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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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streng an, sah dann kurz zu Garth hinüber und warf die Hände in die Luft. »Also gut!« Er warf ihr einen wütenden Blick zu. »Ich werde Euch hinbringen! Nur bis zum Strand, versteht Ihr, denn im Gegensatz zu Euch habe ich Angst und bin dagegen, meinen oder Spirits Hals zu riskieren, nur um Eure Neugier zu befriedigen!«
    Sie begegnete seinem Blick gelassen. »Dies hat nichts damit zu tun, daß ich meine Neugier befriedigen will, Tiger Ty. Das wißt Ihr.«
    Er kauerte sich vor sie hin, sein sonnengebräuntes Gesicht nur Zentimeter von ihrem eigenen entfernt. »Vielleicht. Aber hört zu. Versprecht mir, daß Ihr das Ganze noch einmal überdenkt, sobald Ihr seht, womit Ihr es zu tun habt. Denn trotz der Tatsache, daß Euch ein wenig gesunder Menschenverstand fehlt, mag ich Euch, und ich würde nicht gerne zusehen, wenn Euch etwas Schreckliches passiert. Es wird nicht so kommen, wie Ihr denkt. Das werdet Ihr bald genug merken. Also versprecht mir das. Einverstanden?«
    Wren nickte bedächtig. »Einverstanden.«
    Tiger Ty erhob sich, die Hände auf den Hüften, unverändert herausfordernd. »Dann kommt«, murrte er. »Wir wollen es hinter uns bringen.«

Kapitel 38
    Tiger Ty wollte rasch fortkommen, aber er mußte fast eine Stunde warten, während Wren und Garth ins Tal zurückgingen, um ihre Ausrüstung und die Waffen einzusammeln, die sie auf ihrer Reise mit sich nehmen wollten, und ihre Pferde zu versorgen. Die Pferde waren angepflockt, aber Garth ließ sie jetzt frei, so daß sie ungehindert grasen und trinken konnten. Das Tal bot genug Gras und Wasser zum Überleben, und die Pferde waren darauf abgerichtet, nicht fortzulaufen. Wren sah ihre Vorräte durch und wählte aus, was sie brauchen würden und tragen konnten. Die meisten der Vorräte waren zu unhandlich, und sie versteckte sie für ihre Rückkehr.
    Wenn sie überhaupt zurückkehren würden, dachte sie düster.
    Was hatte sie getan? Ihre Gedanken drehten sich wirbelnd, so ungeheuer war die Verpflichtung, die sie da gerade einging, und das veranlaßte sie, sich zu fragen, wenn auch nur in ihren geheimsten Gedanken, ob sie wohl Grund dazu haben würde, ihr Ungestüm zu bedauern.
    Als sie wieder oben auf den Klippen anlangten, wartete Tiger Ty bereits ungeduldig. Er befahl Spirit, sich aufzustellen, und half Wren und Garth, auf den Riesenvogel zu klettern und sich mit den Riemen des Harnischs auf ihren Plätzen festzubinden. Es gab Fußschlaufen, verknotete Handgriffe und einen Taillengurt. Das alles diente dazu, sie auf ihrem Platz zu halten. Der Flugreiter verbrachte einige Zeit damit, ihnen zu erklären, wie der Rock beim Flug reagieren würde und wie sie sich beim Fliegen fühlen würden. Er gab jedem von ihnen ein Stück einer bitteren Wurzel zum Kauen und erklärte ihnen, daß sie dadurch keine Übelkeit verspüren würden.
    »Nicht, daß zwei so erfahrene, mit dem Leben der Fahrenden vertraute Veteranen durch derlei Dinge zu beunruhigen wären«, spottete er und brachte ein Grinsen zustande, das noch schlimmer war als sein Stirnrunzeln.
    Er kletterte auch auf den Rock und machte es sich vor ihnen bequem, zog seine schweren Handschuhe an, stieß ohne Vorwarnung einen Schrei aus und schlug Spirit auf den Hals. Der Riesenvogel kreischte zur Erwiderung, breitete seine Flügel aus und erhob sich in die Lüfte. Sie überflogen den Rand der Klippen, tauchten scharf abwärts, nutzten eine Luftströmung und erhoben sich himmelwärts. Wren spürte ihren Magen schlingern. Sie schloß die Augen, als er ihr zu schaffen machte, öffnete sie aber bald wieder und wurde sich bewußt, daß Tiger Ty sie über seine Schulter hinweg ansah und kicherte. Sie lächelte tapfer zurück. Spirit schwebte im Gleitflug über die Blaue Spalte, seine Flügel bewegten sich kaum und er überließ alles dem Wind. Die Küstenlinie hinter ihnen wurde klein und verlor schnell ihre Konturen. Bald war sie nicht mehr als eine dünne, dunkle Linie vor dem Horizont.
    Die Zeit verrann. Sie sahen nichts unter sich außer verstreute, felsige Eilande und gelegentlich das Aufplatschen eines großen Fisches. Seevögel wirbelten umher und tauchten als kleine weiße Blitze durch die Luft, und Wolken zogen wie Streifen Gaze über den westlichen Horizont. Der Ozean erstreckte sich endlos, eine weite blaue Oberfläche, die mit Streifen schäumender, ewig in Richtung entfernter Strande rollender Wellenkämme besetzt war. Nach einiger Zeit verlor Wren ihr anfängliches Unbehagen und entspannte sich. Garth

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