchte, aber bis jetzt ist mir nicht klar, wie du dazu stehst.« Sein Blick ist erwartungsvoll, seine Aufrichtigkeit entwaffnend.
Was um Himmels willen soll ich darauf antworten?
»Du hast mir gefehlt … echt gefehlt, Christian. Die letzten Tage waren … die Hölle.« Ich schlucke.
Die vergangene Woche war grässlich, der Schmerz unbeschreiblich. Etwas Vergleichbares habe ich noch nie erlebt. Doch ich mache mir nichts vor.
»Es hat sich nichts geändert. Ich kann nicht so sein, wie du mich möchtest«, presse ich hervor.
»Du bist, wie ich dich möchte«, widerspricht er mir.
»Nein, Christian, das bin ich nicht.«
»Was letztes Mal passiert ist, hat dich aus der Fassung gebracht. Ich habe mich dumm verhalten und du … auch. Warum hast du nicht das Safeword benutzt, Anastasia?«, fragt er vorwurfsvoll.
Wie bitte? Aha – Richtungswechsel.
»Antworte mir.«
»Keine Ahnung. Ich habe versucht, so zu sein, wie du mich willst, hab versucht, den Schmerz zu bewältigen, und nicht mehr dran gedacht. Ich hab’s einfach … vergessen«, flüstere ich verlegen und zucke mit den Achseln.
Verdammt, vielleicht hätten wir den ganzen Mist vermeiden können!
»Du hast es vergessen!«, ruft er entsetzt aus und packt die Tischkanten mit den Händen.
Scheiße! Er ist schon wieder wütend. Meine innere Göttin sieht mich voller Zorn an. Das hast du dir selbst zuzuschreiben!
»Wie soll ich dir da je vertrauen?«, fragt er mit leiserer Stimme.
Der Kellner bringt den Wein, während wir einander anstarren, blaue Augen gegen graue. Der Kellner zieht den Korken mit unnötig viel Tamtam aus der Flasche und schenkt Christian etwas Wein ein.
»In Ordnung«, sagt er nur, als er ihn probiert.
Mit spitzen Fingern füllt der Kellner unsere Gläser und stellt die Flasche auf den Tisch, bevor er sich hastig entfernt. Christian hat mir die ganze Zeit über in die Augen geschaut. Ich wende den Blick ab, um einen großen Schluck Wein zu nehmen, den ich kaum schmecke.
»Tut mir leid.« Plötzlich komme ich mir ziemlich dumm vor. Ich habe ihn verlassen, weil ich dachte, wir würden nicht zusammenpassen, und nun behauptet er, ich hätte ihn aufhalten können?
»Was tut dir leid?«, fragt er beunruhigt.
»Dass ich das Safeword nicht verwendet habe.«
Erleichtert schließt er die Augen. »Den ganzen Kummer hätten wir uns ersparen können.«
»Man merkt dir den Kummer nicht an.« Du siehst so gut aus wie immer.
»Der äußere Schein kann trügen«, erwidert er mit leiser Stimme. »Mir geht es alles andere als gut. Es kommt mir vor, als wäre die Sonne unter- und fünf Tage lang nicht mehr aufgegangen, Ana. Als wäre ich in ewiger Dunkelheit gefangen.«
Sein Geständnis raubt mir den Atem. Ihm geht’s genau wie mir.
»Du hast gesagt, du würdest mich nie verlassen, aber sobald es beginnt, schwierig zu werden, bist du weg.«
»Wann habe ich das gesagt?«
»Im Schlaf. Das war das Tröstendste, was ich seit Langem gehört habe, Ana.«
Mir zieht es das Herz zusammen.
»Du hast gesagt, du liebst mich«, flüstert er. »Gilt das jetzt nicht mehr?« Die Angst in seiner Stimme ist nicht zu überhören.
»Doch, Christian.«
Er sieht so verletzlich aus und stößt deutlich hörbar die Luft aus. »Gut.«
Auch bei diesem Geständnis bleibt mir die Luft weg, denn als ich ihm das erste Mal gesagt habe, dass ich ihn liebe, war er entsetzt.
Der Kellner stellt die Teller vor uns ab.
Oje. Essen.
»Iss«, befiehlt Christian mir prompt.
Ich weiß, dass ich Hunger habe, aber im Moment kriege ich keinen Bissen herunter. Dem einzigen Mann gegenüberzusitzen, den ich je geliebt habe, und mit ihm unsere unsichere Zukunft zu besprechen, fördert meinen Appetit nicht gerade. Skeptisch beäuge ich meinen Teller.
»Ana, wenn du nicht isst, lege ich dich hier in diesem Restaurant übers Knie, und das hat dann nichts mit Lustbefriedigung zu tun. Iss!«
Herrgott, krieg dich wieder ein, Grey. Mein Unterbewusstsein sieht mich über seine Lesebrille hinweg an. Es stimmt Christian aus vollem Herzen zu.
»Okay, ich werde etwas essen. Aber bitte lass deine juckende Hand in der Hosentasche.«
Er sieht mich weiterhin mit finsterem Blick an. Ich nehme zögernd Messer und Gabel und schneide ein Stück von meinem Steak ab. Hm, köstlich! Ich habe echt Hunger. Als ich zu kauen beginne, entspannt er sich sichtlich.
Wir essen schweigend, während Ella Fitzgerald von einer anderen Sängerin
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