Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Flynn waren. Ich setze mich wieder an meinen sterbenslangweiligen Kontenabgleich.
Um Viertel nach sechs ist das Büro verwaist. Jacks Reiseunterlagen sind vorbereitet, sein Taxi zum Flughafen ist reserviert, und ich muss ihm nur noch alles in die Hand drücken. Besorgt sehe ich durch die Glasscheibe zu ihm hinüber, doch er ist immer noch am Telefon, und ich will ihn nicht unterbrechen – nicht solange er in dieser miesen Stimmung ist.
Während ich darauf warte, dass er endlich auflegt, wird mir bewusst, dass ich noch nichts gegessen habe. Verdammt, das gibt bestimmt Ärger mit Christian.
Eilig laufe ich in die Küche, um nachzusehen, ob ich irgendwo ein paar Kekse finde.
Gerade als ich die Gemeinschaftsdose aus dem Regal nehme, steht Jack im Türrahmen. Ich fahre zusammen.
Oh, was will er denn hier?
Er starrt mich an. »Tja, Ana, ich denke, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um über Ihre Verfehlungen zu sprechen.« Er tritt ein und schließt die Tür hinter sich.
Mein Mund fühlt sich mit einem Mal staubtrocken an, und sämtliche Alarmglocken in meinem Kopf schrillen.
Verdammt!
Er verzieht die Lippen zu einem grotesken Grinsen, und seine Augen glitzern in einem dunklen Kobaltblau. »Endlich habe ich Sie ganz für mich allein.« Er fährt sich genüsslich mit der Zunge über die Lippen.
Wie bitte?
»Also, Sie sind jetzt ein braves Mädchen und hören mir ganz genau zu, verstanden?«
Sechzehn
D ie blanke Angst packt mich. Was wird das? Was will er von mir? Irgendwo in den Tiefen meines Innern finde ich die Kraft und den Mut, etwas zu sagen, obwohl mein Mund wie ausgedörrt ist. Immer das Gespräch in Gang halten – dieses Mantra aus meinem Selbstverteidigungskurs hallt unablässig in meinem Kopf wider.
»Jack, das ist wohl kein günstiger Zeitpunkt. Ihr Taxi ist in zehn Minuten hier, und ich muss Ihnen noch Ihre Reiseunterlagen geben.« Obwohl meine Stimme ruhig ist, verrät mich mein Krächzen.
Er verzieht das Gesicht zu einem überheblichen Lächeln. Er macht einen Schritt auf mich zu, ohne den Blick von mir zu lösen. Seine Pupillen weiten sich, so dass das Blau seiner Iris vollends zu verschwinden scheint.
O nein. Meine Angst wächst.
»Wussten Sie eigentlich, dass ich mich mit Elizabeth anlegen musste, damit Sie diesen Job kriegen …« Er tritt noch näher.
Ich weiche zurück und spüre die schäbigen Küchenschränke im Rücken. Bring ihn dazu, dass er weiterredet. Bring ihn dazu, dass er weiterredet.
»Jack, was genau ist Ihr Problem? Wenn Sie Ihrem Unmut Luft machen wollen, sollten wir vielleicht die Personalabteilung dazubitten. Wir könnten dieses Gespräch gemeinsam mit Elizabeth in einem offizielleren Rahmen führen.«
Wo ist der Sicherheitsdienst? Gibt es so etwas hier überhaupt?
»Wir brauchen keine Personalabteilung. Die würden unser Problem nur unnötig aufbauschen.« Er grinst höhnisch. »Als ich Sie eingestellt habe, dachte ich, Sie seien jemand, der harte Arbeit nicht scheut. Ich dachte, Sie hätten Potenzial. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Sie sind schlampig und unkonzentriert. Und da stellt sich natürlich die Frage, ob Ihr … Freund vielleicht dafür verantwortlich ist.« Bei dem Wort »Freund« schwingt eine Verächtlichkeit in seiner Stimme mit, die mir einen Schauder über den Rücken jagt.
»Deshalb habe ich beschlossen, einen Blick in Ihren E-Mail-Account zu werfen, um zu sehen, ob sich dort irgendwelche Hinweise für Ihre Nachlässigkeit finden. Und wissen Sie, worauf ich gestoßen bin, Ana? Was merkwürdig war? Dass dort nur private Mails von Ihnen an Ihren tollen Freund gespeichert waren.« Er hält inne und sieht mich abwartend an. »Und das hat mich ins Grübeln gebracht. Was ist aus seinen Mails an Sie geworden? Es gibt nämlich keine. Nada. Keine Einzige. Wie ist das möglich, Ana? Wie kommt es, dass seine Mails an Sie nicht im Mailsystem auftauchen? Sind Sie vielleicht eine Firmenspionin, die Grey hier eingeschleust hat? Ist das vielleicht der Grund?«
O Scheiße, die E-Mails. O nein. Was habe ich geschrieben?
»Jack, wovon reden Sie?« Ich mime Verwirrung. Und es scheint mir ziemlich gut zu gelingen. Diese Unterhaltung nimmt einen völlig anderen Verlauf, als ich dachte. Ich traue diesem Kerl nicht über den Weg. Er hat etwas Bedrohliches an sich. Er ist aggressiv, bösartig und unberechenbar. Ich versuche es auf die vernünftige Tour.
»Sie sagten vorhin, Sie hätten Elizabeth überreden müssen, mich einzustellen. Wie könnte ich also
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