Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
Vom Netzwerk:
Man hält mich in einem Turm gefangen, der von einem bösen Drachen bewacht wird. Und dann kommt der edle Ritter, um mich zu retten.«
    »Ich wußte es«, sagte Penelope, »oder vielmehr, Andy wußte es. Er hat Mikey als Drachen vorgeschlagen.«
    »Der Mann hat wirklich gute Ansätze. Unter meiner Anleitung – «
    »Ich glaube nicht, daß ich das gutheißen würde«, unterbrach Penelope.
    »Wo ist dein Sinn fürs Abenteuer geblieben?«
    »Der ist mir in letzter Zeit abhanden gekommen.«
    Scottsdale war einer der Orte, die mit Empty Creek um die Dollars der Touristen wetteiferten. Gewöhnlich gewann Scottsdale den Kampf, da es dort mehr Hotels, Golfplätze, Kunstgalerien, Restaurants, Boutiquen und Buchläden gab. Die Souvenirläden waren voller Indianerschmuck, Plüschtierklapperschlangen und T-Shirts, die mit durch die Wüste kriechenden Skeletten und der Aufschrift ABER ES IST WENIG STENS EINE TROCKENE HITZE bedruckt waren. Die verschiedenen Feste fielen stets eine Nummer größer und protziger aus als die in Cave Creek, und die Arabian National Horse Show war viel größer und hatte mehr Prestige als die in Empty Creek. Dennoch blieb Scottsdale nur Scottsdale, während Empty Creek Empty-bei-Gott-Creek, Arizona, war, worauf Red, die Ratte, jedesmal hinwies, wenn er betrunken war.
    In Empty-bei-Gott-Creek, Arizona, gab es außerdem bessere Hamburger, die im Double B Western Saloon and Steakhouse serviert wurden. Penelope wies Laney gleich auf diese Tatsache hin, als sie das Gewirr aus gesunden Sojabohnensprossen entfernte, an deren Stelle sich normalerweise große dicke Scheiben roter Zwiebeln hätten befinden müssen. Nachdem sie die Zutaten jedoch zu ihrer Zufriedenheit verändert hatten, schlangen die beiden Frauen mit beträchtlichem Appetit die Burger und Steak Fries hinunter. Sie zollten ihrer kleinen Heimatstadt Tribut und tranken Empty Creeks Biermarke, ein mysteriöses Gebräu, in dem Jalapeno-Pfefferschoten Hauptbestandteil des Rezepts waren. Dementsprechend lief ihnen der Schweiß das Gesicht herunter, als sie ihr Mahl beendet hatten.
    »Zumindest war das Bier gut«, sagte Laney und tupfte sich die Stirn mit einer Serviette ab.
    »Ausgezeichnet«, stimmte Penelope zu.
    »Wonder Ideas, eine Werbeagentur für das einundzwanzigste Jahrhundert« befand sich auf der Hauptstraße in der Altstadt von Scottsdale. Ein diagonaler Pfeil neben einer Kunstgalerie wies in den zweiten Stock hinauf. Penelope und Laney kletterten die Treppe hoch und standen vor einer Tür mit der Aufschrift »Bitte eintreten«. Sie folgten der Aufforderung und befanden sich in einem hellen, freundlichen Büro, in dem niemand zu sein schien.
    »Hallo, Wonder Ideas«, rief Penelope.
    »Ich bin auf dem Klo«, brüllte eine körperlose männliche Stimme zurück. »Ich komme gleich.«
    »Vergessen Sie nicht, sich die Hände zu waschen.«
    »Penelope!«
    »Schon gut.«
    »Das hat Muffy immer gesagt.«
    »Trotzdem… oh, schau, da ist Carolyn als Königin.«
    Tatsächlich hing eine ganze Wand des Büros voller Farbfotos, auf denen Carolyn mit den verschiedenen Sir Robert Dudleys abgebildet war. Das neueste zeigte sie mit Sharons Bobby. An den anderen Wänden hingen eine Vielzahl von Bildern, auf denen die verschiedenen Aktivitäten der Festspiele zu sehen waren.
    »Ich habe mir die Hände gewaschen. Sehen Sie.«
    Penelope und Laney drehten sich um und standen einem schlaksigen jungen Mann gegenüber, der sie überragte. Er zeigte ihnen ein zusammengeknülltes Papiertaschentuch, das er mit einem gekonnten Hakenwurf durch einen kleinen Basketballring in den darunterstehenden Papierkorb beförderte.
    »Zwei Punkte«, rief er. »Quentin Parnelle, Wonder Ideas. Sie haben Glück gehabt. Zehn Minuten später wäre ich weggewesen. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Sie sind Wonder Ideas?«
    »Ein Ehemaliger der University of New Mexico. Einmal ein Lobo, immer ein Lobo, und nun einziger Besitzer der Ideen für das einundzwanzigste Jahrhundert. Hätten Sie gerne ein Liedchen? Ich schreibe ausgezeichnete Liedchen.«
    »Also«, sagte Penelope und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Obwohl sie kein Zwerg war, überragte Quentin Parnelle sie um mindestens einen Fuß. Penelope wünschte, sie hätte hohe Absätze an. »Ich bin Penelope Warren, derzeitige Königin Elisabeth.«
    Parnelle schnipste mit den Fingern. »Natürlich, die neue Königin. Ich habe Sie in ihrer Zivilkleidung gar nicht erkannt. Sie hätten morgen kommen sollen.« Er zeigte auf die

Weitere Kostenlose Bücher