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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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können die Art von Technik gar nicht übernehmen, die es auf einigen der Stadtwelten gibt. Wir sind arm an Metallen, und schon eine zu intensiv betriebene Landwirtschaft wäre Raubbau an unserm Ackerboden und unsern Wäldern, die in zwei Generationen vernichtet wären. Mit dieser Überzeugung bin ich aufgewachsen, und du auch. Die Terraner wissen darüber ebenfalls Bescheid. Sie haben Gesetze, die das Ausbeuten einer Welt verbieten, und sie werden uns nichts aufdrängen, was wir nicht verlangen. Aber mit dem Respekt, Großvater, ich meine, wir haben uns zu weit in die andere Richtung entfernt, indem wir darauf bestehen, unser Volk in einem Zustand zu halten …« - er suchte nach Worten - »… in einem Zustand der Barbarei, des Feudalismus zu halten, bei dem wir sogar die Gedanken der Leute beherrschen.«
»Sie wissen nicht, was gut für sie ist«, behauptete Hastur. »Sieh dir die Ridenows an! Sie verbringen ihr halbes Leben auf Welten wie Vainwal … lassen unser Volk im Stich, wenn es verantwortungsbewusste Führung am notwendigsten braucht! Was das gewöhnliche Volk angeht, so sehnt es sich nach dem Luxus, den ihm - wie es glaubt - die Zugehörigkeit zum Terranischen Imperium bringen würde, und vergisst den Preis, den es dafür bezahlen müsste.«
»Da habe ich mehr Vertrauen zum Volk als Ihr, Sir. Ich meine, wenn wir ihm mehr Bildung, mehr Wissen gegeben hätten, dann wüsste es jetzt, welche Folgen die terranische Kultur nach sich zieht und warum Ihr sie ihm verweigert.«
»Ich habe länger gelebt als du«, stellte der alte Mann trocken fest, »lange genug, um zu wissen, dass die meisten Leute sich das wünschen, was für sie den höchsten Gewinn und die geringste Anstrengung bedeutet, und dass sie keinen Gedanken an die in weiter Zukunft liegenden Folgen verschwenden.«
»Das trifft nicht immer zu«, erwiderte Regis. »Denk an den Vertrag.«
Hastur sagte: »Der wurde den Leuten von einem einzigen entschlossenen Fanatiker aufgezwungen, als sie von einer Reihe selbstmörderischer Kriege bereits verängstigt und erschöpft waren. Und eingehalten wurde er nur, weil die Bewahrer jener alten Waffen sie zerstörten, bevor sie von neuem benutzt werden konnten, und das Wissen darüber mit ins Grab nahmen. Sieh dir doch an, wie der Vertrag eingehalten wird!« Seine Lippen verzogen sich. »Immer wieder einmal gräbt irgendwer eine alte Waffe aus und benutzt sie - angeblich zur Selbstverteidigung. Du bist nicht alt genug, um dich an die Zeit zu erinnern, als die Katzenwesen das ganze Land der Kilghardberge verdunkelten oder als vor ein paar Generationen eine Gruppe des Schmiedevolks - so nehme ich an - Sharra gegen Räuberbanden heraufbeschwor. Wenn die Waffen vorhanden sind, werden die Leute sie auch benutzen, und zur Hölle mit den späteren Folgen! Dein eigener Vater wurde von einer aus der Terranischen Zone eingeschmuggelten Waffe in Stücke gerissen. So viel für die Widerstandskraft unserer Sitten gegenüber den Terranern!«
»Trotzdem glaube ich, das hätte vermieden werden können, wenn die Leute vor den Folgen gebührend gewarnt worden wären«, beharrte Regis bei seiner Meinung. »Aber ich sage nicht, dass wir eine terranische Kolonie werden müssten. Nicht einmal die Terraner verlangen das.«
»Woher weißt du, was sie verlangen?«
»Ich habe mit einigen von ihnen geredet, Sir. Ich weiß, das ist Euch nicht ganz recht, ich finde jedoch, es ist besser, wenn man weiß, was sie tun …«
»Und das Ergebnis ist«, stellte sein Großvater kalt fest, »dass du hier stehst und sie vor mir verteidigst.«
Regis musste erst um Selbstbeherrschung ringen. Dann sagte er: »Wir sprachen über Derik, Großvater. Wenn er nicht gekrönt werden kann, was ist die Alternative? Warum können wir ihn nicht einfach mit Linnell verheiraten und uns darauf verlassen, dass sie ihn im Zaum hält?«
»Linnell ist zu gut für ihn«, erklärte Danvan Hastur, »und ich will nicht, dass er noch stärker unter den Einfluss Merryls gerät. Ich traue dem Mann nicht.«
»Merryl ist ein Narr und ein Hitzkopf«, meinte Regis, »und gefährlich undiszipliniert. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Lady Callina helfen würde - wenn du ihr die Hände nicht bindest, indem du zulässt, dass Merryl sie verheiratet. Ich habe den Aldarans nie getraut und traue ihnen jetzt, da Sharra wieder los ist, erst recht nicht mehr.«
»Ich kann nicht unmittelbar gegen den Thronerben vorgehen, Regis. Wenn ich die Ursache bin, dass er vor dem Rat an Kihar verliert

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