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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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…« - bewusst verwendete Danvan Hastur den unübersetzbaren Trockenstadt-Ausdruck, der persönliche Integrität, Ehre, Würde bedeutet, weniger und zugleich mehr als jeder dieser Begriffe - »… wie kann er den Rat danach jemals regieren?«
»Er könnte es so und so nicht, Großvater. Willst du ihn Callina heiraten lassen, nur damit er vor dem Rat sein Gesicht nicht verliert? Wenn du ihn krönen musst - und ich glaube fast, du wirst müssen -, dann mach ihm vor der Krönung klar, dass der Rat immer ein Veto gegen seine Entschlüsse einlegen kann, oder er wird auf alle möglichen einfältigen Weisen den Tyrannen über uns spielen. Callina Lindir ist kraft eigenen Rechts Oberhaupt einer Domäne; sie war Bewahrerin in Neskaya und in Arilinn und ist es jetzt hier unter Ashara. Warum soll sie an Kihar verlieren?«
Sein Großvater blickte finster. Regis erfasste - allerdings nicht oder nicht ganz durch Telepathie -, dass Hastur auch Callina ungern so viel Macht im Rat einräumte.
Erst will er sicher sein, dass sie ihn und seine isolationistischen Bestrebungen unterstützt. Andernfalls wird er sie verheiraten, nur um sie aus dem Rat zu entfernen!
»Du wärst wohl nicht bereit, sie selbst zu heiraten?«
»Callina?«, fragte Regis entsetzt. »Sie muss siebenundzwanzig sein!«
»Kaum schon senil«, stellte der alte Mann trocken fest. »Aber ich sprach von Linnell. Sie ist zu gut für diesen Schwachkopf Derik.«
Evanda sei mir gnädig, fängt der alte Mann wieder davon an? »Sir, Derik und Linnell haben sich schon geliebt, als Linnells Haar noch zu kurz war, um eingeflochten zu werden! Und Ihr habt dem Vorschub geleistet. Sie ist die einzige Frau, von der sich Derik eventuell beherrschen lassen wird. Ihr würdet beiden das Herz brechen! Warum wollt Ihr sie jetzt trennen?«
»Ich möchte ein festes Bündnis mit den Aillards …«
»Das haben wir bereits, Sir, da Linnell mit Derik verlobt ist. Aber es wird in die Brüche gehen, wenn Ihr sie uns entfremdet, indem Ihr Callina gegen ihren Willen verheiratet - und noch dazu mit einem Aldaran«, sagte Regis. »Und Ihr vergesst die Hauptsache dabei.«
»Was ist das?«, schnaubte der alte Mann, stand auf und wanderte ruhelos im Raum auf und ab. »All dies Gerede über Sharra?«
»Erkennst du denn nicht, was sich abspielt Großvater? Derik hat dies hinter unserm Rücken getan, und Beltran wird am Festabend hier sein. Das bedeutet, dass er bereits unterwegs ist, falls er seine Freundschaft mit den Terranern nicht wieder so zusammengeflickt hat, dass sie ihm ein oder zwei Flugzeuge zur Verfügung stellen, und es ist nicht sehr leicht, durch die Hellers zu fliegen.« Irgendwer hatte ihm einmal erzählt, dass die wenigen Terraner, die es versucht hatten, die Hellers in etwas Langsamerem und Niedrigerem als einer Maschine mit Raketenantrieb zu überqueren, sich in kräftigen Flüchen über die alptraumhaften Aufwinde, Abwinde und wilden thermischen Störungen auszusprechen pflegten. »Was willst du ihm sagen, wenn er hier eintrifft? Bitte, Lord Aldaran, macht kehrt und zieht wieder heim, wir haben unsere Meinung geändert!?«
Der alte Hastur schnitt eine Grimasse. »Auf Darkover sind schon für weniger als das Kriege ausgefochten worden.«
»Und die Aldarans haben den Vertrag nicht immer genau eingehalten«, betonte Regis. »Entweder müssen wir es zulassen, dass er Callina heiratet - oder wir müssen Beltran, möglicherweise in aller Öffentlichkeit, sagen: >Tut uns Leid, Lord Aldaran, die Frau will Euch nicht.< Vielleicht könnten wir ihm auch erzählen, dass unser Prinz und Herrscher ein Schwachkopf ist, dem man nicht einmal die Aufgabe anvertrauen kann, eine Heirat für seinen Friedensmann zu vermitteln. So oder so, Beltran bekommt Grund, uns zu grollen. Großvater, ich kann es kaum glauben, dass du das nicht vorausgesehen hast!«
Hastur ließ sich wieder in seinen geschnitzten und vergoldeten Audienzsessel fallen. Er sagte: »Mir war klar, dass Derik nicht zugestanden werden kann, irgendeine wichtige Entscheidung selbst zu fällen. Wieder und wieder habe ich gesagt, dass mir sein Umgang mit Merryl nicht gefällt. Aber konnte ich ahnen, dass Merryl die Unverschämtheit besitzt, für das Oberhaupt seiner Domäne zu sprechen - und dass Aldaran ihm zuhört?«
»Hättest du der Tatsache ins Gesicht gesehen, dass Derik schwachsinnig ist - nun ja, nicht schwachsinnig, kein Trottel, der von einem Betreuer am Gängelband geführt werden muss, aber doch ohne das gesunde Urteilsvermögen eines

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