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Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Titel: Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Geschichten und Legenden, alle schimmernd und glänzend und bereit für die Nutzung. Es gab wunderbare Teppiche und üppige Draperien. Über allem fielen lange Sonnenstrahlen durch die großen, bleiverglasten Fenster. Die Zeit schien stillzustehen.
    Die anderen warteten in einer Halle auf mich, die gewöhnlich das Sanktum genannt wurde; eine große höhlenartige Kammer, die einmal das Herz beherbergt hatte, das der Familie die Rüstung und damit ihre Macht gegeben hatte. Ein einziger massiver Diamant, so groß wie ein Bus, mit Millionen brillierender Facetten, stellte sich das Herz als ein Flüchtling aus einer anderen Dimension heraus. Es ernährte sich von Schrecken, Tod und Schmerz, bis ich es zerstörte. Jetzt war das Sanktum leer, und die Rüstung der Familie und ihre Macht kommen von einer anderen außerdimensionalen Kreatur mit wesentlich freundlicherer Gesinnung. Sie besteht darauf, Ethel genannt zu werden, obwohl ich Gott weiß wie sehr versucht habe, ihr das auszureden. Ethel manifestiert sich im Sanktum als ein beruhigend rot leuchtendes Licht, das die ganze Kammer mit fröhlicher Laune und Rosenduft durchtränkt.
    Der Innere Zirkel wartete ungeduldig an einem alten Eichentisch in der Mitte der Kammer. Er hätte in so einer Umgebung klein, ja sogar unwichtig ausgesehen, wenn da nicht die Gestalten gewesen wären, die um ihn herum Platz genommen hatten. Ich schlenderte hocherhobenen Hauptes durch die Kammer und behielt meine demonstrative Gelassenheit unter ihrem anklagenden Blick bei. Meine Schritte klangen laut in der Stille. Ich setzte mich und lächelte die anderen freundlich an.
    »Also, was gibt’s denn so Dringendes?«
    Sie lachten nicht. Nicht der ganze Zirkel war anwesend, nur die Matriarchin und der Waffenmeister. Martha Drood saß mit steifem Rücken in ihrem Stuhl; groß, elegant und königlicher als eine Königin. Sie war einst eine gefeierte Schönheit gewesen, und man konnte die Macht dieser Schönheit immer noch in ihrem ausgeprägten Knochenbau sehen. Sie trug ein Twinset aus Tweed im Landhausstil und ihre Perlen. Ihr langes, graues Haar war in altmodischer Weise zu einem Knoten gesteckt. Sie war meine Großmutter, auch wenn ihr das bei dem, was sie hatte tun müssen, nie im Weg gestanden hatte. Sie hatte versucht, mich umzubringen, aber das hatten wir bereinigt - beinahe. Sie musste jetzt Anfang Siebzig sein, aber kein bisschen Schwäche war ihr anzumerken. Sie sah mich mit ruhigen, grauen Augen abschätzend an und wartete ab, bis ich ihr meine Reverenz erwiesen hätte, also nickte ich absichtlich fröhlich dem Waffenmeister zu.
    Ein glatzköpfiger Mann in mittleren Jahren, mit dichten weißen Augenbrauen und einem ständigen Schmollen im Gesicht. Onkel Jack sah immer, wenn man ihn aus seiner geliebten Waffenmeisterei fortrief, mürrisch aus und so, als fühle er sich ausgenutzt. Er war teuflisch talentiert, wenn es darum ging, gefährliche und hinterhältige Gerätschaften zu erfinden, aber er hatte keine Lust mehr, soziale Kompetenz zu zeigen. Er war zu seiner Zeit ein großartiger Agent gewesen, aber jetzt verließ er die Waffenmeisterei kaum noch.
    Ich bevorzuge Gegenstände und keine Personen, hatte er mir einmal gesagt. Gegenstände kann man reparieren, wenn sie nicht funktionieren.
    Der Laborkittel, der um seine spindeldürre Gestalt schlotterte, war vermutlich einmal weiß gewesen, aber war jetzt von Rissen, chemischen Flecken, Brandstellen übersät und trug sogar an einigen Stellen die Blutflecken eines anderen. Sowie etwas, das vielleicht Senf war. Unter dem Laborkittel trug der Waffenmeister ein schmuddeliges T-Shirt mit der Aufschrift: Massenzerstörungswaffen aller Art - nur bei uns. Er hatte die großen, knochigen Hände eines Maschinisten und freundliche Augen.
    »Hallo, hallo, hallo!«, sagte Ethel, und ihre Worte schienen von allen Seiten zu kommen. »Willkommen zu Hause, Eddie! Es ist so schön, dass du wieder mal hier bist; jeder andere hier ist so mürrisch! Diese Spießer haben alle keine Ahnung davon wie man Spaß hat. Im Herrenhaus ist einfach viel mehr los, wenn du da bist. Wie war es in London? Wie war es im Tower? Hast du mir ein Geschenk mitgebracht?«
    »Ich weiß nie, was ich dir mitbringen soll«, antwortete ich. »Es ist schwierig, dir etwas zu kaufen, aber das trifft wohl auf die meisten nicht materiellen, andersdimensionalen Entitäten zu.« Ich ignorierte Ethels Kichern und sah die Matriarchin an. »Wo ist denn der Rest des Zirkels? Warten wir auf

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