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Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Titel: Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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weiterzutrotten, als trüge ich wie weiland Sindbad der Seefahrer den Alten Mann der Meere auf dem Rücken, den dieser erst losgeworden war, als er den Alten mit Wein abgefüllt hatte. Mein Richtungssinn schwankte hin und her, ohne meinen Torques und meine Sicht wäre ich in Minuten verloren gewesen. Ich wusste nicht immer genau, wohin ich ging, aber ich wusste immer, wo ich abbiegen und welche Öffnung ich nehmen musste. Der Boden fiel immer noch ab und brachte mich in das unterirdische Herz des Hügels. Zu dem Ort, an dem all die üblen Dinge entschieden wurden. So viel wusste ich immerhin, selbst wenn ich nicht immer den Mann neben mir erkannte.
    Das Atmen wurde schwerer, das Denken auch. Aber jedes Mal, wenn meine Gedanken abzudriften drohten, musste ich nur wieder an die Vision denken, die mir der Alien in der Leichenhalle gezeigt hatte, und eine kalte Wut blies mir die Spinnweben von meinen Gedanken. Dann war ich wieder in der Lage, klar zu denken. Ich war hier, um den Aliens Blut und Schrecken zu bringen und niemand war in der Lage, das zu stoppen.
    Nicht einmal ich selbst.
    Ein Alien schoss aus einem Seitentunnel heraus und blieb dann abrupt stehen, um uns den Weg zu versperren: ein großer Haufen von sich windenden Schlangen, sich drehenden Tentakeln und dicken Fäden, die schmolzen und sich miteinander verknoteten. Ich hielt an, erstarrte zur Salzsäule und sah das Alien ohne zu blinzeln an. Walker stand neben mir. Das Alien machte keine Anstalten, sich zu bewegen oder nach seinen Sicherheitsleuten zu rufen. Ich spannte mich an und erwartete halb die unsichtbaren Skalpelle, doch dann konzentrierte ich mich darauf, wie man das Ding wohl töten konnte. Ich wollte meine Rüstung noch nicht vollständig aufrufen, da die Präsenz von so viel seltsamer Materie eine ganze Menge Alarmsysteme hätte auslösen können. Ich hatte zwar meinen Revolvercolt, aber selbst die Menge verschiedener Kugeln, die er abfeuern konnte, hätte wohl auf diesen Haufen siedender Schläuche kaum einen Effekt gehabt.
    »Erlauben Sie«, sagte Walker. Seine Worte waren nur ein Hauch in meinem Ohr.
    Er packte seinen Regenschirm fester, zerrte und drehte und zog dann aus der versteckten Scheide eine lange, dünne Stahlklinge. Er schritt zielbewusst nach vorn und zerschnitt und zerhackte das Alien mit kalter, strenger Wildheit in hundert Stücke. Die Stahlklinge schnitt durch die sich windenden Schläuche, als wären sie Butter, schlitzte und öffnete sie beinahe ohne Widerstand. Das Alien schien eher überrascht als irgendetwas sonst zu sein. Es machte keinen Versuch, sich zu verteidigen, sondern glitt langsam wieder in den Tunnel. Walker folgte ihm und schnitt es weiter mit bösartiger Präzision auf, unermüdlich hob und senkte sich sein Arm. Kein Blut flog durch die Luft, nur ein klarer, dicker Schleim tropfte aus den abgetrennten Enden der zuckenden Tentakel, die sich schwach auf dem Tunnelboden wanden. Schon bald bewegte sich das Alien nicht mehr, weil nicht mehr genug da war, es zusammenzuhalten. Walker schlug noch darauf ein, bis es kein Stück mehr gab, das größer als ein paar Zentimeter gewesen wäre, damit beendete er die Sache. Selbst in diesem Stadium waren keine Anzeichen eines Organs in dem Alien zu sehen. Nur die endlos langen Schläuche.
    Walker hielt inne und senkte sein Schwert. Er stand über den Überresten des Außerirdischen und ließ seinen Blick langsam über die auf dem Boden verteilten Stücke gleiten. Er atmete schwer, aber eher aus Emotionalität als vor Erschöpfung. Er richtete sich auf, schüttelte ein paar Tropfen der klaren Flüssigkeit von seiner Schwertspitze und steckte es dann ordentlich wieder in den Stock seines Schirms.
    »Ein Schwert?«, sagte ich schließlich. »Versteckt in einem Regenschirm?«
    »Zeigen Sie nur keine Ignoranz!«, sagte Walker. Sein Atem ging schon wieder normal. »Das ist eine alte Tradition in der britischen Spionage. Erwähnen Sie es Ihrem Waffenmeister gegenüber. Er wird sich daran erinnern.«
    »Warum hat der Tod dieses Aliens keinen Alarm ausgelöst?«, fragte ich und sah mich böse in dem schmerzhaft grellen Licht um.
    »Vielleicht haben sie keine so grundsätzliche Antwort erwartet«, sagte Walker. »Es gibt den Ausdruck ›überentwickelt‹.«
    »Und was, wenn noch mehr Aliens auftauchen?«
    »Lassen Sie sie kommen«, erwiderte Walker. »Mir ist sehr danach, noch mehr Aliens zu töten. Ich möchte ihre Körper unter meinen Füßen zertreten und in ihrem Blut

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