Sharpes Feuerprobe
Figur. Jemand, der ihm sehr ähnelte, führte ein kleines französisches Bataillon in die Schlacht.
Andere der Romanfiguren, zum Beispiel Colonel Gent, existierten. Major Shee, ein unbeherrschter, trunksüchtiger und unglücklicher Ire, befehligte das 33. Regiment während der Zeit, in der Wellesley als einer von Harris’ Stellvertretern diente, und Lieutenant Fitzgerald, Bruder des Ritters von Kerry, wurde in der verwirrenden Nacht im Sultanpetah-Wald getötet, vermutlich durch einen Bajonettstich. Diese Schlappe war Wellesleys einzige militärische Niederlage und führte zu einer lebenslangen Abneigung gegen nächtliche Militäraktionen.
Major General Baird hatte eine Abneigung gegen Wellesley und verabscheute die Tatsache, dass General Harris den jüngeren Wellesley nach der Belagerung und dem Sieg zum Gouverneur von Seringapatam ernannte. Angesichts Bairds Hass auf die Inder war die Ernennung zweifellos weise. Bairds Eifersucht dauerte viele Jahre, doch später fand sich der Schotte großzügig damit ab, dass Wellesley sein militärischer Vorgesetzter war. Zu diesem Zeitpunkt war Arthur Wellesley natürlich schon der erste Herzog von Wellington geworden. 1815 betrachtete nur Napoleon Wellington noch mit Verachtung, taufte ihn den »Sepoy-General«, doch der Sepoy-General schlug ihn immer noch.
Tippu Sultan existierte. Seine Niederlage wurde in Britannien gefeiert, wo er als ein besonders brutaler und wilder Despot betrachtet wurde. Viele Jahre später, trotz vieler anderer bedeutsamerer Siege über ernst zu nehmendere Gegner, griffen die Briten zurück auf die Niederlage und den Tod Tippus. Das Ereignis wurde in zahlreichen Schriften gefeiert, als Grundlage für mindestens sechs Bühnenstücke verwandt und in vielen Büchern beschrieben, alles ein Tribut für die sonderbare Faszination, die Tippu auf seine früheren Feinde ausübte. Doch sein Tod, obwohl so oft geschildert und aufgeführt, wurde nie ganz geklärt, weil nie jemand je entdeckte, wer genau ihn tötete (es war höchstwahrscheinlich ein Soldat der Grenadierkompanie des 12. Regiments). Der Leichnam Tippus wurde gefunden, doch es kam nie heraus, wer ihn getötet hatte. Man nimmt an, dass sich niemand mit seiner Tat brüsten wollte, weil er den Besitz der Edelsteine Tippus geheim halten wollte. Wo viele dieser Juwelen heutzutage sind, weiß niemand.
Doch vieles von der Pracht des Sultans kann noch besichtigt werden. Der Innere Palast von Seringapatam wurde leider im neunzehnten Jahrhundert vernichtet (örtliche Führer bestehen darauf, dass er durch das britische Bombardement zerstört wurde, doch in Wahrheit überdauerte das Bauwerk die Belagerung unbeschädigt), und alles, was von seiner Pracht blieb, sind ein paar Ruinen und einige Säulen, die jetzt das Dach von Srirangapatnas Eisenbahnstation stützen, doch der Sommerpalast, der Daria Dowlat, existiert noch.
Die Wandgemälde der britischen Niederlage bei Pollilur wurden auf Wellesleys Geheiß restauriert. Wellesley lebte in diesem feinen kleinen Palast, während er Gouverneur von Maisur war. Der Palast ist jetzt ein Museum. Die Moschee Tippus steht noch, es gibt noch einen anderen kleinen Palast in der Stadt Bangalore und, vielleicht das Bewegendste von allem, das elegante Mausoleum Gumbaz, wo Tippu mit seinen Eltern liegt. Bis zum heutigen Tag ist seine Gruft mit einem Tuch bedeckt, das mit Tigerstreifen gemustert ist.
Tippu verehrte den Tiger, und er benutzte Tigermotive, wo immer es ihm möglich war. Sein sagenhafter Tigerthron wurde bei seinem Tod zerstört, doch große Teile davon können immer noch besichtigt werden, bemerkenswert im Windsor Castle. Sein schreckliches Spielzeug, die Tigerorgel, steht jetzt im Londoner Victoria and Albert Museum. Die Orgel ist während des Zweiten Weltkriegs schlimm beschädigt worden, doch sie ist hervorragend restauriert worden, obwohl ihr Klang leider nicht mehr das ist, was er mal gewesen ist. Tippu hielt sechs Tiger im Hof seines Palastes (Wellesley befahl, sie zu erschießen).
Srirangapatnas äußerer Wall steht noch. Die Stadt, die jetzt weniger Einwohner hat als 1799 – jetzt ein attraktiver Ort und der Schauplatz des Angriffs, der den Südlichen Kaveri überblickt –, ist gekennzeichnet mit einem Obelisk, der gleich nördlich der reparierten Bresche steht. Genau hinter der Bresche, die gesamte nordwestliche Ecke der Verteidigungsanlage einnehmend, ist eine gewaltige irdene Bastion – alles, was vom inneren Wall übrig geblieben ist. Der Rest
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