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Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Titel: Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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erledigen«, sagte die Matriarchin. Sie ließ sich den Triumph in ihrer Stimme kaum anmerken. Ich hätte heulen können. Sie würde das auf ihre Art erledigen und alles, was ich tun konnte, war mitzumachen. Weil sie jetzt das Sagen hatte und weil sie mich tatsächlich nicht zurückgeholt hätte, wenn es nicht wirklich wichtig gewesen wäre. Sie wollte mich nicht wieder hier haben, wo ich ihre Autorität untergraben und ein schlechtes Beispiel geben konnte. Genauso wenig wie ich das wollte.
    Die Matriarchin nickte dem Waffenmeister zu. Er straffte sich und begann mit einer vorbereiteten Rede. »Der Krieg gegen die Hungrigen Götter hat einige Fragen aufgeworfen.« Seine Miene sah düsterer aus als sonst. »Wir haben nie herausgefunden, wer der Verräter in unserer Familie war; der Vollidiot, der zuerst die Abscheulichen in unsere Realität holte und eine Tür für die Vielwinkligen öffnete, die man auch die Hungrigen Götter nennt. Wir sind sicher, es war kein Zufall. Der Verräter bestand darauf, die Abscheulichen als Waffe während des Zweiten Weltkrieges zu benutzen, obwohl es viele andere und viel sicherere Optionen gab. Warum also hat er das getan?«
    »Es gibt Hinweise darauf, dass der Verräter immer noch lebt und Teil der Familie ist«, meinte die Matriarchin. Ihre Stimme klang jetzt sehr kalt. »Er müsste jetzt über hundert Jahre alt sein und sein Leben auf unnatürliche Weise verlängert haben. Es scheint, als hätte er andere Mitglieder der Familie getötet und ihre Identität übernommen.«
    »Wie kann das denn sein?« Ich war wirklich schockiert. »Wir sind doch hier alle zusammengepfercht. Wie kann man so etwas tun, ohne dass jemand es bemerkt? Das ist einer der Gründe, weshalb ich so froh war, als ich hier raus konnte, wo wir alle so dicht aufeinander hocken.«
    »Wir haben keine Beweise, keine harten Fakten, nicht einmal eine echte Theorie«, meinte der Waffenmeister grimmig. »Nichts Bestimmtes, nur Gerüchte hinter vorgehaltener Hand. Aber wer auch immer er ist, er macht immer noch Ärger. Wir sind ziemlich sicher, dass er die Nulltoleranz-Fraktion in der Familie gegründet hat, ebenso wie er auch das Manifeste Schicksal initiiert und manipuliert hat. Diese Fraktion hat immer noch Anhänger in der Familie und die sagen, dass wir aktiver gegen all unsere Feinde vorgehen sollten. Sieh mich nicht so an, Eddie. Ich glaube solchen Unsinn natürlich nicht, aber das ist es eben, was ein paar andere sagen.«
    »Narren«, meinte die Matriarchin. »Wir beschützen die Menschheit, indem wir unsere Feinde aus dem Gleichgewicht bringen und sie gegeneinander ausspielen. Wir halten an den alten Methoden fest, weil sie funktionieren und über Jahrhunderte funktioniert haben.«
    »Trotzdem«, sagte ich und konzentrierte mich. »Ein Verräter, sehr alt und mächtig, mitten im Herzen der Familie. Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten. Gibt es nicht noch ein paar Tanten und Onkel, die in den Dreißigern und Vierzigern aktiv waren? Vielleicht können die uns ja helfen.«
    »Sieh nicht mich an«, sagte Martha. »Ich war damals nur ein Kind. William sieht derzeit die Familienaufzeichnungen nach Lücken oder unnormalen Vorkommnissen durch.«
    »Droods leben in der Regel nicht lange«, meinte der Waffenmeister. »Wir haben ein schweres Leben, große Verantwortung und brennen früh aus. Deshalb habe ich über etwas Neues nachgedacht: eine ganz neue Art, wie man die kürzlich Verstorbenen herbeirufen und ihnen Fragen stellen kann.«
    »Nein, Waffenmeister«, sagte die Matriarchin sehr entschieden.
    »Ja, gut, mein letzter Versuch verlief ziemlich katastrophal, aber das jetzt würde funktionieren! Ich bin fast sicher, dass wir verstorbene Droods aus den Dreißigern erreichen könnten -«
    »Ich sagte nein, Jack!« Die Matriarchin sah ihn böse an, bis er in rebellisches Schweigen verfiel. »Es ist gegen die Familienpolitik, Geister zu ermutigen, sonst säßen wir schon knietief in Wiedergängern. Wir wissen sehr gut, dass man selbst den Liebsten, die gestorben sind, nicht trauen kann. Die Toten haben immer eigene Pläne.«
    »Es gibt immer ein paar Manifestationen im Herrenhaus«, meinte der Waffenmeister beleidigt. »Warum versuchen wir’s nicht mit denen? Ich meine, Jacob ist vielleicht weg, aber die kopflose Nonne in der alten Galerie …«
    »Ich wünsch dir viel Glück dabei, Antworten aus ihr rauszubekommen«, murmelte ich.
    »Na schön, was ist mit -«
    »Die Toten bleiben außen vor!«, rief Martha laut.

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