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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ernstlich misstrauisch. Einige haben sogar begonnen, meine Anweisungen infrage zu stellen, und ich kann sie nicht alle töten. Gerüchte zirkulieren darüber, was den Typen geschah, die an der Amazonas-Basis zurückgelassen wurden. Ich habe das Gefühl, wenn die Wahrheit herauskommt, dann werden seine Leute das nicht gerade lustig finden.«
    »Du bist hier, um zuzuhören, während ich allen den großen Plan erkläre«, sagte Methusalem ausgesprochen scharf. »Ich fand, dass du dir die Ehre verdient hast, nach allem, was du für uns getan hast. Wenn ich hier fertig bin, kannst du zur Area 52 zurückkehren und Doktor Delirium töten. Übernimm die Kontrolle über die Apokalyptische Tür, vernichte jeden deiner Leute, den du nicht kontrollieren kannst, lass alle Schutzschilde fallen, und lass mich hinein. Es ist an der Zeit, die Show kann beginnen.«
    »Das ist alles?«, sagte Tiger Tim. »Ich stehe hier nicht rum und höre allen zu. Ich habe zu tun.«
    Und er verschwand von einem Moment zum anderen. Der Führer der Unsterblichen zuckte leicht mit den Achseln und wandte sich wieder an seine Nachkommen.
    »Einige Leute haben keinen Sinn für Dramatik. Eintagsfliegen sind so ungeduldig. Wie auch immer, ich dachte, ihr solltet ihn einmal sehen. Den abtrünnigen Drood, der das alles möglich gemacht hat. Ja, ich dachte, ihr würdet die Ironie des Ganzen zu schätzen wissen. Sobald er seine Befehle ausgeführt hat, und das wird er trotz seiner Unverschämtheit tun, werde ich zur Area 52 gehen, mit allen, die wünschen, mich zu begleiten. Und wenn ich einmal da bin, werde ich unseren lieben, abtrünnigen Drood loswerden, denn wir werden ihn nicht mehr brauchen. Ich werde die Kontrolle über die Apokalyptische Tür übernehmen und sie verwandeln. Für die Misstrauischen unter euch: Ja, ich habe die Macht, das zu tun. Nachdem ich erst einmal ein wenig darüber nachgedacht hatte, war es überraschend einfach. Eine Hand des Ruhms, ordentlich präpariert, kann jede Tür öffnen, jedes Schloss, selbst die mächtigen. Natürlich wird es eine sehr spezielle Hand sein müssen.«
    Jetzt hielt er uns hin, gab nur kleine Informationshappen heraus. Wir saugten jedes einzelne Wort auf. Darum also ging es. Methusalem lächelte ruhig auf uns alle herab. Dann hielt er plötzlich eine mumifizierte Hand in die Höhe. Ihre Haut war so weiß, dass sie schimmerte, die langen, spitz zulaufenden Finger waren immer noch intakt, auch wenn sie zu Kerzen umfunktioniert worden waren, deren Dochte aus den Fingerspitzen ragten. Selbst hier hinten im Auditorium konnte ich noch die unglaubliche Macht und die Präsenz spüren, die von dem Ding ausging. Sie durchdrang die Luft wie die flatternden Flügel eines großen, gefangenen Vogels, der darum kämpfte, sich zu befreien. Die Unsterblichen, die dem Podium am nächsten saßen, wichen in ihren Sitzen zurück. Methusalem hielt die Hand hoch und genoss die schockierten Rufe und Proteste um ihn herum. Alles, was ich tun konnte, war, mich selbst vom Aufrüsten abzuhalten, und davon, durch die Menge zu stürmen, um dem Anführer die Hand abzunehmen. Ich glaubte zu wissen, aus wessen Hand er diese Hand des Ruhms gemacht hatte. Die Hand, die er da hatte, war blasphemisch.
    »Vor gar nicht langer Zeit ging in der Nightside ein Engelkrieg zu Ende«, sagte Methusalem, als alles wieder still war. »Agenten des Lichts und der Finsternis, Engel von Oben und Unten, die sich bekriegten an diesem Ort, an dem die Nacht nie endet. Sie bekämpften sich gegenseitig und die zwielichtigen Kräfte, die dort hausen. Einige Engel fielen, wurden niedergeworfen und ihre Köpfe aufgespießt. Die Nightside ist ein gefährlicher Ort. Dort gibt es gefährliche Leute. Ich war da und ging meinen eigenen Geschäften nach, als ich einen der vernichteten Engel fand. Ich schnitt seine Hand ab und nahm sie mit mir. Und schließlich fertigte ich eine Hand des Ruhms daraus. Ich wusste, sie würde mir eines Tages nützlich sein. Höre ich hier das Wort Blasphemie? Abscheulichkeit? Ein Greuel gegen Himmel und Hölle? Welchen besseren Weg gibt es, die Apokalyptische Tür zu überwältigen und sie in das zu verwandeln, was ich haben will?«
    Er sah sich um und erwartete ganz klar Applaus und Zustimmung. Stattdessen saßen alle schweigend da und sahen sich an. Eine allgemeine Stimmung des Unbehagens hatte sich über den Saal gelegt, sogar glatter Unglaube. Niemand glaubte daran, dass auch nur ein Teil dieses Plans eine gute Idee war. Endlich stand

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