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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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die einhellige Meinung, dass ein streng geheimer neuer Flugzeugtyp der Grund für diese Maßnahme war.
    Ein Soldat, ein afroamerikanischer Sergeant mit breitem Lächeln und lauter Stimme namens Wendall »Elvis« Haynes, verkündete, er habe gehört, dass hier die Aurora stünde, das legendäre Aufklärungsflugzeug, das im niedrigen Orbit operierte und neunfache Schallgeschwindigkeit erreichen konnte. Das derzeit weltweit schnellste Flugzeug, der SR-71 Blackbird, erreichte lediglich Mach 3.
    Andere vermuteten, dass hier ein ganzes Geschwader F-44 stationiert war, extrem wendige keilförmige Kampfflugzeuge auf der Basis des B-2-Stealth-Bombers.
    Andere wiederum – möglicherweise angeregt durch den Start eines chinesischen Space Shuttles zwei Tage zuvor – glaubten, Area 8 beherberge das X-38, ein von einer 747 aus zu startendes schlankes, offensives Space Shuttle. Das X-38, ein Geheimprojekt, das von der Air Force in Zusammenarbeit mit der NASA betrieben wurde, war angeblich das erste kampffähige Raumfahrzeug der Welt, ein Angriffsshuttle.
    Schofield beteiligte sich nicht an diesen Spekulationen.
    Er war nicht auf Vermutungen angewiesen, um zu erkennen, dass Area 8 etwas mit der streng geheimen Entwicklung von weltraumtauglichen Flugzeugen zu tun hatte.
    Dies schloss er aus einer offenkundigen Tatsache. Obwohl die Air-Force-Techniker sich große Mühe gegeben hatten, es zu verbergen, war die geteerte Startbahn von Area 8 in beide Richtungen um jeweils tausend Meter verlängert worden, und zwar durch einen hellen Betonstreifen, der von einer dünnen Sandschicht und sorgfältig platzierten Steppenhexen verborgen wurde.
    Es handelte sich um eine spezielle Rollbahn, gebaut für Start und Landung von Space Shuttles oder sogar anderen Raumfahrzeugen.
    Mitten in der Unterhaltung der Männer trat der Präsident aus dem Haupthangar und bereitete den Spekulationen ein Ende. Sie brachen eilig auf.
    Ursprünglich hatte er vorgehabt, mit der Air Force One zu Area 7 weiterzufliegen. Trotz der kurzen Entfernung wäre dies schneller gegangen als mit dem Marine One.
    Offenbar aber gab es mit der Air Force One ein Problem. Der rechte Tragflächentank hatte ein Leck.
    Deshalb hatte der Präsident den Marine One genommen, der für solche Fälle stets bereit stand.
    Dies war der Grund, weshalb Schofield nun auf Area 7 niederblickte, die im Morgenlicht erstrahlte.
    Während er den fernen Hangar betrachtete, wurde Schofield mit einem Mal bewusst, dass erstaunlicherweise keiner seiner Kollegen an Bord des HMX-1 etwas über Area 7 berichten konnte. Es existierten nicht einmal Gerüchte über den Zweck jenes Komplexes.
    Offenbar wusste niemand, was in Area 7 vor sich ging.
     

 
    Das Leben in der unmittelbaren Umgebung des Präsidenten der Vereinigten Staaten war etwas Besonderes.
    Schofield bezeichnete es immer als aufregend und erschreckend zugleich.
    Aufregend deshalb, weil man einem so mächtigen Menschen nahe war, und erschreckend, weil dieser Mann von zahlreichen Menschen umgeben war, die diese Macht für sich auszunutzen suchten.
    Obwohl er erst seit kurzem seinen Dienst an Bord des Marine One versah, war Schofield bereits aufgefallen, dass es stets mindestens drei konkurrierende Interessengruppen gab, die um die Aufmerksamkeit des Präsidenten buhlten.
    Erstens war da das eigene Personal des Präsidenten – zumeist aufgeblasene Harvardtypen, die dem Politiker zur Seite stehen sollten: Sie berieten ihn in Fragen der nationalen Sicherheit und der Innenpolitik sowie im Umgang mit den Journalisten, also bei der Organisation seines gesamten politischen Lebens.
    Soweit Schofield beurteilen konnte, verfolgte jeder Angestellte des Präsidenten, ungeachtet seines jeweiligen Fachgebiets, vor allem ein Ziel: den Präsidenten und seine Politik populär zu machen.
    In krassem Gegensatz dazu standen die Ziele der zweiten Gruppe, die die Aufmerksamkeit des Präsidenten suchte: seine Beschützer vom Secret Service.
    Angeführt vom stets sachlichen Special Agent Francis X. Cutler, den nichts zu erschüttern schien, bekämpften sich die Bewacher des Präsidenten und die Angestellten des Weißen Hauses.
    Cutler – offiziell »Chef des Sonderkommandos«, vom Präsidenten freundschaftlich Frank genannt – war bekannt dafür, auch in heiklen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Politische Opportunisten hatten bei ihm keine Chance. Mit seinen schmalen grauen Augen vermochte Frank Cutler jeden Angehörigen des Präsidentenstabes so

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