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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Deliriums Leute?
    Wir fanden eine Kantine. Die Tür war weit geöffnet, und als wir hineinsahen, war alles fürs Essen vorbereitet. Teller und Besteck, Becher und Karaffen mit Wasser, aber kein Essen. Es war auch keiner da, der es hätte essen können. Wir gingen weiter, stießen Türen auf dem Weg auf, die in Büros und Wohnquartiere führten, und alles sah bewohnt aus, bis auf die Tatsache, dass niemand da war.
    »Diese ganze Basis ist verlassen wie die Mary Celeste, dieses Segelschiff vor den Azoren damals«, sagte Molly. »Echt gruselig.«
    »Hab ich alles schon mal gesehen«, meinte ich. »Und ich hab das nicht gerade in guter Erinnerung.« Ich klärte Molly schnell darüber auf, was ich auf Doktor Deliriums Amazonas-Basis gefunden hatte, und darüber, was Tiger Tim dort getan hatte. Molly schüttelte langsam und ungläubig den Kopf.
    »Was für ein Bastard. Okay, den werden wir also nicht gefangen nehmen.«
    »Nein«, sagte ich sofort. »Du musst ihn mir überlassen, Molly. Er gehört zur Familie. Das macht es zu meiner Verantwortung.«
    »Okay, dann nehme ich den Doktor und den Unsterblichen.«
    Ich musste lächeln. »Mangelndes Selbstbewusstsein war nie ein Problem für dich, oder?«
    Einige Zeit später kamen wir in die Waffenmeisterei der Area 52. Sie war sorgfältig gekennzeichnet und mit einer ganzen Batterie von nicht im Geringsten versteckten Drohungen davor versehen, was passieren würde, wenn man die Tür des Waffenraums ohne die richtigen Instruktionen und Autorisationen sowie eine ganze Armee von schwer bewaffneten Sicherheitsleuten öffnete. Die massive Tür war von der Art, die man normalerweise in Banken findet, in Maximum-Security-Abteilungen.
    »Nur ein kurzer Blick«, bettelte Molly. »Komm schon, Eddie. Du weißt, du willst es auch. Wir kommen da rein, kein Problem.«
    »Ja«, sagte ich. »Das könnten wir wahrscheinlich. Aber später. Wir haben erst zu arbeiten, davon dürfen wir uns nicht ablenken lassen.«
    Aber kurz hinter der Waffenmeisterei hielten wir wieder an. Wir standen vor einer Tür, auf der einfach nur ROTES ZIMMER stand. Die Zeichen und Runen um die Tür herum waren genauso ominös und selbstüberzeugt, aber hier hing die schwere Tresortür halb offen in den Angeln. Und weil ich niemals etwas von einem Roten Zimmer in der Area 52 gehört hatte, dachte ich, es sei meine Pflicht, wenigstens einen kleinen Blick hineinzuwerfen. Also quetschten Molly und ich uns durch den Spalt und gingen hinein.
    In das Rote Zimmer.
    Zuerst konnte ich mir nicht denken, wozu es dieses Zimmer gab. Weiß geflieste Wände, grelles elektrisches Licht, so sauber, wie es nur ging. Und dann sah ich die Rinnen auf dem Boden, die Flüssigkeiten zu den Abflüssen an der Seite bringen sollten, und nahm den scharfen Geruch von antiseptischen Reinigungsmitteln wahr. Da standen längliche Stahltische, auf dem Boden verschraubt, darauf Tabletts, auf denen chirurgische Instrumente lagen. Einige der Tische hatten schwere Gurte.
    »Das ist ein Autopsieraum«, sagte ich, und meine Stimme klang in diesem weiß gefliesten Raum kalt und scharf. »Hier schneiden sie ... Dinge auf. Und ich glaube nicht, dass alles, was hier hereinkam, von Anfang an tot war.«
    »Aber warum, in Gottes Namen?«, sagte Molly. »Was will die Area 52 mit einem Autopsieraum?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber ich kann raten. Bei der Area 52 ging es immer um Geheimnisse. Was auch immer es kosten mochte. Ich wusste nichts davon, Molly. Ich schwöre, dass keiner in meiner Familie davon wusste, oder wir wären mit Gewalt hierhergekommen, um es zu stoppen. So etwas hätte nie hier sein sollen.«
    »Du hast recht«, sagte Molly. »Sieh mal.«
    Sie schaute um eine Ecke ans Ende des Zimmers. Ich ging zu ihr, sodass ich sehen konnte, was sie sah.
    Die lange Halle erstreckte sich vor uns, in ihr Reihen und Reihen von durchsichtigen Röhren, die von innen erleuchtet waren. Vitrinen. In den Röhren befanden sich Außerirdische. Hunderte verschiedene Spezies von Aliens, aufgeschnitten und im Roten Zimmer untersucht und dann als Musterexemplare hierher gebracht, um weiter analysiert zu werden. Es gab auch andere, kleinere Behälter, die Alien-Organe, Glieder oder anderes von Interesse enthielten. Ich ging langsam die Halle zwischen den erleuchteten Schaukästen hinab. Molly ging still neben mir her.
    »Ich kenne die meisten dieser Spezies!«, sagte ich. »Keiner von denen ist eine Bedrohung für die Erde! Keiner von ihnen war eine Gefahr! Einige sind unsere

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