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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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hatte größere Anpassungsschwierigkeiten. Er saß dicht hinter ihr, und wann immer sie zu ihm zurückschaute, sah sie sein dunkles Gesicht angespannt und seine Hände um die Halteriemen geklammert. Wren hörte auf, ihn anzusehen, und konzentrierte sich auf den Ozean, der unter ihnen vorbeiflog.
    Wenig später begann sie auch über Morrowindl und die Elfen nachzudenken. Tiger Ty schien niemand zu sein, der die Gefahren übertrieb, die sie erwarten würden, wenn sie tatsächlich herausfinden wollte, was mit den Elfen geschehen war. Er hatte auch recht, daß ihre Entdeckung wenig Sinn haben würde, wenn sie nicht überlebte. Wer sollte sie dann nutzen? Was genau hatte sie eigentlich vor? Angenommen, die Elfen waren noch immer dort auf Morrowindl? Angenommen, sie lebten? Wenn zehn Jahre lang niemand hinein- oder hinausgekommen war, wie sollte es dann etwas ändern, wenn sie dort auftauchte? Warum sollten die Elfen, wie auch immer ihre gegenwärtigen Lebensumstände sein mochten, über den Vorschlag nachdenken, mit dem Allanon sie geschickt hatte - den Vorschlag, ihr Leben außerhalb der Vier Länder aufzugeben und zurückzukehren?
    Sie hatte natürlich keine Antworten auf diese Fragen. Und es war sinnlos, Antworten suchen zu wollen. Sie hatte ihre Entscheidung bisher allein nach ihrem Instinkt getroffen - vorrangig nach den Elfen zu forschen, die Addershag in Grimpen Ward aufzusuchen, ihren Anweisungen zu folgen und Tiger Ty davon zu überzeugen, daß er sie nach Morrowindl brachte. Jetzt mußte sie sich fragen, ob ihr Instinkt sie irregeleitet hatte. Garth war bei ihr geblieben, eigentlich ohne Diskussion, aber Garth tat dies vielleicht aus Loyalität oder aus Freundschaft. Er mochte fest entschlossen sein, sich dieser Sache anzunehmen, aber das bedeutete nicht, daß er sich bei dem, was sie taten, auch nur einen Deut besser fühlte als sie selbst. Sie überschaute die leere Weite der Blauen Spalte und fühlte sich klein und verletzlich. Morrowindl war eine Insel inmitten des Ozeans, ein kleiner Fleck Erde inmitten all des Wassers. Wenn sie und Garth erst einmal dort waren, würden sie von allem abgeschnitten sein, was ihnen vertraut war. Ohne die Hilfe des Rock oder eines Bootes gab es sicher keine Möglichkeit, die Insel wieder zu verlassen, und es war auch ungewiß, ob jemand dort sein würde, der ihnen helfen konnte. Vielleicht waren dort keine Elfen mehr. Vielleicht waren dort nur die Monster.
    Monster. Sie dachte kurz über die Frage nach, welche Art Monster dort wohl sein würden. Tiger Ty hatte versäumt, sie ihnen zu beschreiben. Waren sie so gefährlich wie die Schattenwesen? Wenn das so war, würde das erklären, warum die Elfen verschwunden waren. Eine größere Anzahl dieser Monster hätte sie fangen oder sogar zerstören können, vermutete sie. Aber wie hatten die Elfen so etwas geschehen lassen können? Und wenn die Monster sie nicht gefangen hatten, warum blieben die Elfen dann noch immer auf Morrowindl? Warum war nicht zumindest einer von ihnen von dort aufgebrochen, um Hilfe zu holen?
    Wieder gab es so viele Fragen. Sie schloß die Augen und verbannte sie aus ihren Gedanken.
    Es war fast Mittag, als sie über eine Gruppe kleiner Inseln hinwegflogen, die wie im Meere schwimmende Smaragde wirkten, strahlend grün vor dem Blau. Spirit kreiste unter Tiger Tys Führung einen Moment und stieß dann zu der größten der Inseln hinab, wobei er eine schmale, mit Gras bewachsene Klippe als Landeplatz auswählte. Als der große Vogel gelandet war, lösten seine Reiter ihre Sicherheitsgurte und kletterten hinab. Wren und Garth waren bereits steif und wund, und es dauerte einige Augenblicke, bis ihre Beine ihnen wieder gehorchten. Wren rieb sich die schmerzenden Gelenke und sah sich um. Die Insel schien aus einem dunklen, porösen Gestein zu bestehen, auf dem eine Vegetation wuchs, wie sie auch auf fruchtbarer Erde zu finden war. Das Gestein lag überall und knirschte, als sie darüber gingen. Wren beugte sich hinab, hob ein Stück auf und bemerkte, daß es erstaunlich leicht war.
    »Lavagestein«, sagte Tiger Ty mit einem Grunzen, als er ihren überraschten Gesichtsausdruck sah. »All diese Inseln sind Teil einer Inselkette, die irgendwann in der Vergangenheit, vor Hunderten oder vielleicht Tausenden von Jahren, durch Vulkane entstanden ist.« Er machte eine Pause, zog eine Grimasse und streckte die Hand aus. »Die Inseln, auf denen die Himmelselfen leben, liegen genau südlich. Natürlich werden wir dort nicht

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