Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
wird.«
Mir auch – ach, er lacht mich aus, der Mistkerl. Herrgott, ich habe ihn nicht gebeten, mich zu holen. Ich komme mir wie eine Verbrecherin vor.
»Du hättest mich nicht mit einem James-Bond-Spielzeug aus deinem Unternehmen aufspüren müssen«, herrsche ich ihn an.
Er sieht mich überrascht an, und wenn ich mich nicht täusche, auch ein wenig eingeschnappt.
»Erstens: Die technischen Hilfsmittel zum Zurückverfolgen von Handy-Anrufen sind im Internet erhältlich. Zweitens: Mein Unternehmen stellt keine Überwachungsgeräte her. Und drittens: Wenn ich dich nicht geholt hätte, wärst du wahrscheinlich im Bett des Fotografen aufgewacht, und soweit ich mich erinnere, warst du nicht sonderlich erpicht auf seine Avancen«, bemerkt er in beißendem Tonfall.
Seine Avancen! Ich sehe Christian an. Er bedenkt mich mit einem finsteren Blick. Ich versuche, mir auf die Lippe zu beißen, muss aber kichern.
»Aus was für einer mittelalterlichen Chronik bist du denn entsprungen? Du hörst dich wie ein galanter Ritter an.«
Seine Stimmung verändert sich. Sein Blick wird weicher, seine Miene freundlicher.
»Eher ein schwarzer Ritter.« Er lächelt anzüglich. »Hast du gestern Abend etwas gegessen?«, fragt er dann vorwurfsvoll.
Ich schüttle den Kopf. Was habe ich jetzt wieder verbrochen?
Seine Kiefer mahlen, doch seine Miene bleibt ausdruckslos. »Trinkregel Nummer eins: Essen nicht vergessen. Deswegen war dir so übel.«
»Willst du mich weiterhin beschimpfen?«
»Tue ich das denn?«
»Ich denke schon.«
»Du hast Glück, dass ich dich nur beschimpfe.«
»Was soll das heißen?«
»Wenn du mir gehören würdest, könntest du nach dem, was du dir gestern geleistet hast, eine Woche lang nicht sitzen. Du hast nichts gegessen, dich betrunken und dich in Gefahr gebracht.« Er schließt die Augen. Kurz scheint so etwas wie Furcht in seiner Miene aufzuflackern. Als er die Augen öffnet, wirkt er wütend. »Nicht auszudenken, was dir hätte passieren können.«
Ich erwidere seinen finsteren Blick. Was hat er jetzt wieder für ein Problem? Was zur Hölle geht ihn das an? Wenn ich ihm gehören würde … Tu ich aber nicht. Obwohl es einem Teil von mir gar nicht so unrecht wäre. Ich erröte angesichts meines Unterbewusstseins – es führt bei der Vorstellung, ihm zu gehören, einen Freudentanz auf.
»Mir wär schon nichts passiert. Schließlich war Kate dabei.«
»Und der Fotograf ?«, knurrt er.
Der gute José. Mit dem habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.
»José hat die Kontrolle verloren.« Ich zucke mit den Achseln.
»Wenn er das nächste Mal die Kontrolle verliert, sollte ihm jemand Manieren beibringen.«
»Du führst dich auf wie ein Tyrann«, zische ich.
»Anastasia, du hast keine Ahnung …« Seine Augen verengen sich, und er grinst wölfisch.
Das macht mich total an. In der einen Minute bin ich verwirrt und wütend, in der nächsten gaffe ich mit offenem Mund sein Wahnsinnslächeln an. Wow! … Ich bin völlig hin und weg, hauptsächlich deshalb, weil dieses Lächeln so selten auf seinem Gesicht zu sehen ist. Ich bekomme nicht mehr mit, was er sagt.
»Ich gehe jetzt duschen. Es sei denn, du möchtest zuerst?« Er legt den Kopf, nach wie vor lächelnd, schief. Mein Puls beschleunigt sich, und meine Medulla oblongata vergisst, die Synapsen zu aktivieren, die zum Atmen nötig sind. Sein Grinsen
wird breiter, und er streckt die Hand aus, um seinen Daumen über meine Wange und meine Unterlippe gleiten zu lassen.
»Vergiss das Atmen nicht, Anastasia«, flüstert er. »Frühstück in fünfzehn Minuten hier. Du hast sicher einen Bärenhunger.« Er geht ins Bad und schließt die Tür.
Ich stoße die Luft aus, die ich angehalten habe. Warum sieht er so unverschämt gut aus? Am liebsten ginge ich zu ihm unter die Dusche. So sexy habe ich noch nie jemanden gefunden. Meine Hormone schlagen Purzelbäume, und meine Haut prickelt, wo sein Daumen mein Gesicht und meine Unterlippe nachgezeichnet hat. Ich winde mich vor Verlangen, nein Begierde. So also fühlt sich Begierde an.
Ich lehne mich in die weichen Daunenkissen zurück. Wenn du mir gehören würdest. Gott, was würde ich alles anstellen, um die Seine zu werden. Aber er ist kompliziert und verwirrend. In der einen Minute weist er mich zurück, in der nächsten schickt er mir sauteure Bücher und verfolgt mich wie ein Stalker. Die Nacht habe ich in seiner Hotelsuite verbracht und mich sicher und beschützt gefühlt. Er macht sich genug aus mir, um
Weitere Kostenlose Bücher