Sheanthee (German Edition)
den Mund aufmachen, als Caya ihn hastig unterbrach.
„ Was für ein Picknick?“
„ Ein paar der älteren Schüler organisieren das. DeeDee, Finn, Aggie und Bridget gehen hin und haben mich geschickt um euch zu informieren. Ich hoffe doch, ich habe nicht gestört??“ fragte er süßlich.
„ Noch ist deine Lakritzration nicht gefährdet.“ Warf Caya ihm warnend zu und er zog den Kopf ein und verzichtete auf weitere Kommentare. Fürs Erste.
Sie schlenderten den Pfad zum Strand hinunter. Es war später Nachmittag und die Abenddämmerung würde bald einsetzen.
Ein Stapel Brennholz war bereits aufgeschichtet und Seamus schoss einen Feuerball aus seiner rechten Handfläche, der den Holzhaufen entzündete. Unter dem Johlen der anwesenden Schüler fabrizierte er eine Salve Feuerkugeln, die wie Silvesterraketen aus seiner Hand zischten.
Ein Junge mit blonder Lockenmähne hob theatralisch die Arme und ein Windstoß fuhr in den brennenden Holzstapel. Er bewegte die Hände, als würde er ein Frisbee werfen und eine mannshohe Feuersäule loderte auf.
Alle klatschten und pfiffen.
„ Hach, manches ändert sich nie“, kommentierte Broc das Spektakel.
„ Die Elemente-Magier müssen immer die Muskeln spielen lassen“.
„ Alte Spaßbremse“, murmelte Caya und sie gesellten sich zu DeeDee und den anderen, die um das Feuer herumstanden.
„ Starker Auftritt, Brüderchen!“ Finn klopfte Seamus anerkennend auf die Schulter.
„ Du musst dich bemühen Wasser und Wind Element für dich zu holen, dann sind wir zusammen unbesiegbar!“ flachste Seamus und boxte ihm auf den Arm.
„ Wo sind die Würstchen und Steaks? Ich verhungere!“
Es waren etwa dreißig Schüler gekommen und sie saßen um das Feuer und hielten lange Stöcke mit allerlei Delikatessen über die Flammen. Neben Steaks und Würstchen gab es Fisch, verschiedene Gemüsesorten, Käsestücke und Marshmallows.
In Glaskrügen, die in einer Wassermulde standen, befand sich ein türkisfarbenes Getränk, dass sich alle in ihre Becher schütteten. Ein dunkelhaariges Mädchen aus der letzten Klasse, vereiste hin und wieder die Krüge, um die Flüssigkeit kalt zu halten. Sie legte kurz beide Hände um die Gefäße und in wenigen Sekunden bildeten sich Eiskristalle.
„ Was ist das für ein Getränk?“ fragte DeeDee verwundert.
„ Firth. Es ist ein Saft, der aus der Blüte gewonnen wird, die so intensiv nach Vanille duftet. Du hast sie bestimmt schon gesehen, sie wächst hier überall“, sagte Seamus und reichte ihr ein Glas.
Sie schnupperte misstrauisch daran und nahm einen vorsichtigen Schluck.
„ Oh mein Gott! Das schmeckt genau wie der Eierpunsch, den meine Oma immer gemacht hat. Fantastisch!“ Sie trank das Glas auf einen Zug halb aus.
„ Laß mich mal probieren!“ Caya streckte die Hand aus und probierte ein Schlückchen.
„ Eierpunsch??? Das ist original der frischgepresste Limettensaft, den es bei uns zu Hause gibt!“
„ Quatsch!“
„ Doch!“
„ Ihr habt beide Recht“, lachte Seamus. „Firth schmeckt für jeden anders. Jeder schmeckt ein Getränk, dass er mag. Aber-, es wird für euch jetzt immer so schmecken. Der erste Schluck bestimmt den Geschmack für den Rest des Lebens. Wann immer ihr ein Glas Firth trinkt, wird es für dich nach Eierpunsch und für dich nach Limettensaft schmecken“. Er prostete ihnen zu.
„ Welchen Geschmack hat es denn bei dir?“ fragte Caya.
„ Unglücklicherweise nach dem selbstgemachten Hustensaft meiner Mutter“, grinste Seamus.
„ Als ich es zum erstenmal probierte, hatte ich gerade die Grippe und vermisste die guten Elixiere meiner Mom.“
Alle kicherten.
„ Bei mir schmeckts nach Vanille Milkshake!“ rief Bridget begeistert.
„ Meins ist Cherry Cola!“ meinte Aggie.
Eonan hatte Ginger Ale und Finn schmeckte Johannisbeersaft.
Andere hatten Erdbeer Milkshake, Traubensaft, Malzbier, Fruchtpunsch, Kirschsaft oder Bananenmilch. Einer hatte sogar Hühnerbrühe und erntete mitleidige Blicke.
Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Sie tauschten ihre Eindrücke von Sheanthee aus und erzählten sich Geschichten von zu Hause.
„ Hast du zu Hause auch versucht auf Haien zu surfen?“ Ein sehr gut aussehendes, dunkelhaariges Mädchen blickte Caya fragend an. Sie trug eine Äskulapschlange um den Hals und grinste sie spöttisch an.
Caya fand sie auf den ersten Blick unsympathisch.
Sie gehörte zu der Art von Mädchen, deren Lächeln nie die Augen
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