Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
sich.
»Aber so werde ich mich damit begnügen, seine Karriere zu zerstören, damit dieser elende Jammerlappen keine Gelegenheit mehr bekommt, junge Frauen auszunützen.« Er schüttelt den Kopf. »Großer Gott, Ana!« Er drückt mich in die Ecke der Aufzugkabine.
Er packt mich bei den Haaren, zieht meinen Kopf nach hinten und presst seine Lippen auf meinen Mund. Ich registriere die verzweifelte Leidenschaft in seinem Kuss, die mich überrascht, auch wenn ich nicht sagen kann, warum. Ich spüre seine Erleichterung und seine Begierde, gepaart mit einem letzten Rest Wut, als seine Zunge meine Mundhöhle erkundet. Schließlich hält er inne und sieht mich an, während er mich mit seinem gesamten Körpergewicht in der Ecke festnagelt, so dass ich mich nicht bewegen kann. Atemlos klammere ich mich an ihm fest und blicke in sein wunderschönes Gesicht, auf dem nicht einmal ein Anflug von Humor zu erkennen ist.
»Wenn dir etwas zugestoßen wäre … Wenn er dir etwas angetan hätte …« Ein Schauder überläuft ihn. »BlackBerry«, befiehlt er leise. »Ab sofort. Verstanden?«
Ich nicke wortlos, unfähig, den Blick von seinen faszinierenden Augen zu lösen, die mich grimmig ansehen.
Als der Aufzug zum Stehen kommt, lässt er mich los. »Er hat gesagt, du hättest ihm in die Eier getreten.«
Ein Anflug von Bewunderung schwingt in seiner Stimme mit, der mich hoffen lässt, dass er mir verziehen hat.
»Ja«, erwidere ich, noch immer völlig durcheinander von der Leidenschaft seines Kusses und der kühlen Sachlichkeit seiner Anweisung.
»Gut.«
»Ray war früher bei der Armee. Er hat mir das beigebracht.«
»Ein Glück«, raunt er und hebt eine Braue. »Das muss ich mir für den Notfall merken.«
Er reicht mir seine Hand, die ich erleichtert ergreife. Ich glaube, noch wütender werde ich ihn wohl kaum erleben.
»Ich muss Barney zurückrufen, aber es wird nicht lange dauern.« Er verschwindet in seinem Arbeitszimmer, während ich allein in dem großzügigen Wohnzimmer zurückbleibe.
Mrs. Jones ist in der Küche und legt letzte Hand an unser Abendessen. Ich bin völlig ausgehungert, trotzdem brauche ich dringend eine Beschäftigung.
»Soll ich Ihnen helfen?«, frage ich.
Sie lacht. »Nein, Ana. Möchten Sie vielleicht etwas trinken? Sie sehen ziemlich erschöpft aus.«
»Ein Glas Wein wäre toll.«
»Weiß?«
»Ja, bitte.«
Ich setze mich auf einen der Barhocker, während sie mir ein kühles Glas Wein hinstellt. Keine Ahnung, was für ein Wein es ist, jedenfalls schmeckt er köstlich und besänftigt augenblicklich meine angespannten Nerven. Was habe ich vor wenigen Stunden noch gedacht? Wie lebendig ich mich fühle, seit ich Christian kenne? Wie aufregend mein Leben geworden ist? Liebe Güte, könnte ich vielleicht zur Abwechslung ein paar langweilige Tage bekommen?
Was, wenn ich Christian nie begegnet wäre? Dann würde ich jetzt in meinem neuen Apartment sitzen und den Vorfall mit Ethan durchkauen, völlig traumatisiert von meiner Begegnung mit Jack und in der Gewissheit, dass ich dem elenden Mistkerl am Freitag wieder gegenübertreten müsste. So hingegen stehen die Chancen gut, dass ich ihn im Leben nie wieder sehen muss. Aber für wen werde ich jetzt arbeiten? Ich runzle die Stirn. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Habe ich überhaupt noch einen Job, verdammt?
»Guten Abend, Gail«, sagt Christian, als er das Wohnzimmer betritt, und reißt mich aus meinen Grübeleien. Er geht zum Kühlschrank und gießt sich ebenfalls ein Glas Wein ein.
»Guten Abend, Mr. Grey. Das Essen ist in zehn Minuten fertig, wenn es Ihnen recht ist.«
»Klingt gut.«
Christian hebt sein Glas. »Auf Exsoldaten, die ihren Töchter alles beibringen, was im Leben wirklich wichtig ist«, erklärt er, während ein weicher Ausdruck in seine Augen tritt.
»Prost.« Ich hebe ebenfalls mein Glas.
»Was ist los?«, fragt Christian.
»Ich weiß nicht, ob ich morgen noch einen Job habe.«
Er legt den Kopf schief. »Willst du denn weiterhin einen?«
»Natürlich.«
»Dann hast du auch noch einen.«
So einfach ist das, wenn man mit dem Meister des Universums zusammen ist. Ich verdrehe die Augen, und er lächelt.
Mrs. Jones’ Hähnchenpastete ist der reinste Wahnsinn, und nun, da ich etwas im Magen habe, fühle ich mich gleich viel besser. Wir sitzen an der Frühstückstheke, aber trotz meiner ausgefeiltesten Charmeoffensive weigert Christian sich standhaft, mir zu verraten, was Barney sonst noch auf Jacks Computer
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