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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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an dem, was jetzt kam,
teilzunehmen.
»Komm mit«, forderte er sie auf. »Lew und ich waren einmal
Bredin, und auch auf mich hast du einen Anspruch.« Er fand seinen Großvater im Audienzraum der HasturSuite. Danvan Hastur erklärte: »Aldones sei Dank, da bist du!
Der terranische Legat hat eine Botschaft an dich persönlich
geschickt, Regis - etwas über einen Captain Scott und die
Genehmigung, terranische Waffen einzusetzen …« Er sah
seinen Enkel an und versuchte, mit der alten Autorität zu
sprechen, doch ihm gelang nur eine klägliche Imitation. »Ich
weiß nicht, wie du dich in die Lage hast bringen können, dass
Terraner dich kommen und gehen heißen, aber ich nehme an,
du wirst dich um die Sache kümmern müssen …«
Er ist alt. Jetzt verkörpere ich die Macht Hasturs, und wir
wissen es beide, wenn er es auch nie zugeben wird, dachte Regis
und antwortete auf den ungesprochenen Teil der Nachricht
seines Großvaters, ohne auf die tatsächlich gefallenen Worte
einzugehen.
»Macht Euch keine Sorgen, Sir, ich werde das erledigen.«
Plötzlich empfand er tiefes Mitgefühl für den alten Mann, der so
viele Jahre die Herrschaft über die Comyn in Händen gehalten
hatte, und das ohne die Stütze von Laran.
Er hat alle Bürden eines Hastur getragen, aber keinen der
Vorteile gehabt, dachte er und erschrak über sich selbst.
Vorteile? Dies monströse Laran, das er nicht gewollt hatte,
das ihn zu zerreißen drohte, diese Gewalt, deren Ausmaße er
sich nicht einmal vorzustellen vermochte?
Die Hastur-Gabe? Eher war es der Hastur-Fluch! Ihm war,
als seien seine Arme und Beine zu groß für ihn, als wandere er
halbwegs zwischen Himmel und Erde dahin, den Boden kaum berührend, und das alles, ohne zu wissen, warum. Er wünschte sich verzweifelt, Danilo sei an seiner Seite. Aber es war nicht einmal Zeit, seinem Friedensmann eine Nachricht zu schicken, und außerdem, wenn Dyan sich tollkühn in die Gefahren Sharras gestürzt hatte, war Danilo jetzt Lord Ardais, denn Dyan war so gut wie tot. Das waren sie alle. Sollte Danilo frei davon bleiben, wenn es möglich war. Regis erklärte dem Raumsoldaten, der die Botschaft überbracht hatte, kurz: »Ich komme sofort.« Dio wollte ihm folgen, doch er sagte: »Nein. Bleib hier.« Er konnte sich jetzt nicht mit einer Frau belasten, wo
Danilo das Privileg, ihn zu begleiten, verwehrt blieb. »Ich will mitkommen«, stieß Dio heftig hervor. »Ich bin
terranische Bürgerin; du kannst mich nicht daran hindern!« Es war einen Streit nicht wert. Regis gab dem Raumsoldaten
einen Wink, auch Dio mitzunehmen, und dann kletterten sie
alle in einen Bodenwagen. Regis hatte noch nie in einem
terranischen Fahrzeug gesessen. Er hielt sich atemlos fest,
als es ruckend und röhrend über das Kopfsteinpflaster raste,
Männer, Frauen und Pferde zur Seite scheuchend. Regis
schoss der Gedanke durch den Kopf: Das müssen wir verbieten;
es ist zu gefährlich auf solchen alten und überfüllten Straßen.
Sobald sie die Tore der Handelsstadt hinter sich hatten,
wurden die Straßen etwas glatter. Dio war offensichtlich an
diese Art nervenzerfetzenden Transports gewöhnt, und Regis
bemühte sich, vor ihr keine Furcht zu zeigen.
Am Tor des Hauptquartiers hielt der Fahrer nur ganz kurz
an, um dem Wachposten einen Pass hinzuhalten. Dann ging es
über unnatürlich ebenes Terrain bis an die Tür des
Wolkenkratzers, mit dem Aufzug nach oben und hinein in
Lawtons Büro. Dio blieb Regis hartnäckig auf den Fersen. Rafe Scott, bleich wie der Tod, war anwesend, und Lawton
machte keine langen Worte. Er winkte, und Rafe sprudelte es
hervor.
»Kadarin ist nach Hali gegangen! Ich entdeckte plötzlich,
dass ich Thyras Gedanken empfing - ich weiß nicht, warum
…«
Regis wusste es. Er spürte Sharra durch und um Rafe, eine
monströse und obszöne Flamme, unkörperlich, chaotisch …
und Rafe war Teil dieser alten Verbindung.
Kadarin im Besitz des Schwertes. Thyra. Beltran …
Dyan, der sich bedenkenlos in den Vulkan geworfen hatte… Und Lew, irgendwo, irgendwo … gebunden, unter dem Siegel,
verurteilt …
»Nun?«, fragte Lawton scharf. »Werden Sie mir die
Genehmigung erteilen, einen Hubschrauber und mit Blastern
wirksam bewaffnete Männer auszuschicken, um Kadarin dort
festzunehmen? Oder wollen Sie sich an den Buchstaben
Ihres Vertrags klammern, während diese Leute eine Waffe
einsetzen, die eine schlimmere Verletzung Ihres Vertrags
darstellt als eine Superbombe, die einen Planeten vernichten
kann, ganz zu schweigen

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