Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
eine eingeschleuste Spionin sein? Ich bitte Sie, Jack.«
»Aber Grey hat dafür gesorgt, dass Sie nicht mit nach New York fliegen dürfen, stimmt’s?«
Verdammt.
»Wie hat er das angestellt, Ana? Was hat Ihr superreicher, supererfolgreicher Freund getan?«
Ich spüre, wie auch noch der letzte Rest Farbe aus meinem Gesicht weicht und meine Knie weich werden. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Jack«, flüstere ich. »Ihr Taxi kommt gleich. Soll ich Ihre Unterlagen holen?« O bitte, lass mich gehen. Hör auf damit.
Doch Jack genießt es sichtlich, mich weiter zu drangsalieren. »Und er glaubt offenbar, ich hätte versucht, Sie anzumachen, richtig?« Er grinst. Wieder beginnen seine Augen zu leuchten. »Tja, ich will, dass Sie ein bisschen Stoff zum Nachdenken haben, während ich in New York bin. Ich habe Ihnen diesen Job verschafft, und als Gegenleistung erwarte ich ein klein wenig Dankbarkeit. Offen gesagt, steht mir das sogar zu. Ich musste mich mit Elizabeth anlegen, um Sie zu kriegen, weil sie die Stelle mit jemand Qualifizierterem besetzen wollte. Aber ich habe etwas in Ihnen gesehen. Deshalb müssen wir eine Vereinbarung treffen. Eine Vereinbarung, die gewährleistet, dass ich auch weiterhin glücklich und zufrieden mit Ihnen bin. Verstehen Sie, was ich Ihnen damit sagen will, Ana?«
Verdammte Scheiße!
»Sehen Sie es von mir aus als Feinschliff Ihres Aufgabengebiets. Und wenn Sie dafür sorgen, dass ich auch weiterhin immer glücklich bin, werde ich nicht weiter in den Geschäften Ihres tollen Freunds herumstochern und ans Licht zerren, dass er im Hintergrund die Strippen zieht, seine Beziehungen spielen lässt oder einen Gefallen eines seiner speichelleckerischen Ivy-League-Verbindungsfreunde einfordert.«
Mir fällt die Kinnlade herunter. Er versucht, mich zu erpressen. Mit Sex! Was soll ich erwidern? Die Übernahme des Verlags sollte erst in drei Wochen offiziell bekannt gegeben werden. Ich bin fassungslos. Sex – mit mir!
Jack tritt noch näher, bis er unmittelbar vor mir steht, und starrt mich an. Der schwere, süßliche Geruch seines Aftershaves steigt mir in die Nase – ich spüre Übelkeit in mir aufsteigen –, und wenn ich mich nicht irre, dünstet er einen leichten Geruch nach Alkohol aus. Er hat getrunken, wann?
»Sie sind ein verklemmtes, ausgetrocknetes Miststück, das einen zuerst geil macht und am Ende doch die Schenkel zusammenkneift«, stößt er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Wie bitte? Ich mache die Männer geil? Ich?
»Jack, ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.« Ich spüre das Adrenalin durch meine Adern peitschen.
Er kommt noch etwas näher, während ich nur auf den richtigen Moment warte, um zuzuschlagen. Ray wäre stolz auf mich. Er hat mir gezeigt, wie ich mich zur Wehr setzen kann. Immerhin kennt er sich mit solchen Dingen aus. Wenn Jack mich anrührt – wenn mich auch nur sein Atem streift –, werde ich ihn umnieten. Meine Atemzüge sind flach und schnell. Nicht ohnmächtig werden, jetzt bloß nicht ohnmächtig werden.
»Sehen Sie sich nur an.« Ein lüsterner Ausdruck erscheint auf seinen Zügen. »Ich sehe doch, wie dich das antörnt. Du hast mich mit voller Absicht aufgegeilt. Tief innen drin willst du es doch auch. Das weiß ich ganz genau.«
Großer Gott, der Typ ist so was von auf dem Holzweg. Die Angst droht mir die Luft abzuschnüren. »Nein, Jack, ich habe Sie nie aufgegeilt.«
»O doch, das hast du, du elendes Miststück. Ich merke so etwas.« Er hebt die Hand und streicht mit den Fingerknöcheln über die Wange bis zum Kinn und weiter über meine Kehle, während ich verzweifelt gegen meinen Würgereiz ankämpfe. Inzwischen haben seine Finger den obersten Knopf meiner schwarzen Bluse gefunden. Er legt seine Hand auf meine Brust.
»Du willst mich. Gib’s zu, Ana.«
Den Blick fest auf ihn geheftet, richte ich meine ganze Konzentration auf das, was ich gleich tun werde – abgesehen davon, mich nicht zu übergeben und vor Angst ohnmächtig zu werden. Behutsam lege ich meine Hand auf seine. Er lächelt triumphierend. In diesem Moment packe ich seinen kleinen Finger und biege ihn mit einem Ruck nach hinten.
»Aaaaahh!«, schreit er in einer Mischung aus Schmerz und Verblüffung auf und taumelt rückwärts, was mir Gelegenheit gibt, das Knie zu heben und es ihm mit einer kräftigen, ruckartigen Bewegung zwischen die Beine zu rammen. Ich tauche nach links ab, gerade rechtzeitig, als seine Knie nachgeben und er mit einem
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