Shane Schofield 03 - Operation Elite
gebrochen, die Lungenflügel perforiert. Wer ist das?«
»Ich hab nicht viel mitbekommen«, erwiderte Gant. »Er und der andere Anzugtyp haben den General mit Hilfe einer enthemmenden Droge verhört und sich nach dem universalen Entschärfungscode der Amerikaner erkundigt. Sie meinten, Weitzman hätte die Oberaufsicht gehabt, als der Code in das so genannte Projekt Kormoran implementiert wurde.«
»Ach ja?«, meinte Schofield. »Eine enthemmende Droge.« Er blickte sich im Frachtraum um und entdeckte auf dem Boden einen Arztkoffer. Ein paar Spritzen und Serumfläschchen waren herausgefallen. Er hob eines der Fläschchen auf und warf einen Blick aufs Etikett.
»Dann wollen wir mal sehen, wie er auf seine eigene Medizin anspricht.«
Als Aloysius Knight wieder aus dem Cockpit kam, saß der britische Agent mit dem Rücken zur Wand im Frachtraum, mit aufgekrempeltem Ärmel und 200 mg EA-617 im Blut.
Knight tippte Schofield auf die Schulter.
»Ich habe uns vom Tankflugzeug losgekoppelt«, sagte er. »Im Moment fliegen wir mit Autopilot auf dem bereits eingestellten Kurs zu einem Privatflugplatz in der Bretagne, an der französischen Atlantikküste. Übrigens hat sich Rufus gemeldet. Er wird Ihre Leute auf einem stillgelegten Flugplatz vierzig Meilen von London entfernt absetzen.«
»Gut«, meinte Schofield, in Gedanken bei Book II. und Mother, die zum Mossad-Hauptquartier in London unterwegs waren.
Dann konzentrierte er sich wieder auf den britischen Agenten.
Nach kurzem Sträuben gegen die Wirkung der enthemmenden Droge hatte er seinen Namen genannt: Er hieß Charles Beaton und arbeitete für den MI-6, den britischen Geheimdienst.
»Diese Kopfgeldjagd. Was wissen Sie darüber?«, fragte Schofield.
»Fast zwanzig Millionen pro Kopf. Fünfzehn Köpfe. Und sie wollen, dass Sie bis heute Mittag, New Yorker Zeit, von der Bildfläche verschwinden.«
»Wer sind >sie Von wem stammt das Geld?«
Beaton schnaubte geringschätzig. »Sie haben viele Namen. Die Bilderberg-Gruppe. Die Brüssel-Gruppe. Star Council. Die 12 Majestäten. M-12. Es handelt sich um eine Elitegruppe von Industriellen, die über die ganze Welt herrschen. Insgesamt zwölf Personen. Die reichsten Männer der Welt. Sie kontrollieren Regierungen und sind in der Lage, ganze Volkswirtschaften zu ruinieren. Sie können tun, was sie wollen ...«
Schofield lehnte sich zurück, seine Augen weiteten sich.
»O-kay ...«, meinte Knight trocken.
»Nennen Sie mir Namen«, sagte Schofield.
»Ich kenne ihre Namen nicht«, antwortete Beaton. »Das geht mich nichts an. Mein Arbeitsgebiet ist das amerikanische Militär. Ich weiß bloß, dass M-12 existiert und dass es die Kopfgeldjagd finanziert.«
»Na schön. Wissen Sie, was sie mit dieser Jagd erreichen wollen?«
»Nein«, antwortete Beaton. »Mein Job war es, den universalen Entschärfungscode aus Weitzman herauszuholen und ihn dann Larkham, dem Kopfgeldjäger, zu überlassen. Ich sollte mir die Kopfgeldjagd zunutze machen. Über die Jagd selbst oder die Motive von M-12 weiß ich nichts.«
»Und wer beim MI-6 weiß Bescheid?«
»Alec Christie. Das ist unser Mann. Er weiß alles über Majestic-12 und wahrscheinlich auch über die Kopfgeldjagd. Das Problem ist nur, dass MI-6 nicht weiß, wo Christie sich aufhält. Vor zwei Tagen ist er verschwunden.«
Christie.
Schofield kannte den Namen von der Liste her:
2. CHRISTIE, Alec P. GB MI-6
»Dieser Christie ist offenbar aufgeflogen«, sagte er, »denn Majestic-12 hat ihn ebenfalls auf die Liste gesetzt.«
Er probierte einen anderen Ansatz. »Was hat es mit den Projekten Kormoran und Chamäleon auf sich, nach denen Sie Weitzman gefragt haben?«
Beaton zuckte zusammen, versuchte abermals, der Droge zu widerstehen. »Kormoran ist ein Projekt der US-Navy. Streng geheim. Im Zweiten Weltkrieg hat die deutsche Marine einige ihrer Schiffe als Handelsschiffe ausgegeben. Eins davon hieß Kormoran. Wir glauben, die US-Navy macht etwas ganz Ähnliches, allerdings mit modernsten Mitteln: Sie baut Kriegsschiffe, die Interkontinentalraketen abschießen können, bloß sehen die nicht mehr wie Kriegsschiffe aus. Sie sind als Supertanker und Containerfrachter getarnt.«
»Wow«, flüsterte Gant.
»Okay. Das also ist Projekt Kormoran«, sagte Schofield. »Und was ist mit dem Projekt Chamäleon?«
»Von Chamäleon weiß ich nichts.«
»Sind Sie sicher?«
Beaton stöhnte. »Wir wissen, dass es in Verbindung mit Kormoran steht und dass es um eine große
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