Sheanthee (German Edition)
Zeit schwelgte, mal hinzuhören.
„ Aber jetzt genug vom blutrünstigen Ende der Fae“, sagte Seamus und klatschte in die Hände.
„ Wer hat Hunger?“
Die Buffets stellten alles in den Schatten, was Caya bislang an Köstlichkeiten hier gesehen hatte. Berge von knusprigen Truthähnen, zarten Steaks und Bratenstücken.
In der Mitte des Salatbuffets, dass unzählige Schüsseln von ausgefallenen Kreationen aufwies, stand eine Eisskulptur, die einen fliegenden Phoenix darstellte.
Kunstvoll geschnitzte Melonen, die zwischen den Currys, Pasteten und Tartes standen, stellten eine Reihe magischer Geschöpfe dar. Schokoladen- und Vanillebrunnen sprudelten neben Karameläpfeln. Berge von Eiskrem und Tortenstücken standen neben riesigen Schüsseln voll gezuckerter Erdbeeren mit Veilchensahne.
Siobhan Logan stand in der Mitte des Platzes und bat die Schüler Platz zu nehmen.
Sie hob die Hände und gebot Schweigen.
„ Bei zwei Sorten von Lebewesen stellt man sich besser nicht zwischen sie und ein Berg Nahrung: hungrige Raubtiere und Teenager. Deshalb mache ich keine Worte jetzt, außer: Bedient euch!“!
Das lies sich keiner zweimal sagen und alle stürzten sich auf die Köstlichkeiten.
DeeDee, die im letzten Moment mit Finn angerannt kam, war noch ganz außer Atem, als sie sich eine Truthahnkeule auf ihren Teller lud.
„ Wo warst du denn? Ich hab dich seit Stunden nicht gesehen?“
fragte Caya.
„ Och, nur ein bischen spazieren“, murmelte DeeDee und wurde rot.
„ Allein?“
„ Nein, mit Finn“, teilte Drusilla allen mit einem missbilligenden Blick mit.
„ und einem schwatzhaften Gargoyle“, erwiderte DeeDee.
„ Entschuldigung! Ich wusste nicht, dass das unter die Geheimhaltung fällt“, meinte Drusilla verschnupft.
„ Ist DeeDee in Finn verliebt?“ plärrte Broc.
„ NEIN“, Herrgott nochmal, kann man hier nicht einmal einen harmlosen Spaziergang machen, ohne dass daraus eine Staatsaffäre gemacht wird?!“
„ Pffff...“ machte Broc.
„ Hah!“ Kommentierte Drusilla.
Die anderen kicherten in ihre Teller. Finns Ohren wurden rot wie die Hummerschwänze, an denen er knabberte.
Nach dem Essen,- Gelage wäre das bessere Wort-, ging Logan wieder zur Platzmitte.
„ Samhain ist, neben dem Fest der Sommersonnenwende, das traditionell wichtigste unserer Feste. An diesem Tag sind die Wände, die unsere Welt, von der Welt der Fae trennen, besonders dünn.
Es ist eine spezielle Nacht. Namira, unsere unsterbliche Vorfahrin, die Königin der Fae und mächtigste aller Fae, wählt in dieser Nacht diejenige Magie, die im kommenden Jahr eine besondere Bedeutung haben wird. Diese Magieform wird Einfluss nehmen auf unser aller Leben und die Träger der Magie werden ein Jahr erleben, in denen ihr Können kraftvoller ist als davor und danach. Sie werden Dinge vollbringen können, die sie normalerweise nicht fertig bringen“.
Sie schaute in die Runde. Alle hingen erwartungsvoll an ihren Lippen.
„ Lasst die Fae entscheiden!“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging den Pfad hinab, der zu dem steinernen Amphitheater führte, in dem die Feuer Magie und gelegentlich auch die anderen Elemente Magieformen gelehrt wurden. Alle Anwesenden folgten ihr schweigend.
„ Das ist der beste Teil des Festes“, flüsterte Seamus.
Während die anwesenden Lehrer einen Halbkreis bildeten, trat Fionna Fitzpatrick, die Botanik lehrerin vor und streute eine Handvoll Erde auf den Boden. In diese legte sie mehrere Samenkapseln hinein. Sie trat einen Schritt zurück und streckte ihre Hände aus. Ein Energiefeld, ähnlich flirrender Sommerhitze strömte aus ihren Fingern und die Samenkapseln begannen zu keimen und zu sprießen. Innerhalb von Minuten wuchsen filigrane Bäume daraus empor, an deren silbrig glänzenden Stämmen sich herrlich duftende Rosen emporrankten. Wo die einzelnen Rosenranken sich berührten bildeten sie die Form von ineinander verschlungenen Herzen.
Die Menge spendete begeisterten Applaus.
Als nächster trat Feandan Fearghas, der Feuermagier vor.
Er streckte beide Hände in die Höhe und eine gewaltige Feuersäule, die höher war, als die Riesenbäume, schoss in den Himmel.
„ Werden sich die Leute auf dem Festland nicht wundern, wenn sie das sehen?“ fragte Caya Seamus leise.
„ Schau aufs Meer hinaus.“
Caya erhob sich von ihrem Platz und stellte fest, dass das gesamte Festland in dichtem Nebel lag.
Seamus grinste.
In der
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