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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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angehört, als sei er echt neugierig. »Du hast Lord Dyan beschuldigt zu sprechen, ohne die Terraner zu kennen. Kannst du mir das Gleiche vorwerfen? Ich habe während der meisten Zeit meines langen Lebens mit Terranern zu tun gehabt, Lerrys, und ich kann dir versichern, nichts, was sie haben, ist es wert, dass wir die Hände danach ausstrecken. Aber ich kann es nicht zulassen, dass du außer der Reihe im Rat sprichst. Bitte, setz dich, bis dein Bruder und Herr dir die Erlaubnis erteilt.«
    »Wer, bei allen Höllen Zandrus, hat ihn zum Gott über meine Stimme gemacht?«, tobte Lerrys. »Ich bin Comyn, wenn Ihr es vielleicht auch nicht zugeben wollt, und ich habe ein Recht darauf, gehört zu werden …«
    »Gabriel«, sagte Hastur ruhig, »tu deine Pflicht.«
    Regis bat: »Lass ihn ausreden, Großvater. Ich möchte hören, was er zu sagen hat.« Doch er wurde niedergebrüllt, und Gabriel, das nackte Schwert der Ehrenwache in der Hand, trat auf Lerrys zu und befahl: »Setzt Euch, Dom Lerrys. Ruhe.«
    »Nein, verdammt noch mal …«
    »Ihr lasst mir keine Wahl. Verzeiht.« Gabriel winkte den Gardisten, die Lerrys grob am Kragen packten. Er wand sich und stieß mit den Ellenbogen, doch er war ein Leichtgewicht, und die beiden Gardisten waren große, stämmige Männer. Es machte ihnen keine Mühe, ihn festzuhalten und zu seinem Platz zu führen. Plötzlich gelang es Lerrys, sich mit einem gut platzierten Fußtritt zu befreien. Trotzig richtete er sich auf.
    »Schon gut, ich werde eure Narrenversammlung nicht noch einmal stören«, sagte er. »Ihr seid es nicht wert. Jetzt lasst mich umbringen, wie ihr es mit Marius Alton gemacht habt, weil ich auf der falschen Seite des politischen Zauns stehe! Verdammte Idioten seid ihr alle – und Mörder, zu feige, euch Tatsachen anzuhören! Ein blutiger Anachronismus seid ihr, wie ihr da sitzt und Lords und Ladys mit einem sternenumspannenden Imperium zu euren Füßen spielt! Mir soll es recht sein, geht auf eure eigene Weise zur Hölle, und ich werde dastehen und euch zusehen!« Er lachte laut und höhnisch, machte mit solchem Schwung kehrt, dass sein Umhang und sein langes, helles Haar flatterten, und schritt zur Tür der Ratskammer hinaus.
    Regis war wie vom Donner gerührt. Lerrys hatte die Gedanken ausgesprochen, die er selbst bisher nie auszusprechen gewagt hatte – und er hatte wie ein Stein dagesessen und sich nicht getraut, das Wort zu ergreifen oder Gabriel Einhalt zu gebieten. Verdammt, ich hätte hinuntersteigen, mich an seine Seite stellen und einige dieser Fragen beantworten sollen! Ich bin Erbe von Hastur, mich hätten sie nicht so leicht zum Schweigen bringen können!
    Er redete sich zu, er habe dazu gar keine Möglichkeit gehabt. Lerrys sei ausgeschlossen worden, weil er die im Rat geltenden Bräuche und Höflichkeitsformen verletzt hatte, nicht des Inhalts seiner Rede wegen.
    Lerrys hatte den Rat regelrecht des Mordes angeklagt, und nicht einer hatte Einspruch dagegen erhoben, durchfuhr es Regis mit plötzlichem Schaudern. Lag es nur daran, dass sie die Behauptung zu lächerlich für eine Antwort hielten? Über die Alternative dachte er lieber erst gar nicht nach.
    Einer der geringeren Edelleute, ein di Asturien von den Ufern des Mirien-Sees – Regis kannte ihn flüchtig, er hatte eine kurze Affäre mit einer von seinen Töchtern gehabt –, erhob sich und gab Lord Hastur das Zeichen, dass er ums Wort bitte. Hastur nickte, und der Mann kam herunter auf den Platz des Sprecher.
    »Meine Lords«, sagte er, »ich stelle Eure Weisheit nicht in Frage, aber ich kann nicht umhin, einen Punkt zur Sprache zu bringen. Warum soll Prinz Derik zu dieser Zeit, da wir im Rat so wenige sind, innerhalb der Comyn verheiratet werden? Die Kinder wird man auf die beiden Domänen aufteilen; wäre es nicht besser, wenn Prinz Derik außerhalb der Comyn heiratete und uns so ein starkes Bündnis einbrächte? Auch Linnell Lindir-Aillard sollte einen Mann ehelichen, der neues Blut in den Rat bringt. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass die beiden sehr nah miteinander verwandt sind. Mit allem Respekt, Sir, der innere Kreis der Comyn ist durch Inzucht bereits zu sehr geschwächt worden. Ich verlange nicht, dass wir wie in alter Zeit Zuchtbücher über Laran führen, mein Lord, aber jeder Pferdezüchter kann Euch sagen, dass zu viel Inzucht schlechte Erbmerkmale zur Folge hat.«
    Ja, so ist es , dachte Regis. Er blickte zu Callina hin, die so zart aussah, als könne ein Lüftchen sie von

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