Shane Carter
aber Maya!" , jammerte Shane und hätte am liebsten mit einem Fuß auf den Boden gestampft. Leider schien ihm das doch ein wenig zu theatralisch, also beließ er es bei einem zornigen 'Arme-vor-der-Brust-verschränken'.
"Gott, Shane! Du hörst dich an wie ein bockiges Kind", sagte Ryan angeekelt.
Shane zuckte die Achseln. Dann hörte er sich wohl genauso an, wie er sich fühlte.
Auf dem W eg nach draußen winkte Shane ab. Nun gut, dann würde er eben zu Chris fahren und sich ablenken.
"Hey, Mann!", grüßte Chris ihn, als er den VIP Bereich des angesagten Bostoner Nightclubs sah.
"Hey, hab nicht mir dir gerechnet, jetzt , wo Maya in der Stadt ist."
"Sie ist über s Wochenende weg."
"Hmm , und jetzt brauchst du Ablenkung. Such dir eine aus", sagte Chris und lehnte sich lächelnd in seinem Sessel zurück.
Der Club war Shanes drittes Zuhause. Den Großteil seines Lebens verbrachte er im Büro. Seit Ryan ihm die Partnerschaft in dem spartenübergreifenden Konzern angeboten hatte, steckte Shane seine gesamte Energie in dieses Projekt. Mittlerweile war er neun Jahre Partner bei JB-Industrials und verantwortlich für die Ressorts Human Ressources, International Marketing und Production.
Daher hatte er auch entschieden, im Hauptgebäude der Firma wohnen zu bleiben. Das Appartement gefiel ihm. Es war groß, hatte alles, was er benötigte, und er konnte es gar nicht näher in sein Büro haben.
Von der Tür aus betrat man direkt einen großen Wohnbereich. Der Boden war weiß gefliest und die wenigen Möbel, die hier standen , waren allesamt schwarz.
Die Küche war ebenso schlicht gehalten. Weiße Böden und Wände. Schwarze Hochglanzküche. Wobei diese überhaupt nicht in seiner Wohnung sein müsste. Shane konnte sich nicht daran erinnern, sie jemals benutz t zu haben.
Sein Schlafzimmer war ebenfalls großzügig geschnitten und hatte sowohl einen angrenzenden, begehbaren Kleiderschrank als auch ein angrenzendes Badezimmer. Sein Bett hatte Kingsize-Größe, obwohl er stets allein darin schlief. Seine Eroberungen hatten in seinem Bett nichts zu suchen.
Das Bad hatte ebenfalls einen weißen Boden. Eine große Badewanne , eine begehbare Dusche und einen großen weißen Waschtisch.
Kurzum , Shane fühlte sich in seiner Wohnung besonders wohl. Sie war für seine Bedürfnisse einfach perfekt.
Wenn er weder zu Hause noch im Büro war, war er im Club. Chris hatte ihn vor fünf Jahren eröffnet. Die alte Fabrikhalle hatte er so umgestaltet, dass es drei Floors mit unterschiedlichen Musikrichtungen gab. Im September hatte er hier auch seinen 30. Geburtstag gefeiert. Shane mochte den Club. Es war immer wieder ein Heimspiel. Er braucht sich nur auf einen der Sessel im VIP Bereich zu setzen und früher oder später flog das erste Mädchen auf seinen Schoß.
Zu den Zeiten, als er noch zusammen mit Ryan auf Frauenjagd gegangen war, war es noch leichter gewesen. Sie waren ein unschlagbares Dreamteam und Shane trauerte ihren gemeinsamen Beutezügen nach.
Er konnte Ryan nicht verstehen. Natürlich, Sky war eine Traumfrau, aber die Welt beherbergte so viele Traumfrauen und Shane bevorzugte es eindeutig, ein wenig von jeder zu haben.
Er sah gut aus und hatte ein wirklich charmantes Lächeln.
Und leider ist es nun mal Fakt, dass Geld jeden Fehler kompensiert , dachte er und lachte hart auf.
Das hatte er in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen bekommen. Wie an jedem anderen Tag waren auch heute die Geier schon gelandet.
"Hey Shane", flötete der erste Geier und lächelte wimpernklimpernd.
So ätzend er diese geld- und spotlightgeilen Weiber auch fand. Warum sich Mühe geben, wenn man diese doch so mühelos haben konnte?
Also lächelte er und zahlte ihre Drinks. Später würde er sie mit in irgendein Hotel nehmen oder einfach auf der VIP Toilette ficken, wie auch immer, nur mit in seine Wohnung nahm er sie nicht. Die Gefahr, sie nie wieder los zu werden, war ihm einfach zu groß.
Er unterhielt sich noch ein wenig mit Chris, während der Geier sein Ego kraulte.
Ja, er hatte es verdammt gut getroffen. Er hatte alles , was er sich jemals erträumt hatte. Einen sehr guten Job, haufenweise Kohle, eine schicke Wohnung, seinen Traumwagen und eine nicht enden wollende Schlange an willigen Flittchen, die jederzeit bereit waren, ihm zu Diensten zu sein.
Shane war kein Kind von Traurigkeit und lebte jeden Tag, als wäre es sein letzter. Er hatte nur ein Leben und das würde er in vollen Zügen genießen!
In drei Wochen würde
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