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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Verbündeten, mit Pakten und Verträgen, die Generationen zurückreichen. Und das hier - das waren nur Touristen! Keiner von denen hat es verdient, so aufgeschnitten zu werden. Bei einigen von ihnen gnade uns Gott, wenn ihre Heimatwelten herausfinden, was hier passiert ist. Nein. Das können wir nicht erlauben, um unser aller willen nicht. Wir müssen diesen ganzen Ort ausräuchern, die Beweise zerstören und die Asche tief vergraben. Als ob das alles nie passiert wäre.«
    »Die Leute, die das getan haben, müssen bestraft werden«, sagte Molly.
    »Ich bin sicher, dass das schon passiert ist«, sagte ich. »Oh nein! Molly, schau mal hier!«
    In einer großen, gefrorenen Röhre, die mit unbarmherzigem Licht ausgeleuchtet war, das keine Schatten zuließ, hing der ausgeweidete Körper eines Elben.
    »Wenn der Feenhof davon erfährt!«, murmelte ich.
    »Fänden sie es vielleicht komisch«, sagte Molly.
    »Auch wieder wahr. Die Elben sind wirklich seltsam. Aber wir wollen doch gar nicht erst anfangen, sie auf Ideen zu bringen.«
    Ich zwang mich selbst, mich umzudrehen und durch die Reihen der sezierten Toten zu gehen. Molly musste sich beeilen, um Schritt zu halten.
    »Wir haben zugelassen, dass wir abgelenkt wurden«, sagte ich. »Wir sind wegen der Apokalyptischen Tür hier.«
    Ich rief Merlins Spiegel und befahl ihm, mir zu zeigen, wo sich Doktor Delirium, Tiger Tim und Methusalem in diesem Moment aufhielten. In dem Handspiegel formte sich sofort ein Bild, das alle drei zusammen im gleichen Raum zeigte, alle waren sorgfältig bemüht, respektvollen Abstand zueinander zu wahren. Ich öffnete mit dem Spiegel ein Portal, und Molly und ich traten in den Raum, um uns den drei Männern, deretwegen wir einen so langen Weg zurückgelegt hatten, zu stellen und sie aufzuhalten. Und sie, wenn nötig, zu töten.
    Sie stritten hitzig miteinander, als Molly und ich hereinkamen, aber alle drei hielten sofort inne. Ihre Blicke brachten unterschiedliche Stadien von Überraschung zum Ausdruck. Doktor Delirium hatte die Augen so weit aufgerissen und war so verblüfft, dass er tatsächlich ein paar Schritte zurückwich, damit er sich schützend neben die Apokalyptische Tür stellen konnte. Die Tür stand immer noch still, aufrecht und absolut frei in einer Ecke des Raums. Tiger Tim nickte mir leichthin zu, wie ein Profi dem anderen, aber er musste tatsächlich ein zweites Mal hinschauen, als sein Blick auf Molly Metcalf fiel. Und Methusalem, der Älteste der Unsterblichen, verschränkte einfach seine Arme vor der Brust und sah mich mit der ihm eigenen Arroganz und Verachtung an.
    Ich nahm mir einen Augenblick Zeit, mich umzusehen. Wir alle standen in einem bequemen Foyer mit leichten Möbeln und einem tiefen, flauschigen Teppich, das mit Topfpflanzen und einigermaßen geschmackvollen Drucken an der Wand ausgestattet war. Es hätte überall sein können. Das Einzige, was aus dem Rahmen fiel, war die Apokalyptische Tür. Obwohl sie am anderen Ende des Zimmers stand, konnte ich ihre Präsenz spüren. Es war, als sei da noch eine Person mit uns im Zimmer, abwartend und beobachtend. Der Teppich unter der Tür war geschwärzt und verkohlt, und da hing ein widerlicher Geruch in der Luft, von Blut und saurer Milch und Schwefel: der Gestank der Hölle. Eine ungebrochene Kette von goldenen Gliedern war um den Boden der Tür geschlungen, hier und da versehen mit einer delikaten, kristallinen Technologie. Ein Teleportring. Kein Wunder, dass Doktor Delirium die Tür so leicht überallhin mitnehmen konnte.
    »Was macht ihr hier?«, verlangte er hitzig zu wissen. »Ihr solltet nicht hier sein! Ihr werdet alles verderben! Raus hier! Raus!«
    »Is' was, Doc?«, sagte Molly leichthin. »Ist die Sprechstunde vorbei?«
    »Ärgert mir den guten Doktor nicht«, sagte Tiger Tim. »Er ist einfach nur verrückt. Also, Eddie, wie läuft es so ... Cousin?«
    »Ich soll dich von deinem Vater grüßen«, entgegnete ich.
    Tiger Tim grinste breit. »Das bezweifle ich doch stark. Aber auf der anderen Seite war er immer ein besserer Waffenmeister als ein Vater.«
    »Warte mal«, sagte Molly. »Dein Vater ist der Waffenmeister? Dieser liebe alte Mann hat ein solches Arschloch produziert?«
    Tiger Tim sah sie kalt an. »Warum bist du nicht tot?«
    »Ich bin drüber weg«, antwortete Molly.
    Ich widmete meine volle Aufmerksamkeit dem ehemaligen Führer der Unsterblichen, Methusalem. Er sah für meinen Geschmack viel zu ruhig und gesammelt aus. »Ich bin ziemlich sicher,

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