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Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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das Ganze so kompliziert gemacht?«
    »Ich vermute, dass das System und sein Mysterium erschaffen wurden, um zu verhindern, dass diese Gegenstände missbraucht würden. Gleichzeitig stellt das Mysterium ein Problem dar, insofern, als niemand den Schlüssel für alles zu kennen scheint. Niemand kann alle Artefakte identifizieren und ihren Gebrauch erklären. Daher ist es sehr wichtig, das wir sie aufspüren.«
    »Wer hat die Artefakte in der Welt verteilt? Und wer hat ihre Funktionsweisen erschaffen?«
    »Sterbliche oder Unsterbliche alter Zeiten.« Er zuckte die Achseln. »Wir wissen es noch nicht.«
    »Archer und Leeson sind Uralte. Können sie dir nichts erzählen?«
    »Die ersten Unsterblichen gingen in die Tausende, und sie bevölkerten alle Winkel der Erde. Es ist möglich, dass jene, die die Geheimnisse dieser mächtigen Reliquien hüteten, die Jahrhunderte bis heute nicht überlebt haben.«
    »Da wir gerade von Artefakten sprechen …« Selene berührte die langen Elfenbeinnadeln, die ihr Haar zusammenhielten. »Sollte ich euch die Stäbe der Schriftrollen geben?«
    Marc stand auf und untersuchte sie. »Mmmh, das ist nicht nötig. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihren Zweck erfüllt haben. Außerdem«, fügte er schelmisch hinzu, »hast du ihre Macht wahrscheinlich zerstört, indem du die Enden angespitzt hast. Eitle Verführerin, behalte sie so lange, wie sie dir gefallen, aber ich flehe dich an, sie nicht Callianassa zu schenken. Ich könnte meine Meinung ändern, und du weißt, in was für eine fauchende Seeharpyie sie sich verwandelt, wenn du versuchst, ihr eins ihrer glitzernden Kinkerlitzchen wegzunehmen.«
    »Wann wirst du damit fertig sein, Pandoras Tagebuch zu übersetzen?«
    »Ich habe bereits einige Stichproben fertiggestellt.«
    Sie beugte sich auf dem Sofa vor. »Erzähl mir mehr.«
    »Der größte Teil des Tagebuchs zeichnet Pandoras Ärger über Tantalos auf, und dass er sie nicht genug liebe, weil sie keine natürliche Unsterbliche sei. Wie du gesehen hast, hat sie außerdem eine Anzahl von Experimenten skizziert.«
    »Hatte ich recht, Mark?«
    Er nickte. »Sie hat anscheinend jahrhundertelang versucht, eine Möglichkeit zu finden, sich in eine echte Frau zu verwandeln. Sie benutzt Haut und Haar ihrer Opfer und tränkt sich sogar mit ihrem Blut, um die Natürlichkeit ihres Aussehens zu verstärken.«
    »Sie hat auch andere Teile ihrer Opfer entnommen.«
    »Es sind diese komplexeren Experimente, die bei ihr nicht funktioniert zu haben scheinen. Diejenigen, die innere Organe betrafen und … die weibliche Reproduktion …«
    »Oh, Mark. Es ist schrecklich.« Mina schüttelte den Kopf und wandte den Blick ab.
    »Und dann sind da noch ihre chemischen Experimente. Sie hat eine Möglichkeit perfektioniert, die Essenz von Sterblichen zu extrahieren – eine sehr spezifische chemische Komponente, die Wärme und Attraktivität und Sinnlichkeit vermittelt. Sie hat diese Essenz in Salben und Räucherwerk und solche Dinge eingebracht, um sich menschlicher und unwiderstehlicher zu machen.«
    »Ich glaube, sie und Tantalos haben beide diese schreckliche Entdeckung benutzt.«
    »Da könntest du richtig liegen. Diese Essenz ist vielleicht der Grund, warum weder du noch Rourke bemerkt habt, dass direkt neben euch eine transzendierte Seele saß und an ihrem Tee nippte.«
    »Glaubst du, dass Pandora und Tantalos ein Liebespaar sind?«
    Mark wiegte den Kopf. »Er hat sie jahrhundertelang im Ungewissen gelassen, aber er hat eine Vorliebe für das Echte, nicht für Automaten. In den Tagebüchern finden sich jedoch auch wiederholt Hinweise auf ihre Ansicht, dass er ihr aus irgendeinem Grund etwas schuldig sei. Ich glaube, sie hat ihm irgendwie geholfen, sein Aussehen im Äußeren Reich zu verbessern.«
    Marks Diener trat ein. »Eure Lordschaft.«
    »Ja?«
    »Draußen ist Besuch für die Gräfin.« Der Mann machte große Augen und er hatte die Augenbrauen hochgezogen, als beeindrucke ihn der Gast.
    Selenes Herz tat einen Satz.
Rourke.
    »Wer ist es denn?«
    Selene lief an ihm vorbei.
    »… hat es abgelehnt, eine Karte abzugeben oder einen Namen zu nennen.«
    Niemand stand im Foyer. Sie ging in den Ostsalon. Eine Frau schaute aus dem Fenster in den Garten, aber bei Selenes Eintritt drehte sie sich um. Ihr stark gerüschtes und eng geschnittenes blauseidenes Tagesgewand betonte ihre schmale, perfekte Taille, und eine kleine Samtkappe thronte wie eine Krone auf ihrem makellos frisierten blonden Haar. Ein Schleier

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