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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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angenommen – in seinem Innern brodelte anscheinend ein Vulkan. Max überlegte, ob er jemals ganz die Beherrschung verlor. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber das würde dir nicht viel helfen, oder?«
    Sein Daumen bohrte sich tief in ihren Hals, und Brynna keuchte, als er sie mit einer Hand hochhob. Ihre Füße zuckten und verharrten dann reglos. Wenn sie sich wehrte, würde ihre Bestrafung zweifellos härter ausfallen, wenn nicht sogar tödlich. Max beobachtete die Lektion zufrieden. Das Wort des Primus war Gesetz und musste unverzüglich befolgt werden. Wegen ungehorsamer Shadowblades starben Leute. So etwas konnte nicht geduldet werden.
    »Ich habe genug von deinem Gemecker und deinen hinterhältigen Attacken. Das nächste Mal, wenn wir ein Gespräch darüber führen müssen, werde ich keine Worte benutzen. Verstehst du?«
    Brynna deutete ein winziges Nicken an, mehr brachte sie nicht zustande. Als Alexander losließ, fiel sie zu Boden und taumelte keuchend umher. Einen Moment lang schaute er sie an, als wartete er darauf, dass sie die Klappe aufriss. Offenbar war sie jedoch nicht ganz so dumm, wie Max gedacht hatte, denn sie sagte kein Wort. Alexander nickte, und seine Miene entspannte sich. Oberflächlich nahm sein Gesicht wieder einen ruhigen Ausdruck an – ähnlich wie haiverseuchte Gewässer.
    »Bleib hier und behalte die Wintergreisin im Auge. Pass auf die Redcaps auf. Die fünf, die wir erschossen haben, wachen gleich auf.« Damit verschwand er hinter dem Haus.
    Max lächelte, während Brynna schweigend das Gesicht verzog. Würde die Frau einen richtig schönen Wutanfall bekommen und sich zu Boden schmeißen? Doch enttäuschenderweise gelang es ihr, den Zorn hinunterzuschlucken und den Mund zu halten. Der Rotschopf sandte Alexander einen giftigen Blick hinterher und umrundete den Zauberkreis, um sich die Redcaps näher anzusehen. Noch bewegte sich keiner von ihnen, doch bald würden sie sich rühren. Kugeln funktionierten nur bei Menschen. Sie konnten die meisten magischen Kreaturen zwar aufhalten, aber normalerweise nicht umbringen.
    Brynna trat einen mit ihrem Stiefel, wandte sich um und ging zu der Wintergreisin. Max schüttelte den Kopf. Die Frau war wirklich eine Idiotin. Redcaps waren böse und schlau. Sobald sie aufwachten, würden sie sich auf sie stürzen. Sie hätte mit dem Rücken zum Haus Stellung beziehen sollen. Dann hätte sie gleichzeitig auf die Redcaps, die Wintergreisin und den Hof achten können, ohne fürchten zu müssen, dass jemand sich von hinten an sie heranschlich. So wie Max es jetzt vorhatte.
    Sie gestattete sich nicht, darüber nachzudenken, warum sie sich nicht in Sicherheit brachte und zum Teufel noch mal aus Julian verschwand. Stattdessen lief sie die paar Meter, die sie von Brynna trennten, und zog der anderen Frau ihre Schrotflinte über den Schädel. Brynna fiel um wie ein nasser Sack. Rasch packte Max sie am Kragen und zog sie hinter den Zaun zum Pool. In nur zehn Sekunden hatte sie die andere Frau durchsucht und ihre Waffen ins Wasser geworfen, bevor sie zum Zauberkreis zurückeilte.
    Die Wintergreisin atmete in kurzen, heftigen Stößen, die ihren Leib erzittern ließen. Sie war mit dem Pulver bedeckt, das der Redcap auf sie geworfen hatte, und ihre Haut sah aus, als wäre sie in Säure getaucht worden. Die schwarzen Tränen auf ihrer blauen Haut ließen sie dämonisch erscheinen.
    »Mutter des Winters, hörst du mich?«, flüsterte Max. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie die Redcaps, während sie sich gleichzeitig danach umschaute, ob Alexander und seine Shadowblades zurückkehrten.
    Die Wintergreisin antwortete nicht. Offenbar war sie dem Tode nahe. Max verzog das Gesicht und erhob sich. Sie wollte sich umsehen und herausfinden, was Alexander so Interessantes auf dem Boden entdeckt hatte. Zuerst hielt sie bei den drei Redcaps an, die schon vor ihrem Eintreffen tot gewesen waren. Die Körper waren steif und ausgedörrt. Auf groteske Weise waren ihre Lippen zurückgezogen und entblößten die spitzen orangefarbenen Zähne. Ihre Hüte waren zu Staub zerfallen.
    Der Rasen um das mumifizierte Trio war zerfurcht. Max folgte ihrer Spur ums Haus herum und fand einen unvollständigen Salzkreis. Sie hockte sich hin und stützte die Ellbogen auf die Knie. Allem Anschein nach hatten die Redcaps die Wintergreisin in dem Kreis bannen wollen, doch sie hatte sich freigekämpft. Das erklärte die wilde Magie um das Gebäude und die Chaoszone. Das verspritzte Blut stammte

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