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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Platz der Bewahrerin einnahm; sie schmiegte sich seinem Willen fügsamer an als Marjorie, die schließlich rebellierte und einen Versuch machte, das Tor in diese andere Welt oder Dimension, aus der Sharra in lodernden Flammen in unsere kam, zu schließen … Ich sagte: »Wenn er will, kann er Thendara über den Köpfen der Comyn niederbrennen oder in die Handelsstadt gehen und eins ihrer verdammten Raumschiffe aus dem Himmel holen. So viel Macht hat die Matrix, und das Gefährlichste ist, dass er nicht über genug Telepathen verfügt, um die Herrschaft über sie zu behalten. Dabei ist sie nicht einmal eine richtige Matrix der neunten Ebene, sie ist etwas Unheimliches, eine Waffe, eine Kraft …« Ich unterbrach mich. Ebenso wie Callina war ich in einem Turm ausgebildet worden, ich sollte es besser wissen. Alte Sagen dichteten den Matrices magische Kräfte an, nannten sie Tore zur Zauberei und zu fremden Welten. Ich hatte die Wissenschaft studiert, die sich mit ihnen befasste. Eine Matrix ist ein Werkzeug, nicht besser oder schlechter als derjenige, der es benutzt, ein Instrument um das Laran , die besondere, überentwickelte psychische Fähigkeit der Comyn und der Menschen mit Comyn-Blut zu verstärken und zu lenken. Abergläubische mögen von Göttern und magischen Kräften sprechen. Ich wusste es besser. Und doch flammte das Feuerbild in meinem Geist, eine Frau, hoch gewachsen und eindrucksvoll; alles überschattend … und jetzt trug sie Marjories Gesicht. Marjorie, kompetent und furchtlos inmitten der hochschlagenden Illusionsflammen Sharras, und dann … dann ein in Todesqual schreiendes menschliches Wrack, als die Flammen nach innen schlugen – und meine Hand brannte wie eine Fackel unter der Matrix …
    Callinas Fingerspitzen legten sich leicht auf meine Stirn, wo Jeff die Schwertwunde genäht hatte. Unter dieser Berührung ging das Feuer aus. Ich fand mich zu Callinas Füßen kniend wieder, den Kopf gesenkt unter der Wucht der Vision.
    Sie fragte: »Aber würde er es wagen? Sicher wird doch kein geistig gesunder Mensch …«
    Ich hörte die Bitterkeit meiner eigenen Stimme. »Ich bin mir nicht sicher, ob er ein Mensch ist – und noch zweifelhafter ist seine geistige Gesundheit.«
    »Aber was hofft er zu erreichen, falls er nicht einfach verrückt nach Zerstörung ist?«, fragte sie. »Er wird doch nicht das Leben dieser Frau aufs Spiel setzten? Thyra nanntest du sie, nicht wahr? Sie war seine …« Sie zögerte, und ich schüttelte den Kopf. Ich hatte die Beziehung zwischen Kadarin und Thyra nie verstanden. Es war nicht das übliche Verhältnis zwischen Liebenden, es war weniger und gleichzeitig mehr. Ich beugte den Kopf, auch ich war von der dunklen, glühenden Schönheit Thyras, Marjorie so ähnlich und so unähnlich, geblendet gewesen. Ich hatte meine Wahl getroffen. Und Marjorie war umgekommen … Callina sagte leise: »Ich weiß, Lew. Ich weiß.«
    Wütend fuhr ich auf sie los: »Du weißt es? Danke den Göttern, dass du es nicht weißt …« Konnte sie denn eine Ahnung haben von dem verzehrenden Feuer, das zwischen den Welten tobte …?
    Doch unter ihrem ruhigen Blick verrauchte mein Zorn. Ja, sie wusste es. An diesem furchtbaren Tag, als ich mich mit der Verzweiflung eines Mannes, der sich bereits zum Tode verurteilt weiß, gegen Kadarin gewandt, das Tor zwischen den Welten zugeschmettert und Sharra aus dieser Welt ausgeschlossen hatte, da war es mir mit meiner letzten Kraft gelungen, Marjorie und mich zwischen die Welttore zu bringen. Die Terraner nennen das Teleportation. Ich hatte uns in die Matrix-Kammer von Arilinn teleportiert, beide schrecklich verwundet, Marjorie sterbend. Callina hatte darum gekämpft, sie zu retten; Marjorie war in ihren Armen gestorben. Ich ließ den Kopf sinken, von neuem überwältigt durch diese in mein Gehirn eingebrannte Erinnerung: Callina hielt Marjorie in ihren Armen, und in dieser letzten Minute hatte sich ein Ausdruck des Friedens über Marjories Gesicht gelegt. Ja, sie wusste es.
    Ich gab mir Mühe, ruhig zu sprechen, ohne wieder in Panik zu geraten. »Wenn er geistig gesund wäre, würde er Thyras Leben sicher nicht aufs Spiel setzen. Aber ich weiß nicht, ob er die Gefahr richtig einschätzt, und wenn die Matrix sie beide in ihrem Griff hat … dann mag er keine andere Wahl haben.« Ich wusste, wie die Matrix einen Arbeiter beherrschte, wie sie sogar unserm sorgfältig ausgewogenen Kreis die Kontrolle entrissen und sich an ihr Zerstörungswerk gemacht

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