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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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meinte, stürmte Murphy wutschnaubend davon.
    Becca hatte diesen Kampf nicht angefangen, war aber bereit, ihn, wenn nötig, auszufechten. Nachdem sie Murphy praktisch aufgestachelt hatte, hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass er eine Schlägerei beginnen würde, es hatte sie richtiggehend enttäuscht, als der Lieutenant eingeschritten war. Was zum Teufel war nur mit ihr los? Sie hatte sich von Murphy reizen lassen, ihre angestauten Aggressionen hatten ihre Urteilskraft getrübt, und jetzt hatte ihr Lieutenant sie in sein Büro zitiert.
    Sie wusste ganz genau, worüber er mit ihr reden wollte, es hatte nicht das Mindeste mit Murphys traurigem Hinterteil zu tun.
    In Lieutenant Santiagos Büro roch es nach Kaffee und nach kaltem Rauch, was daran erinnerte, dass es vor der Zeit des Rauchverbots stets in blauen Dunst gehüllt gewesen war. Das Revier war schon seit einer ganzen Weile rauchfrei, aber der Gestank vergangener Jahre war so tief in Möbel und Wände eingedrungen, dass er sich noch nicht einmal durch eine aufwändige Renovierung vollständig vertreiben ließ.
    Mit vor der Brust gekreuzten Armen saß Becca vor dem Schreibtisch und wartete ab. Sie konnte sich denken, wie dieses Gespräch verlaufen würde, in keinem der vorstellbaren Szenarien kam sie besonders günstig weg.
    Du musst mit dem Blatt spielen, das du hast. Versuch am besten keine Tricks.
    Hinter dem beigefarbenen Schreibtisch mit der Oberfläche aus walnussbraunem Furnier hing eine große Wanduhr, deren gleichmäßiges Ticken ihr bereits nach wenigen Minuten auf die Nerven ging. Tick, tick, tick.
    All das war Teil der Scharade, aber Becca wusste, dass der Mann versuchte, sie bereits dadurch einzuschüchtern, dass er sie warten ließ. Sie musste zugeben, dass er damit durchaus erfolgreich war. Vor allem kam man sich in dem mit Glaswänden versehenen Eckbüro bereits um diese frühe Tageszeit wie in einer Sauna vor.
    Sie wischte sich dicke Schweißtropfen von der Stirn, und um sich von ihrem Unbehagen abzulenken, sah sie sich ein wenig um und entdeckte eine Aufnahme, auf der Santiago mit seiner Familie zu sehen war. Sein kurz geschnittenes, dunkles Haar lag wie ein Lorbeerkranz um sein von Falten durchzogenes, ausdruckvolles Gesicht, und obwohl er bei der Arbeit meistens ziemlich grimmig wirkte, hatte er, wenn er es sich gestattete, ein wahrhaft ansteckendes Lächeln.
    Schimmernde Plaketten, mit denen er für seine Verdienste ausgezeichnet worden war, gerahmte Fotos, auf denen man ihn mit dem Bürgermeister sah, und Souvenirs aus seiner Zeit als Trainer eines einheimischen Kinder-Baseball-Teams zeugten von seinem Leben im Dienst der Allgemeinheit und der Polizei. Noch vor ein paar Monaten hätte sie alles dafür gegeben, ebenfalls einmal so anerkannt zu werden wie ihr Chef. Aber seit Danielle verschwunden war, kam ihr all das völlig sinnlos vor.
    »Meine Güte, Dani«, wisperte sie leise. »Warum in aller Welt?«
    Tick, tick, tick.
    Sie blickte aus dem Fenster links neben dem Schreibtisch und nahm den dramatischen Sonnenaufgang wahr. Durch die billigen Jalousien fielen Streifen leuchtend orangefarbenen Lichts, das sich einen stummen Kampf mit der dichten Wolkendecke lieferte, die noch nicht verschwunden war. Im Hintergrund sah Becca öffentliche Busse und den morgendlichen Berufsverkehr, der sie daran erinnerte, dass das Leben weiterging, dass die Welt sich weiterdrehte, ob sie mitmachte oder nicht.
    Diese Überlegung führte ihr vor Augen, dass sie klein und völlig unbedeutend war.
    »Sie trinken Ihren Kaffee schwarz, nicht wahr?«
    Als sie plötzlich eine Stimme hörte, zuckte sie zusammen – eine beunruhigende Reaktion. Lieutenant Santiago betrat das Büro und hielt zwei Kaffeetassen in der Hand. Das dampfende Getränk würde die Hitze noch verstärken, aber das Koffein täte ihr wahrscheinlich gut. Deshalb streckte sie, als er die Tür hinter sich schloss, die Hand nach einer Tasse aus.
    »Ja, Sir.« Sie trank einen vorsichtigen Schluck und atmete den Duft des Kaffees ein. »Danke.«
    »Hier drinnen kann es morgens ziemlich stickig sein, aber ich sitze trotzdem gerne hier.«
    Schweigend nahm sie den nächsten Schluck und wartete darauf, dass er das Gespräch eröffnete. Wie sie ihren Lieutenant kannte, redete er sicher nicht erst lange um den heißen Brei herum.
    Tatsächlich fragte er sofort: »Was ist passiert? Stimmt es, dass Sie sich in Murphys Arbeit mischen und eigene Ermittlungen in dieser Sache durchführen?«
    Um ihn

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