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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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beeindruckt, Eddie. Du bist immer noch hier, mir immer noch hart auf den Fersen, und das nach allem, was ich getan habe, um dir Hindernisse in den Weg zu legen. Sag mir, wie viele deiner Familie sind von der Hand meiner fabelhaften Beschleunigten gestorben? Ich will Zahlen, Fakten, und ich will Details. War zufällig mein Vater unter den Toten?«
    »Du hast deine Familie betrogen«, sagte ich. »Du hast die einzige echte Macht betrogen, die zwischen der Menschheit und der Finsternis steht!«
    »Warum nicht?«, erwiderte Tiger Tim. »Was haben sie denn je für mich getan? Ich dachte, von allen Leuten würdest gerade du das verstehen, Eddie. Sie haben dich ebenfalls zu einem Vogelfreien gemacht, nur weil du anders sein wolltest. Natürlich hast du dich dann wieder hineingeschlichen. Vielleicht hast du gedacht, du könntest sie retten. Aber die Droods sind wirklich nichts anderes als die Unsterblichen, wenn es drauf ankommt. All diese Generationen von goldenen Männern und Frauen - wir hätten die Welt schon längst regieren sollen, angebetet und bewundert werden! Warum sollen wir uns damit zufriedengeben, Hirten zu sein, wenn wir Herren von allem sein könnten, was wir sehen! Ich bin es leid, mein Licht unter den Scheffel zu stellen, Eddie. Ich will den Thron, der rechtmäßig mir gehört.«
    »Mein Gott, ihr Droods liebt wirklich den Klang eurer Stimmen«, warf Molly ein. »Okay, jetzt tretet mal alle von dieser Tür weg, bevor ich mich dazu entschließe, euch in etwas Kleines und Matschiges zu verwandeln.«
    »Aber ihr habt das Beste doch noch gar nicht gehört«, sagte Tiger Tim. »Habt ihr euch nie gefragt, warum wir hier in diesem besonderen Raum sind?« Er schnippte laut mit den Fingern, und eine ganze Wand verschwand. Stattdessen zeigte sich ein virtueller Blick auf die Landschaft voller Schnee und Eis draußen vor der Arera 52. Das Bild war makellos, es hätte auch ein Fenster sein können. Ich konnte die Kälte beinahe fühlen.
    »Wir sind hier«, sagte Tiger Tim, und seine Stimme schnappte vor Grandiosität beinahe über, »weil dieser Raum den besten Blick auf das bietet, was gleich passieren wird. Da draußen ist der Ort, an den wir die Tür stellen werden. Sie wird per Fernbedienung geöffnet. Und wir können hier stehen und zusehen, wenn alle Horden der Hölle in die Welt der Menschen einbrechen.«
    »Die Tür hat diese besonderen Koordinaten ausgewählt«, sagte Doktor Delirium. »Ich gebe zu, ich bin nicht ganz sicher, wieso. Vielleicht aus Sentimentalität? Vielleicht ist hier vor langer Zeit etwas passiert, bevor sich die Erdpole verschoben haben und Schnee und Eis alles bedeckten, was sich einst hier befand? Egal. Ich hätte das Zentrum einer Großstadt gewählt, um den größtmöglichen Schock und das größtmögliche Gemetzel zu bekommen, aber auf der anderen Seite - das wäre nur meine Meinung.«
    »Denken Sie doch mal nach, was Sie da sagen!«, sagte Molly. »Massenmord? Tod, Leid und das Abschlachten Unschuldiger? Sie sind bloß ein verrückter Wissenschaftler mit einer Schwäche für seltene Sammlerstücke, seit wann liegt Ihnen etwas an solchen Dingen?«
    Der Doktor hielt inne. Er war unsicher geworden. »Ich habe mich verändert. Das weiß ich. Ich musste erwachsen werden ... Kalt werden. Weil ich die Rache, die ich so dringend wollte, nicht bekommen hätte, wenn ich mein altes, weichherziges Ich geblieben wäre. Früher wollte ich die Welt nie zerstören. Es ging mir immer um die Macht, darum, die Regierungen mit meinen wundervollen Seuchen zu bedrohen und sie zu zwingen, mein Genie anzuerkennen. Aber das war damals. Das ist vorbei. Ich werde meine Rache haben. Das ist alles, was ich noch will.«
    Tiger Tim strahlte glücklich auf die künstliche Aussicht vor ihm. »Nichts geht über einen Logenplatz, wenn man das Ende der Welt sehen will.«
    Ich ging auf Doktor Delirium zu und hielt inne, als er eine Hand auf die Apokalyptische Tür legte. Der Raum wurde spürbar wärmer, der Gestank der Hölle intensiver. Die Gegenwart der Tür schien in der Luft zu vibrieren, als verfügte sie über große Hautschwingen. Das Licht verblasste langsam, aber sicher, als Finsternis auf uns zukroch. Mollys Blick huschte unsicher umher, aber keiner der anderen drei schien etwas bemerkt zu haben. Vielleicht hatten sie zu viel Zeit in Gegenwart der Tür verbracht.
    »Ist das wirklich das, was Sie wollen, Doktor?«, fragte ich. »Es ist noch nicht zu spät, um die Zerstörung der Welt abzuwenden.«
    Doktor

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